Leslie Mandoki: „Ich kam als illegaler Einwanderer“
Er ist Produzent, Bandleader, Komponist, Schlagzeuger, Sänger – und vielen noch als langhaariges, großschnauzbärtiges Mitglied der Band Dschinghis Khan ein Begriff. Leslie Mandoki, 72, feiert im Herbst das Jubiläum seiner Flucht aus dem kommunistischen Ungarn in den Westen vor 50 Jahren. 1975 kam er als junger Musiker, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, in Deutschland an: „Ich kam als illegaler Einwanderer.“ Schon wenige Wochen nach seinem Antrag auf Asyl bekam er seinen ersten Job – als Schlagzeuger beim Schwäbischen Landestheater.
Wie es danach weiterging? SZ-Ressortleiterin Ulrike Heidenreich hat Leslie Mandoki in seinen Red-Rock-Studios in Tutzing am Starnberger See besucht und mit ihm für den Podcast „München persönlich“ gesprochen: Über seine mit internationalen Musikgrößen besetzte Band Mandoki Soulmates, mit der er auf Jubiläumstournee ist, etwa in seiner Geburtsstadt Budapest. „A Memory of our Future“ heißt deren neues Album, unter anderem mit Ian Anderson, Al Di Meola und Till Brönner.
Im Gespräch geht es um 50 Jahre Flucht und seinen abenteuerlichen Weg durch den dunklen Karawankentunnel in den Westen. Es geht um Frieden, Freiheit und Werte, die ihn als politischen Flüchtling anfangs einfach nur glücklich machten. Leslie Mandoki schildert seinen perfekten Tag und warum er für die CSU schon mal bei den Landtagswahlen angetreten ist. Und um die wahre Sangeskunst des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder geht es auch. Der hat in Mandokis Studio am Starnberger See nämlich kürzlich vor dem Mikrofon gestanden. Musste da getrickst werden, damit der Politiker den richtigen Ton trifft?
--------
30:44
--------
30:44
Die Schauspielerin Jule Ronstedt über Frust und Lust in den Wechseljahren
Die Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Jule Ronstedt, 54, hat ihr erstes Buch geschrieben. In „Menomorphosen“ (Eisele-Verlag) setzt sie aus verschiedenen Perspektiven ein umfängliches Bild der weiblichen Wechseljahre zusammen. Es geht in 26 Kurzgeschichten neben anderem um körperliche Befindlichkeiten, ums Verlassen und Verlassenwerden, um große Veränderungen in Familie und Beruf. Sie lässt ihre Protagonistinnen lieben und leiden, Krisen überstehen und ein neues Leben beginnen. Sie selbst, sagt Ronstedt, stecke mittendrin in dieser Lebensphase. Auch bei ihr habe sich einiges verändert. Als sie anfing, offen im Freundeskreis darüber zu sprechen, habe sie festgestellt, dass es nicht nur ihr so gehe. Aus vielen Gesprächen mit Freundinnen und auch Medizinern hat sie ihre fiktionalen Ich-Erzählungen entwickelt.
Im SZ-Podcast „München persönlich“ erzählt Jule Ronstedt, wie das Buch entstanden ist, sie spricht aber auch über ihre verschiedenen Berufe. Wie ist sie zur Schauspielerei gekommen? Was möchte sie gerne noch spielen? Warum ist Deutschland kein Filmland? Was wünscht sie jüngeren Frauen und was sollte sich für alle ändern?
Ronstedt ist in München aufgewachsen und Mutter einer Tochter. Sie war nach ihrem Abitur an der Neuen Münchner Schauspielschule und bald darauf unter Dieter Dorn Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. In vielen Fernseh- und Filmproduktionen bewies sie ihre Wandlungsfähigkeit, in der Hauptrolle in Marcus H. Rosenmüllers Kinoerfolg „Wer früher stirbt ist länger tot“ ebenso ihren Sinn für Humor. Der scheint auch in der Begegnung mit Ronstedt im Garten des Alpinen Museums an der Isar immer wieder angenehm durch. Er helfe ihr, Krisen zu überstehen, sagt sie.
