Nick Woltemade ist der Stürmer der Stunde. 17 Tore schoss er in 33
Spielen, mit dem VfB Stuttgart hat er gerade den DFB-Pokal gewonnen, der
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ihn erstmals für die
Nationalmannschaft berufen – und die U21-Europameisterschaft wird er
auch noch spielen. "Er ist eine der Aufsteigergeschichten der
vergangenen Saison", sagt Fabian Scheler, einer der Hosts von "Kicken
kann er". "Das bedarf einer Einordnung."
Deshalb widmet sich die neue Episode des Fußballpodcasts ausführlich dem
23-jährigen Riesen aus Stuttgart. "Er ist momentan der beste deutsche
Stürmer", sagt der Co-Host Oliver Fritsch. Woltemade fällt auf. Durch
seine Statur (1,98 Meter), seine unorthodoxe Art zu spielen und seine
Individualität: "Solche Typen lieben wir", sagt Fritsch.
Um Woltemade gibt es einen regelrechten Hype, die Sehnsucht nach einem
echten deutschen Mittelstürmer ist groß. Oder um es in der Sprache des
modeaffinen Woltemade zu sagen: Er hat gerade den "drip". "Ihm gelingen
immer wieder Sachen, mit denen man nicht rechnet, er beherrscht das
Unbeherrschbare", sagt Fritsch. Auch deswegen ist er so interessant für
die Nationalmannschaft, selbst wenn dort alle Verletzten wieder
zurückkehren. Woltemade sei ein guter Improvisator, er könne Dinge
machen, die in keinem Lehrbuch stehen. Mit einer Bewegungsanalyse, die
Scheler im Sport-LK gelernt hat, versucht er, die Höhe von Woltemades
Körperschwerpunkt zu berechnen. Und Fritsch erläutert, wie man gegen
einen Lulatsch verteidigt.
Bis zum Aber. Fritsch sieht Anzeichen eines Überhypes. Gerade herrscht
Schönwetterstimmung für Woltemade, die sei ihm gegönnt. Aber nur weil er
so groß ist, sehen manche Dinge so besonders aus. Er weist auf
Woltemades durchschnittliches Tempo, seine wechselhaft gute
Ballbehandlung und vor allem sein nicht so dolles Kopfballspiel hin. "Da
spielt jemand seine Vorteile noch nicht aus", sagt Fritsch. Woltemade
mache die klaren Dinge nicht klar genug: "Wenn Spielern etwas
angedichtet wird, ist das auch gefährlich." Ob er die große Karriere
haben wird, die nicht wenige ihm nach diesem Halbjahr zutrauen? Der
Fußballpodcast ist skeptisch. "Auch das Unberechenbare wird irgendwann
berechenbar", sagt Fritsch.
Mister X widmet sich Sebastian Kehl und Stefano Russo, außerdem finden
die Hosts nicht weniger als 14 Spitznamen für Woltemade. In den top fünf
werden die besten VfB-Spieler aller Zeiten gesucht. Und wie immer
beschließt das Ringen um die richtigen Werte bei der Power Card die
Sendung.
"Kicken kann er" ist der Fußballpodcast von ZEIT ONLINE. Er erscheint
alle zwei Wochen und widmet sich den besten Fußballern und
Fußballerinnen unserer Zeit. Wir reden weniger über Taktik als über das,
worauf es im Fußball wirklich ankommt: die Individualität der Spieler.
Alle Folgen finden Sie hier. Schreiben Sie uns! Kritik zur Sendung und
Vorschläge für Mister X nehmen wir unter
[email protected] entgegen.
Szenen und Texte, über die wir gesprochen haben:
- Woltemades 1:0 im Pokalfinale
- U21: Drei Woltemade-Tore bei Deutschland gegen Spanien
- Sein Tor gegen Wolfsburg
- "Vielleicht hätte Kohfeldt besser auf den Jugendnationalstürmer Nick
Woltemade setzen sollen." (ZEIT ONLINE 2020)
- Alex Raack über Sebastian Kehls Dropkick-Tor
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