Sport Livestreams für Fußball Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League, Europa League, NFL, NBA & Co.
Jetzt neu und kostenlos: Sport Live bei radio.de. Egal ob 1. oder 2. deutsche Fußball Bundesliga, DFB-Pokal, UEFA Champions League, UEFA Europa League, Premier League, NFL, NBA oder die MLB - seid live dabei mit radio.de.
Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, AL... Mehr
Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, AL... Mehr
Verfügbare Folgen
5 von 36
Hirn & Heinrich - Wenn Demenz vererbt werden kann
„Hab‘ ich das jetzt auch schon?“ Das ist eine Frage, die vor allem Menschen umtreibt, in deren Familie eine vererbbare Krankheit aufgetreten ist. Dirk Schwier ist so ein Mensch. Sein Vater erkrankte an der erblich bedingten Form von Alzheimer. Wie er mit dem Verdacht umgegangen ist, selbst auch zu erkranken, davon berichtet der Diplom-Ingenieur im Gespräch mit Sabine Heinrich.
Für Schwier war es keine Option, mit der Ungewissheit zu leben und so beteiligte er sich an der DIAN-Studie, die die vererbbare Variante von Alzheimer erforscht. Aufgrund eines Gentests weiß er inzwischen, dass er die Genmutation seines Vaters nicht geerbt hat. Für Schwier war das Thema damit aber keineswegs erledigt. Er engagiert sich als Vorsitzender eines Vereins (WeGe e. V.), der für Menschen mit Demenz zwei Wohngemeinschaften mit familiärer Atmosphäre betreibt und ist Mitglied im DZNE-Patientenbeirat.
Im Gespräch berichtet Schwier sehr persönlich von seinen Erfahrungen und was man abwägen sollte, bevor man sich testen lässt. Ein positiver Umgang mit demenziell veränderten Menschen ist ihm eine Herzensangelegenheit: „Natürlich sind sie anders als andere, aber es sind immer noch Menschen“, sagt er im Podcast.
31.5.2023
26:23
Hirn & Heinrich - Sexsucht, Kaufsucht, Essattacken: Impulskontrollstörungen bei Parkinson
Was haben Sex-, Kauf- oder Spielsucht sowie Essattacken mit Parkinson zu tun? Dieser Frage geht Moderatorin Sabine Heinrich im Gespräch mit dem Neurologen und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Ullrich Wüllner nach. Die Antwort: Die genannten Verhaltensweisen sind sogenannte Impulskontrollstörungen und können mit bestimmten Anti-Parkinson-Medikamenten in Verbindung gebracht werden. Das Phänomen betrifft etwa fünf bis zehn Prozent der Erkrankten. Meist tritt es zu Beginn der Erkrankung bei jüngeren Parkinson-Patienten auf, die bereits zuvor eine Veranlagung hatten, „Neuigkeiten zu suchen“ und daraus eine besondere Befriedigung zu erfahren. Im Podcast erklärt der Forschungsgruppenleiter am DZNE Bonn, Leiter der Sektion Bewegungsstörungen der Klinik für Neurologie und Kommissarischer Direktor der Klinik für neurodegenerative Erkrankungen der Uniklinik Bonn, warum bei Parkinson Impulskontrollstörungen auftreten können und wie wichtig das frühzeitige Erkennen sowie die Aufklärung und ärztliche Beratung über diese mögliche Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel sind. Betroffen seien generell bei Parkinson auch die Partnerschaft und das Familienleben. Deshalb bezeichnet Wüllner Parkinson auch als „Paar-Erkrankung“. Wer außerdem wissen möchte, warum Kaffee das Parkinson-Erkrankungsrisiko verringert und was die Halluzinationen eines Jazzmusikers bei dem Neurologen einst ausgelöst haben, sollte diese Podcast-Folge nicht verpassen.
30.4.2023
43:46
Hirn & Heinrich - Der Alzheimer-Schnelltest: Blutwerte als Warnsignal
Alzheimer wird heute meist erst dann erkannt, wenn Gedächtnisstörungen oder andere geistige Beeinträchtigungen auftreten. Dann ist das Gehirn aber schon erheblich geschädigt: Krankheitsbedingte Veränderungen der Nervenzellen treten auf, lange bevor eine Person überhaupt bemerkt, dass das Gedächtnis gestört ist. Zu diesem Zeitpunkt können die bisher entwickelten Medikamente dann nicht mehr helfen. Ein Schwerpunkt der aktuellen Forschung ist daher die Früherkennung.
Auch wenn es bislang noch kein Heilmittel gegen Alzheimer gibt – Früherkennung bietet zumindest prinzipiell die Chance für frühzeitige Gegenmaßnahmen. Außerdem gibt es durchaus die Vermutung, dass die diversen Studien zu neuen Wirkstoffen u. a. daran gescheitert sein könnten, dass die Studienteilnehmenden zu spät behandelt wurden. U. a. im Gehirn, Nervenwasser und Blut fahndet man daher nach frühzeitigen Kennzeichen einer Erkrankung (Biomarkern), etwa krankheitstypischen Proteinen. Und dabei hat man nicht nur eine frühere Diagnose im Sinn, man sucht auch nach Biomarken mit Prognosekraft – um vorhersagen zu können, wie die Erkrankung künftig verlaufen wird.
Der Neurologe Prof. Dr. André Fischer, Sprecher am DZNE-Standort Göttingen, hat kürzlich im Blut Moleküle – sogenannte microRNAs – identifiziert, deren Konzentration mit der geistigen Leistungsfähigkeit zusammenhängt und die auf eine bevorstehende Demenz hindeuten können, bevor erste Symptome auftreten. Noch muss der neu gefundene Biomarker weiter geprüft werden, zudem ist das Messverfahren noch nicht praxistauglich. Ziel von André Fischer und seinem Forschungsteam ist daher die Entwicklung eines einfachen, kostengünstigen Bluttests, ähnlich dem Schnelltest auf SARS-CoV-2 – mit dem Unterschied, dass man für den Alzheimer-Schnelltest einen Blutstropfen benötigen würde.