--------
32:35
--------
32:35
Comedian Markus Stoll alias Harry G: „Ich bin im Team Wiesn“
Markus Stoll alias Harry G hat Erfolg, redet so schnell wie ein Rasenmäher und zieht über alles und jeden her. Ein Gespräch mit einem, der Bairisch beherrscht und die Gabe hat, Menschen bis aufs Mark zu beobachten.
--------
34:58
--------
34:58
Kabarettist Willy Astor erzählt seinen Lieblingswitz
Der Münchner Willy Astor, 63, ist Kabarettist, Musiker, Autor und Komponist, er hat sich einen Namen gemacht als Wortakrobat und als „Jäger des verlorenen Satzes“. Schon als Kind war er in seiner Klasse der Witzbold und Entertainer. Nun feiert Willy Astor bei Tollwood sein 40. Bühnenjubiläum: Am Samstag, den 5. Juli, tritt er auf mit „Reim-Time aus dem Einfallsreich“ und liefert „Das Beste vom Kindischen Ozean“.
Wie waren diese 40 Bühnenjahre? Kommen die Lacher noch an den gleichen Stellen - oder hat sich das Humorverständnis in der Zuhörerschaft gewandelt? SZ-Ressortleiterin Ulrike Heidenreich hat Willy Astor für den Podcast „München persönlich“ zu Hause in Schäftlarn bei München besucht. In der neuen Folge geht es um das Glücksgefühl, wenn er die Menschen in seinem Publikum ein paar Stunden lang ihren Alltag vergessen lassen kann, und vieles mehr.
Willy Astor erzählt von seiner schwierigen Kindheit im Münchner Stadtteil Hasenbergl und über seine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei BMW. Es geht um wahre Freundschaft und wie er nach einem finanziellen Betrug, bei dem er über eine Million Euro verlor, wieder Vertrauen fassen konnte. Seinen Lieblingswitz erzählt Willy Astor auch und eine musikalische Kostprobe aus seinem aktuellen Programm natürlich ebenfalls. Es geht hier im weitesten Sinne um Gurkensalat.
--------
33:44
--------
33:44
Comedian Maximilian Lorenz: „Kreative Arbeit lebt von der Langeweile im Kopf“
In dem Roman „Frostbeben“ wird schnell klar: Das Leben kann überfordern. Insbesondere, wenn man auf der Suche nach der großen Liebe ist – und nach sich selbst. Maximilian Lorenz schreibt in seinem Debüt über den Münchner Tim, der sich auf ebendieser Suche befindet und in einem ständigen Gedankenkarussell zwischen Fremd- und Selbstdarstellung steckt.
Lorenz ist jedoch nicht nur Autor, sondern auch Podcaster, Comedian und Content Creator: Wie überfordert fühlt er sich? Was bedeutet es heutzutage, in der Weltstadt mit Herz als Single unterwegs zu sein? Und wie sehr findet sich der 33-Jährige in seinem Buch wieder? Das und mehr beantwortet Lorenz im Podcast „München persönlich“.
Sein Job besteht vor allem aus Schreiben: „Auch kreative Arbeit ist am Schluss ein Handwerk, und man muss es einfach machen“, sagt Lorenz. „Es bringt nichts, auf eine Muse warten. Man muss sich hinsetzen und schreiben.“ Der ehemalige Unternehmensberater schreibt heute für seine Stand-up-Shows oder seine zynisch-ironischen Videos auf Tiktok und Instagram. Dort erreicht er mit Clips über typische Siebträgermaschinen-Typen oder skurrile WG-Castings auch mal bis zu drei Millionen Menschen.
Der gebürtige Münchner lebt mittlerweile in Berlin. Wieso war der Umzug für ihn wichtig? Für die Podcast-Aufnahme ist Lorenz zurück in sein altes Viertel gekommen, in seine Lieblingsboazn in Sendling. Wieso er sich ausgerechnet die Kneipe „Bei Dagmar“ ausgesucht hat, verrät er ebenfalls in der Folge.
Der Podcast, der mit interessanten Münchnerinnen und Münchnern durch die Stadt fährt. Mit Tram, Bus oder Bahn fahren wir deren ganz persönliche Strecke ab. Moderiert von Ulrike Heidenreich, René Hofmann, Sabine Buchwald und Jana Jöbstl.