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Psychologen beim Frühstück

Annika Lohstroh, Michael Thiel
Psychologen beim Frühstück
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5 von 304
  • Folge 301: Jeder Tag ist Muttertag!
    Renate ist da eigen: Jeder Tag sollte ein Muttertag sein - Annikas Mutter Renate möchte, dass man Frauen jeden Tag achtet und wertschätzt… und nicht nur zum Muttertag ein paar Blumen schenkt. Tillys Mutter dagegen hat bis zu ihrem Tod großen Wert darauf gelegt, am Muttertag "verwöhnt" zu werden. Kein Wunder: Sie musste einen Haushalt für ihren Mann, ihre drei Söhne und zeitweise auch noch für ihren Schwager und ihre Schwiegermutter schmeissen - neben ihrer Arbeit als Rechtsanwaltsgehilfin. Sie brauchte dringend das Gefühl, dass jemand diese Leistungen beachtete. Im Nachhinein litt Tillys Mutter damals schon an "Mental Load" und Burnout - wie rund 84% der für den "Barmer Krankenkassen Report 2022" befragten Frauen. Wir werden heute über die vielen Rollen von Frauen zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Ländern reden. Wir werden aus psychologischer Sicht darüber reden, was eine "gute" Mutter ausmacht. Auch dazu gibt es neue Erkenntnisse. Ausserdem sprechen wir darüber, wie wir mit Müttern in verschiedenen Altersstufen umgehen. Eines ist uns klar: Mütter leisten jeden Tag unbezahlte Spitzenarbeit – körperlich, emotional und mental. Wenn jeder Tag Muttertag wäre, dann bräuchte es mehr als Blumen: echte Anerkennung, faire Arbeitsteilung, soziale Gleichberechtigung und politische Lösungen sind längst überfällig! Wir wünschen allen Frau und Müttern in jedem Alter - nicht nur heute - einen respektvollen Tag. Und falls sich der Partner heute mal wieder vor der Hausarbeit drücken sollte, zitiert gern Annika: "Wir Frauen haben kein eingebautes Haushaltsgen!" Bis bald, Annika & Tilly
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    54:21
  • Folge 300: Das Impostor-Syndrom
    Juchhuuuu!!! 300 Folgen "Psychologen beim Frühstück!" Also: 300mal Dankeschön an EUCH für's Zuhören, für Kommentare, Lob und wenig wenig Kritik. Es macht uns so viel Freude, mit Euch jeden Sonntag um 9 Uhr zu Frühstücken. Auf die nächsten 300… Und das sagen wir Euch in ehrlicher Überzeugung! Denn: Wir leiden glücklicherweise nicht unter dem "Impostor-Syndrom", bei dem sich die betroffene Person für einen Hochstapler und Betrüger hält, obwohl sie objektiv kompetent ist. Sie glaubt nur, sie spiele eine Rolle und werde irgendwann „entlarvt“. Einstein, Lady Gaga, Tom Hanks und David Bowie litten und leiden darunter. Das Wort „Impostor“ (auch: imposter) stammt aus dem Englischen, ursprünglich vom lateinischen „impostor“, was so viel bedeutet wie „Betrüger“ oder „Täuscher“. Und darüber reden wir heute bei frischen Erdbeeren zum Frühstück. Das Impostor-Erleben hat meist tiefe Wurzeln im frühkindlichen Selbstbild, in familiären Bewertungen und in der frühen Formung von Leistung und Identität. Es entsteht nicht durch eine einzelne Erfahrung, sondern durch ein Zusammenspiel vieler subtiler Botschaften. Mögliche Ursachen können in leistungsbezogener Liebe liegen, wenn also Zuneigung oder Anerkennung nur bei guten Leistungen gegeben wird. Dann kann das Kind lernen: „Ich bin nur dann etwas wert, wenn ich erfolgreich bin.“ Das führt im Erwachsenenalter zu Perfektionismus, Versagensängsten und dem ständigen Gefühl, nicht zu genügen – selbst bei objektivem Erfolg. Oder wenn Fehler in der Kindheit stark sanktioniert wurden oder als beschämend galten, lernen Kinder: „Ich darf keine Schwächen zeigen“ – was später zur Angst führt, „aufzufliegen“, sobald man nicht perfekt ist. Wenn Leistungen eher bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen des Kindes als echter Anstrengung zugeschrieben werden wie „Du bist eben klug!" – und nicht: "Du hast viel dafür gearbeitet!