Im Interview mit Sabine Heinrich erklärt André Fischer, wie künftig mit Hilfe des Tests das Risiko für eine Demenzerkrankung abgeschätzt werden könnte, wann er auf den Markt kommen soll und für wen er sich eignet. Zudem spricht er darüber, warum die microRNAs den Studiendaten zufolge möglicherweise auch Ansatzpunkte für neue Demenztherapien sein könnten und was jeder selbst tun kann, um das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung zu verringern. Aber hören Sie selbst.
31.3.2023
29:25
Hirn & Heinrich - Demenz: Wie können Angehörige damit umgehen?
Wenn jemand an Demenz erkrankt, ist dies gerade auch für diejenigen herausfordernd, die mit der erkrankten Person zusammenleben. Persönlichkeit und Verhalten von Menschen mit Demenz sowie der gemeinsame Alltag können sich sehr verändern. In späteren Stadien der Krankheit erkennt die betroffene Person möglicherweise ihr soziales Umfeld nicht mehr. Wie leben wir mit Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind? Wie kommen Angehörige mit den Veränderungen durch die Krankheit zurecht? Darüber spricht Moderatorin Sabine Heinrich mit der Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Roes. Die Standortsprecherin des DZNE-Standorts Witten forscht zur Versorgung von Menschen mit Demenz und kann dabei als examinierte Krankenschwester auf eigene Berufserfahrungen in der Pflegepraxis zurückgreifen. Im Gespräch erläutert Professor Roes, warum es für Angehörige wichtig ist, sich selbst und den an Demenz erkrankten Menschen gut zu beobachten und wie dadurch die Kommunikation und Interaktion zwischen Betroffenen und Bezugspersonen verbessert werden kann. Zudem sagt sie, dass Angehörige sich frühzeitig Unterstützung für die eigene Belastung suchen sollten und gibt Ratschläge für den Umgang mit herausfordernden Momenten im gemeinsamen Zusammenleben.
„Beziehungsgestaltung ist das A und O“, erklärt Professor Roes, ob bei häuslicher Pflege oder bei professioneller Pflege in Pflegeheimen. Daher hat Roes mit ihrem Forschungsteam einen Expertenstandard für Pflegefachkräfte entwickelt, der das Gefühl von Menschen mit Demenz fördern soll, gehört, verstanden und angenommen zu werden. Im Podcast berichtet sie außerdem von der Forschung zum Einsatz von Pflege-Robotern in Pflegeheimen.
28.2.2023
51:30
Hirn & Heinrich - Lecanemab: Warum der neue Antikörper als Sensation gegen Alzheimer gefeiert wird
Die Nachricht wurde nicht nur in Fachkreisen als Sensation gewertet: Am 27. September 2022 verkündete das japanische Pharmaunternehmen Eisai zusammen mit dem US-Konzern Biogen, dass ihr neu entwickeltes Medikament „Lecanemab“ signifikant gegen den Gedächtnisverlust bei Alzheimer wirkt: Bei Erkrankten mit leichten kognitiven Einschränkungen schreitet der Gedächtnisverlust deutlich langsamer voran, wenn sie mit Lecanemab behandelt wurden. Erstmals ist es damit also gelungen, nicht nur Symptome zu bekämpfen, sondern Alzheimer tatsächlich an der Ursache zu packen. Der Antikörper bekämpft gezielt die schädlichen Ablagerungen des Proteins Amyloid im Gehirn – und offenbar so effektiv, dass die Wirkung auch in Gedächtnistests nachweisbar ist.
Die US-Zulassungsbehörde FDA hat auf Grundlage dieser Ergebnisse einem beschleunigten Zulassungsverfahren zugestimmt. Unter dem Handelsnamen „Leqembi“ ist Lecanemab nun seit dem 6. Januar 2023 in den USA zugelassen. In den Wochen vor der Zulassung gab es allerdings auch zunehmend Kritik: Amerikanische Medien, darunter das renommierte Wissenschaftsjournal SCIENCE berichteten über schwere Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen im Lauf der klinischen Studien; bislang ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob sie im direkten Zusammenhang mit Lecanemab stehen. Und natürlich sind die Fragen berechtigt: Ist der Durchbruch tatsächlich so groß, wie er von den beteiligten Unternehmen gefeiert wurde? Sind Antikörpertherapien der Schlüssel zur Heilung, oder pflastern sie nur ein Stück auf dem Weg dahin? Und wie steht es um Risiken und Nebenwirkungen?
Im Interview mit Prof. Frank Jessen, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Köln, sowie Leiter der Arbeitsgruppe Klinische Alzheimerforschung am DZNE, schafft Sabine Heinrich eine kritische Betrachtung und Einordnung der Sensationsberichterstattung rund um den neuen Wirkstoff.
Über Hirn & Heinrich – der Wissenspodcast des DZNE
Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, ALS und andere. Gemeinsames Merkmal dieser Erkrankungen ist, dass sie Nervenzellen schädigen und zerstören – und das bislang irreversibel.
Am DZNE, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, geht man diesem Problem mit modernsten Forschungsmethoden auf den Grund.
Aber wo steht die Forschung aktuell? Welche Krankheitsmechanismen und –Ursachen sind bekannt? Welche Hoffnung versprechen Medikamente, und was kann man heute schon tun, um Krankheitsrisiken zu senken oder um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern?
Diese Fragen stellt Sabine Heinrich an Betroffene und international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE.