Mit demWaffenstillstand in Gaza und der Freilassung der letzten noch lebenden israelischen Geiseln in Hamas-Gefangenschaft erzielt der amerikanische Präsident seinen bislang größten außenpolitischen Erfolg. Warum scheinen Trumps erratische Politik und Verhandlungsstil ausgerechnet im Pulverfass des Nahen Ostens zu funktionieren? Ist das Abkommen, bei dem die europäischen Staaten einmal mehr nur Zuschauer waren, tatsächlich der Beginn eines langfristigen Friedens für die Region?
Außerdem:
Seit den jüngsten Sichtungen von Drohnen über deutschen Flughäfen und Bundeswehreinrichtungen warnt nicht nur der Bundesnachrichtendienst vor einer steigenden Eskalationsbereitschaft durch Russland. Wie gut ist Deutschland inzwischen darauf eingestellt, dass der Mann im Kreml die Grenzen des Westens immer häufiger einer Prüfung unterzieht?
Und:
Nach dem Treffen mit Vertretern der Auto-Industrie soll nun auch ein Stahl-Gipfel im Kanzleramt der unter Druck stehenden Branche neue Zuversicht verschaffen. Taugen Reformwille und Rezepte der schwarz-roten Koalition für den dringend erforderlichen ökonomischen Wachstumsschub oder braucht es einen mutigeren Ansatz für die Transformation unserer Wirtschaft?
Gäste:
Sabine Adler (Deutschlandfunk), Claudia Kade (WeltN24), Hajo Schumacher (Kolumnist und Podcaster), Claudius Seidl (Süddeutsche Zeitung)
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1:56:54
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Thadeusz und die Beobachter
Wenige Wochen nach dem Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin scheint die Hoffnung auf einen schnellen Frieden in der Ukraine nicht nur verpufft, stattdessen erfolgen die russischen Angriffe mit massiverer Härte als zuvor. Inzwischen signalisiert auch Washington Bereitschaft, den Druck auf Moskau zu erhöhen: Werden weitere Sanktionspakete den Mann im Kreml nachhaltig beeindrucken?
Mit der geplanten Einführung eines neuen Wehrdienstes nimmt die Debatte um die Rolle Deutschlands bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine auch hierzulande wieder Fahrt auf:
Sind wir als Gesellschaft bereit, für den Frieden in Europa mehr Verantwortung zu übernehmen?
Außerdem: Zwischen linkem Manifest und Regierungstreue geraten die geplanten Sozialreformen besonders für die SPD zur Zerreißprobe: Gelingt Parteichef Klingbeil der Spagat zwischen den Parteiflügeln oder scheitert sein Kurs an den eigenen Widersprüchen?
Und: Nach dem Abgang der schillernden Grünen-Spitzen Habeck und Baerbock suchen die Grünen noch ihre Rolle in der Opposition. Zugleich richten sich alle politischen Augen auf Nordrhein-Westfalen: Die Kommunalwahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland könnten ein wichtiger Fingerzeig für die Bundesregierung werden. Wie laut wird das Warnsignal für den Kurs
von Kanzler Merz?
Gäste: Sabine Adler (Deutschlandfunk), Claudia Kade (WeltN24), Hajo Schumacher (Kolumnist und Podcaster), Claudius Seidl (Süddeutsche Zeitung).
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"Thadeusz und die Beobachter" – Live vom Parkfest
Ein guter Beobachter sieht nicht nur das Offensichtliche, sondern nimmt auch kleinste Details und Feinheiten wahr. Genau deshalb vertraut Jörg Thadeusz schon seit 2013 auf das analytische Urteilsvermögen seiner politischen Beobachter, wenn es darum geht, sich die Lage in Deutschland und der Welt einordnen zu lassen. Aktuell sind das innenpolitisch Friedrich Merz, der für Reformen am Sozialstaat wirbt - und Lars Klingbeil, der für Steuererhöhungen plädiert. Aber auch der neue Wehrdienst und die Dreierkonstellation Trump - Putin - Selenskyj müssen besprochen werden. Deshalb lädt Jörg Thadeusz zwei seiner Beobachter - Claudius Seidl und Hajo Schumacher - an diesem Sonntag auf das radioeins-Parkfest ein. Anlässlich der dortigen radio3-Sonderausgabe bringt er seine politische Gesprächssendung live auf die Bühne und fragt bei Claudius Seidl und Hajo Schumacher nach, was sie in den letzten Wochen der Sommerpause innen- und außenpolitisch beobachtet haben.