“, dann kann das dazu führen, dass Kinder ihren Selbstwert nicht aus realistischen, überprüfbaren Leistungen ableiten, sondern aus Fremdzuschreibungen – und die fühlen sich später „unverdient“ an. Das Impostor-Syndrom ist keine klinische Diagnose, sondern die Beschreibung eines Phänomens, das 1978 von den Psychologinnen Clance & Imes entdeckt wurde: Erfolgreiche Frauen waren trotz objektiver Kompetenz überzeugt, ihren Erfolg nicht verdient zu haben. Heute weiß man, dass es alle Geschlechter betrifft, oft in Hochleitungsumfeldern. Was tun? Vielleicht zweifelst Du manchmal daran, ob Du wirklich so kompetent bist, wie andere denken. Vielleicht hast Du das Gefühl, nur eine Rolle zu spielen – und irgendwann wird jemand merken, dass Du gar nicht so gut bist. Wenn Du Dich darin wiedererkennst: Du bist nicht allein. Diese Zweifel bedeuten nicht, dass Du unfähig bist – sie zeigen nur, dass Du ein Mensch mit Gewissen und Selbstreflexion bist. Es ist okay, sich nicht immer sicher zu fühlen. Es ist sogar mutig, das zuzugeben. Und: Du musst Dich nicht jeden Tag neu beweisen, um wertvoll zu sein. Denke einmal über diese Fragen nach: • Wann hast Du zuletzt an Deinem Erfolg gezweifelt – obwohl es gute Gründe gab, stolz zu sein? • Welche Botschaften über Leistung und Wert hast Du in deiner Kindheit gelernt – und passen sie heute noch zu Dir? • Gibt es Menschen in Deinem Leben, die Deine Stärken sehen – auch wenn Du selbst sie manchmal nicht erkennst? • Was würdest Du einer guten Freundin oder einem Freund sagen, wenn sie sich selbst so infrage stellen würden wie Du? Wenn Du nach Deiner Einschätzung unter dem Impostor-Syndrom leidest und allein nicht herauskommst, hole Dir Gespräche bei einem vertrauenswürdigen Psychologen oder Coach, der sich damit auskennt. Wir wünschen Euch viel Erfolg - und bis nächste Woche zur Folge 301! Annika + Tilly
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    50:10
  • Folge 299: Wenn man kleingehalten wird - Infantilisierung
    „Püppi! Lass, ich mach das schon! Das ist viel zu schwer für Dich!“ „Mausi! Das kannst Du doch nicht!“ Na, schon mal gehört? Vielleicht in der Beziehung oder Familie? Und hat Euch im Job schon mal jemand nichts zugetraut? Oder in der Kindheit alles aus der Hand genommen und versucht, jedes Risiko aus dem Weg zu räumen? Ja, das ist beschützend, aber bei Eltern reden wir dann auch von Rasenmäher-Eltern. Weil sie alles wegmähen, was es überhaupt nur an Stolpersteinen geben könnte - was sie meistens mit bester Absicht und aus Angst tun. Aber damit können die Kinder natürlich keine eigenen Fehler machen, also keine Erfahrungen sammeln. Sie werden bevormundet, also künstlich klein gehalten. Die Folge: fehlendes Selbstbewusstsein, keine Lernkurve, Unsicherheit (manchmal als Arroganz getarnt) und fehlende Lebenserfahrung. Das gilt für jeden Menschen in kleingehaltenen Situationen. Interessanterweise ist diese Art von Entmündigung recht vielen jungen Leuten passiert, so dass es jetzt schon „Adulting Kurse“ (von „adult“=Erwachsener) gibt, in denen man Selbstbewusstsein, gesellschaftliche Anforderungen und normale Interaktion zwischen Erwachsenen nachlernen kann. Wir unterhalten uns heute über Infantilisierung, also das „Kindlichhalten“ von Menschen. Das passiert auch in einer Gesellschaft, in der durch viele Apps und Werbung Lösungen für alle Lebenslagen vorgeschlagen werden und damit die Eigenständigkeit unmerklich verringert wird. Infantilisierung passiert auch in der Altenbetreuung, wo Pflegepersonal plötzlich wieder mit Kinder- und Babyjargon spricht. Andererseits finden wir angesichts von Kriegen und Krisen einen ganz bewussten Rückzug in kindlichere Welten wunderbar: Animefilme, Plüschtiere sammeln, Verkleidungsparties, grosse Fell-Maskottchen, Aufkleber oder Computerspiele. Manchmal, wenn das Leben zu groß wird, retten wir uns zurück in kleine Welten – mit sprechenden Katzen, übergroßen Plüschwesen oder einem Avatar, der magische Kräfte verleiht. Wie sehen Eure kleinen Fluchten aus? Und habt Ihr auch schon einmal "Kleinhalten" erlebt? Annika + Tilly
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    52:00
  • Folge 298: Opfer bringen – warum Helfen heute ein Akt des Widerstands ist
    Willkommen bei unserem Oster-Special: „Opfer bringen – warum Helfen heute ein Akt des Widerstands ist“ Ostern erzählt eine alte Geschichte: Einer, nämlich Jesus, gibt alles – für andere. Sie ultimative Opferbereitschaft, die Hoffnung bringen soll. Und Heute? Wird eher derjenige gefeiert, der sich nimmt - wie Trump - nicht der gibt. Wir leben in einer Zeit, in der Altruismus belächelt und Egoismus gefeiert wird. Da treffen "Gutmenschen" auf Egoisten, Empathen auf Psychopathen, Soziale auf Narzisten. Das Wort Opfer hat inzwischen einen herablassenden Beigeschmack und wird als Schimpfwort verwendet, Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft gelten als naiv und dumm. Donald Trump ist nicht nur ein Politiker – er ist ein Symbol. Für eine Kultur, die Helfen für Schwäche hält. In der es um Deals und Machtdemonstrationen, um Destruktion und Eigengewinn geht. Mitgefühl, Kompromisse, Menschlichkeit, Diplomatie und langfristige Lösungen für alle haben in der Trumpschen Vorstellung keinen Platz. Deshalb ist jeder, der dagegen angeht, mutig und stark. deshalb ist in einer Ellbogengesellschaft Opferbereitschaft Widerstand - gegen Kälte, gegen Gleichgültigkeit, gegen die Diktatur des Egos. Ausserdem sagt die psychologische Forschung: Wer gibt, gewinnt. Unser Gehirn belohnt das Gute bis hin zum "Helfers High". Aber was passiert mit einer Gesellschaft, in der niemand mehr bereit ist, etwas zu opfern? Wir freuen uns über Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema und wünschen Euch schöne Ostern. Annika + Tilly
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    57:53
  • Folge 297: Zu früh erwachsen - Parentifizierung
    Unsere Freundin Christin ist heute wieder mit dabei - und die hat es selbst erlebt: Schon als kleines Kind musste sie saubermachen, saugen, wischen und Geschirr spülen. Sie hatte das Haus innen sauberzuhalten, der Bruder den Garten. Wenn sie von der Schule kam, warteten schon die Aufgabenzettel ihrer Mutter. Der Stiefvater kontrollierte abends. Um Schularbeiten, Sport, Wäsche oder Essen hatte Christin sich selbst zu kümmern. Nix Kindheit: ein kleiner Erwachsener! Was passiert nun, wenn Kinder Verantwortung tragen, die eigentlich Erwachsene übernehmen sollten? Wenn sie trösten, statt getröstet zu werden? Wenn sie Entscheidungen treffen, bevor sie überhaupt wissen, wie? In unserer neuen Folge sprechen wir über Parentifizierung – ein Phänomen, das vielen unbekannt ist, aber unglaublich viele betrifft. Kinder, die emotional oder organisatorisch in die Rolle eines Elternteils rutschen. Kinder, die funktionieren müssen, obwohl sie selbst noch Halt gebraucht hätten. Wir gehen den Fragen nach: Woran erkenne ich, ob ich parentifiziert wurde? Wie wirkt sich das bis ins Erwachsenenleben aus? Und: Was hätte ich als Kind eigentlich gebraucht? Außerdem: Eine Checkliste zum Nachdenken auf https://psychologethiel.de, echte Reflexionsimpulse – und ein achtsamer Blick zurück, der vielleicht auch ein Stück Entwicklung nach vorn erlaubt. Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag und schreibt uns gern über Eure Erfahrungen mit dem Thema. Christin, Annika + Tilly
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    59:18

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Über Psychologen beim Frühstück

Psychologen beim Frühstück belauschen, wie sie über die Themen reden, die sie gerade beschäftigen: Von der "Psychologie des Lügens", über "Energievampire" und das Streitthema "Ordnung" bis hin zur "Macht des Vergebens". Immer persönlich, immer menschlich aber mit psychologischen Erklärungsversuchen, warum wir uns wie verhalten. Unsere Zuhörer lieben es, mit uns auf den Ohren zusammen zu frühstücken: "Danke für die Sendung ! Ich habe ein neues Hobby am Sonntagmorgen: Bügeln und Eure Sendung hören. Beides sehr erbaulich :)"(Alwin) "Ich muss mal hier was los werden.Euro Radio Sendung ist der voll Hammer. Es gibt mir so viel Kraft für die Woche um das Leben zu bestehen" (Christian) "Hach...Ihr seid immer wieder ein Genuß" (Jens) "Vielen Dank. Ein sehr schönes und interessantes Thema zum Start und eine tolle Idee. Ihre Formate bringen einen immer weiter und es man lernt eine ganze Menge dazu."(Tiger11969) ...und wer uns nicht nur hören sondern auch sehen will, schaltet jeden Mittwoch ab 19.00 "TheraThiel" auf YouTube ein. Und natürlich freue wir uns auf viele Kommentare und Bewertungen. Klickt dazu mal hier: http://getpodcast.reviews/id/1392433517
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Generated: 5/11/2025 - 12:31:05 PM