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Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache... Mehr
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«Immer zwei und zwei» von Tabea Steiner: In den Fängen der Freikirche
Einer Freikirche beizutreten ist nicht schwer, auszusteigen hingegen sehr. Davon erzählt Tabea Steiners Roman. Dabei gehe es auch um die Grundfrage, wie wir ein selbstbestimmtes Leben führen können, sagt Host Felix Münger.
Natali, die Hauptfigur des Romans, will nicht mehr. Die Mutter und Ehefrau hat genug von den Bevormundungen durch die Freikirche, in der sie seit Jahren mittut. Beflügelt von einer Liebesbeziehung zu einer Frau, sucht sie den Ausstieg. Und bezahlt dafür einen hohen Preis.
Wie schon in ihrem Debütroman «Balg» erzählt Tabea Steiner die Geschichte um Selbstbestimmung und unterschiedliche Beziehungsmodelle sprachlich zurückhaltend und frei von Effekthascherei. Der Religionssoziologe Jörg Stolz erkennt in Tabea Steiners Roman vieles von dem wieder, was Forschungen zum Freikirchenmilieu besagen.
Dieser Roman steht im Zentrum der Folge:
* Tabea Steiner: Immer zwei und zwei, edition bücherlese 2023.
Im Podcast zu hören sind:
* Tabea Steiner, Schriftstellerin
* Jörg Stolz, Religionssoziologe Uni Lausanne
Weiter erwähnte Bücher:
* Deborah Feldman. Unorthodox. Aus dem Englischen von Christian Ruzicska. Secession Verlag, 2016.
* Yael Inokai. Ein simpler Eingriff. Hanser Berlin, 2022.
* Tabea Steiner. Balg. edition bücherlese, 2019.
* Tara Westover. Befreit. Wie Bildung mir die Welt erschloss. Aus dem amerikanischen Englisch von Eike Schönfeld. Kiepenheuer & Witsch, 2018.
Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: [email protected]
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2.6.2023
28:51
Eine Mutter ohne Herkunft: «Maman» von Sylvie Schenk
Die 78jährige deutsch-französische Autorin Sylvie Schenk rekonstruiert in ihrem neuen Roman die Geschichte ihrer Mutter, die weitgehend unbekannt geblieben war. In akribischen Recherchen und einfühlsamen Erfindungen skizziert sie ein Leben im Dunklen und in der Sprachlosigkeit.
Was Sylvie Schenk über ihrer Mutter sage, treffe sie ins Herz, sagt Nicola Steiner. Franziska Hirsbrunner geht es genauso, aber sie findet, «Maman» sei bei aller Tragik ein glasklares und manchmal sogar verschmitztes Buch.
Zusammen mit Nicola Steiner diskutiert sie, wie Sylvie Schenk durch Exkurse in Zeitgeschichte, Gesellschaft und Politik das Leben der Mutter in grösseren Zusammenhängen zeigt, warum der Mutter nicht zu helfen war und wie das Schweigen in der Familie dazu führte, dass sich Traumata wiederholten.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Sylvie Schenk. Maman. 172 Seiten. Hanser Verlag, 2023.
Im Podcast zu hören ist:
* Sylvie Schenk, Schriftstellerin
19.5.2023
30:56
Nazi-Swing für britische Ohren – Demian Lienhards neuer Roman
«Mr. Goebbels Jazz Band» erzählt die Geschichte einer Swing-Bigband, die im Zweiten Weltkrieg von den Nazis gegründet wurde, um Propaganda-Jazz für einen Radiosender gegen England zu produzieren.
Im Dritten Reich wurden Juden, Polen und Homosexuelle verfolgt und ermordet, doch zu Propagandazwecken mussten einige von ihnen als «Charlie and His Orchestra» US-amerikanische Swing-Songs fürs Radio spielen, versetzt mit neuen, pro-nationalsozialistischen Texten. Ausgerechnet Swing, jene Musikrichtung, die unter den Nazis weitgehend verboten wurde. Demian Lienhards neuer Roman zeigt den Zynismus des Nazi-Regimesan diesem Beispiel aus der realen Geschichte in aller Deutlichkeit. Für Host Simon Leuthold ausserdem ein Buch, das zum Nachdenken über das Verhältnis von Wahrheit und Erfindung in der Propaganda anregt – und über ein spannendes Kapitel in der Geschichte des Jazz.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Demian Lienhard. Mr. Goebbels Jazz Band. 320 Seiten. Frankfurter Verlagsanstalt, 2023.
Im Podcast zu hören sind:
* Demian Lienhard, Buchautor
* Annina Salis, Musikredaktorin SRF
Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: [email protected]
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5.5.2023
28:38
Odessa, ferne Stadt: «Sommer in Odessa» von Irina Kilimnik
Irina Kilimnik setzt in ihrem Roman-Debut «Sommer in Odessa» ihrer Heimatstadt ein Denkmal. Das Buch spielt im Sommer 2014, auf die vor Schönheit und Lebendigkeit und Hitze flirrende Stadt legt sich bereits der Schatten der Krim-Annexion.
Im Zentrum dieses Familienromans steht die Ich-Erzählerin Olga, die (gegen ihren Willen) Medizin studiert und mit ihrer Mutter, deren beiden Schwestern und ihren Cousinen in einem Frauenhaushalt lebt – wäre da nicht der Grossvater, der leicht despotisch alle Fäden in der Hand hat und seine Geheimnisse dabei gern für sich behält. Eine «typisch osteuropäische» Coming-of-age-Geschichte, wie Irina Kilimnik sagt, die in einer Stadt spielt, die es so nicht mehr gibt. Nicola Steiner hat mit der Autorin gesprochen und erkundet gemeinsam mit Franziska Hirsbrunner dieses Odessa von 2014.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Irina Kilimnik. Sommer in Odessa. 288 Seiten. Kein & Aber, 2023.
Im Podcast zu hören ist:
* Irina Kilimnik, Schriftstellerin
Weitere erwähnte Bücher:
* Isaak Babel. Mein Taubenschlag. Sämtliche Erzählungen. 864 Seiten. Carl Hanser, 2014.
* Szczepan Twardoch. Der Boxer. Rowohlt, 2018.
* Szczepan Twardoch. Morphin. Rowohlt, 2015.
«Panzerkreuzer Potemkin»:
Sergei Eisensteins Stummfilm von 1925 mit englischen Untertiteln
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21.4.2023
27:07
Die Jagd nach Einsteins Genialität: Franzobels neuer Roman
Ein Arzt stiehlt nach Einsteins Tod 1955 dessen Gehirn, um der Genialität des Jahrhundert-Physikers auf die Spur zu kommen. Auf dieser wahren Geschichte beruht Franzobels Buch «Einsteins Hirn». «Zwei mit Buch»-Host Felix Münger ist fasziniert vom Sprachwitz und den grotesken Verzerrungen des Buchs.
Einsteins Hirn brachte der Hauptfigur keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse. Im Gegenzug führte sie der Diebstahl in den beruflichen und persönlichen Abgrund. Weshalb? Und: Woher kam die Besessenheit, in der Hirnstruktur die Genialität nachweisen zu können?
Aus heutiger Sicht sei das Unterfangen von Anfang an aussichtslos gewesen, sagt der Hirnforscher Fritjof Helmchen. Intelligenz lasse sich nicht an der Form des Gehirns ablesen, sondern daran, wie Hirnzellen untereinander kommunizieren. Und darüber wisse die Forschung bis heute nur wenig.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
* Franzobel: Einsteins Hirn. 543 Seiten. Zsolnay Verlag, 2023. Das Hörbuch, gelesen von David Nathan, ist bei Lübbe Audio erschienen.
Im Podcast zu hören sind:
* Franzobel, Buchautor
* Fritjof Helmchen, Professor für Neurowissenschaft, Uni Zürich
Weiter erwähnte Bücher:
* Franzobel. Das Floss der Medusa. Zsolnay, 2017. (592 Seiten)
* Tilman Spengler. Lenins Hirn. Berlin Verlag, 2003. (350 Seiten)
Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: [email protected]
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Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken.
Mit den Hosts Nicola Steiner/Franziska Hirsbrunner und Felix Münger/Simon Leuthold.
Mehr Infos: www.srf.ch/literatur
Kontakt: [email protected]