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Thadeusz und die Beobachter
Mit ihren Luftschlägen gegen iranische Atomanlagen greifen die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Mullah-Regime ein und schaffen militärische Fakten. Die diplomatischen Bemühungen der Europäer, den Iran am Verhandlungstisch zum Verzicht auf sein Atomprogramm zu bewegen, ist nicht nur gescheitert, sondern beweist einmal mehr: Den Europäern bleibt auch im Nahen Osten nur die Rolle des Zuschauers. Sendet der anstehende NATO-Gipfel wenigstens ein starkes Signal der Einigkeit in Richtung Moskau? Mit US-Präsident Trump als unberechenbarem Hauptgast wird das Treffen vor allem aus deutscher Perspektive zum Angst-Termin. Wird die Zukunft der Ukraine eine in erster Linie europäische Aufgabe?
Außerdem
Vor dem SPD-Parteitag sorgen prominente Partei-Linke mit einem "Manifest" für Unruhe: Forderungen nach einer Neuausrichtung der Außen – und Sicherheitspolitik und einer Wiederannäherung an Russland richten sich auch gegen den Kurs von Parteichef Klingbeil. Ist das der notwendige Impuls für eine gesellschaftliche Debatte oder vielmehr blauäugige Verkennung der Realität? Und wie sehr belastet der Streit die gerade erst in den Arbeitsmodus gewechselte Regierungskoalition?
Gäste
Sabine Adler (Deutschlandfunk), Claudia Kade (WeltN24), Ulrich Deppendorf ehemaliger Leiter vom ARD-Hauptstadtstudio) und Claudius Seidl (Autor und Journalist)
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1:56:55
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Neue Regierung nimmt Fahrt auf
Bis zur Sommerpause hat sich die Koalition ein ambitioniertes 70-Tage-Programm vorgenommen, um die wichtigsten Wahlversprechen in Angriff zu nehmen. Besonders Bundesinnenminister Dobrindt drückt auf die Tube: Sind die migrationspolitischen Maßnahmen bei Grenzschutz und Familiennachzug eine effektive Korrektur oder in erster Linie Symbolpolitik?
Mit ihrem Vorschlag, auch Beamte und Selbstständige in die Rentenkassen einzahlen zu lassen, bringt Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas nicht nur das vielleicht wichtigste Reformvorhaben dieser Legislatur auf die Agenda und der Bundeskanzler bereist den Kontinent, um die Scherben der Europa-Politik seines Amtsvorgängers zusammenzufegen.
Wie gut sind Merz und sein Kabinett aus den Startlöchern gekommen und wo zeigen sich bereits jetzt erste Konfliktlinien zwischen Schwarz und Rot?
Waffenruhe in weiter Ferne
Der von US-Präsident Trump versprochene Deal mit Putin über eine Waffenruhe in der Ukraine rückt nach den jüngsten russischen Angriffen auf zivile Ziele in immer weitere Ferne. Verlieren die USA das Interesse, sich weiterhin für einen möglichen Frieden zu engagieren?
Mit seinem Besuch bei der deutschen Litauen-Brigade, die demnächst für mehr Sicherheit im Baltikum sorgen soll, will Bundeskanzler Merz Akzente in der Außen – und Sicherheitspolitik setzen. Wird die Debatte um eine neue Wehrpflicht schnell Fahrt aufnehmen?
Zu Gast bei Jörg Thadeusz:
Sabine Adler (Deutschlandfunk)
Claudia Kade (WeltN24)
Hajo Schumacher (Kolumnist und Podcaster)
Claudius Seidl (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Thadeusz und die Beobachter" diskutieren auch 2024 das aktuelle politische Geschehen. Die Sendung kommt aus dem Haus des Rundfunks an der Berliner Masurenallee und wird dort live aus dem Tonstudio T 10 übertragen. Gastgeber Jörg Thadeusz spricht mit vier Journalistinnen und Journalisten über relevante internationale, nationale und regionale Themen. Für die Analyse der Nachrichtenlage haben die Beobachter zwei Stunden Zeit.