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Kunst und Literatur als Waffe meiner Klasse. Mit Mesut Bayraktar
Wir sollten uns nicht für dumm verkaufen lassen und den Bürgerlichen glauben, wir hätten keinen Kunstgeschmack oder würden nicht verstehen, was in Theater und Literatur passiert – »dem müssen wir vehement widersprechen«, betont der Schriftsteller Mesut Bayraktar im Gespräch mit Podcast-Host Olivier David. In Bayraktars Schreiben geht es um Fragen nach Gerechtigkeit, Unterdrückung und Würde, immer wieder findet die »Ästhethik des Widerstands« von Peter Weiss Eingang in seine Essays über die politischen Dimensionen von Literatur. Vor 50 Jahren erschien Weiss' erster Band zum ersten Mal – Anlass genug, um genauer über dessen Arbeit zu sprechen und über Literatur als Hilfsmittel im Kampf um ein gerechteres Leben.
Zum Weiterlesen:
Olivier David über Mesut Bayraktars Buch »Die Lage«: Ein Wimmelbild der Ausgebeuteten im Kampf um Selbstbestimmung
Der Podcast Klassentreffen läuft in Zusammenarbeit mit der linken Tageszeitung »nd«. Wenn ihr Olivier David darüber hinaus unterstützen möchtet, freut er sich über eine Spende via Paypal: https://tr.ee/8teMo2RQYK
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1:03:23
Wirtschaftspolitik als Schlüssel begreifen. Mit Lukas Scholle
Die deutsche Wirtschaft steck in einer Rezession: Sie wächst nicht mehr und der sprichwörtliche Kuchen wird nicht größer, sondern kann nur aufgeteilt werden. Eine Situation, die idealer Nährboden für rechtsextreme Entwicklungen ist. Kann antifaschistische Wirtschaftspolitik ein Hebel dagegen sein? Darüber spricht Olivier David in dieser Folge mit Lukas Scholle. Er ist Ökonom und Gründer des Wirtschaftsmagazins Surplus. Das Magazin hat zum Ziel, Ökonomie für die Interessen der großen Mehrheit und nicht der Reichsten erklärbar zu machen. Olivier spricht mit ihm über Wirtschaftspolitik als Schlüssel, die Gegenwart zu begreifen, und deren Standing in der gesellschaftlichen Linken.
Weiterführende Links:
Ab Minute 33:48 bezieht sich Olivier auf die Kolumne »Perspektive jenseits des Kapitalismus«, in der die Autor*innen schreiben, warum eine linke Wirtschaftspolitik über ausgleichende Lohn- und Preispolitik hinausgehen muss.
Auch interessant: Sabine Nuss und Michael Heinrich über das Konzept einer »antifaschistischen Wirtschaftspolitik« und warum sie ein leeres Versprechen bleibt, wenn sie den nationalen Rahmen nicht durchbricht.
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55:47
Literatur für alle mit @timurs.time
Es gibt Bücher, deren Namen kennt man einfach. Werke werden glorifiziert und bekommen eine universelle Kontinuität, sodass man davon weiß, ohne es jemals gelesen oder sich damit auseinandergesetzt zu haben. Umso lustiger ist es für Timur, solche Bücher von ihrem Podest zu holen. Auf seinem Instagram-Account @timurs.time macht er genau das. Mit Olivier David hat er über wiederkehrende Themen und implizite Verbote in der Literatur gesprochen, über seine Liebe zu trashigen Horrorfilmen und darüber, warum es keinen Unterschied macht, ob man ein Buch liest oder ein Hörbuch hört.
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55:23
Einschüchterung durch Berufsverbote. Mit Benjamin Ruß
Benjamin Ruß ist Aktivist und Geoinformatiker. 2022 wollte er eine Stelle an der TU München antreten, doch dann äußerte der Bayerische Verfassungsschutz Zweifel an seiner Verfassungstreue und verhinderte die Einstellung. Heute hat er ein de facto Berufsverbot, das verhindert, dass er im öffentlichen Dienst angestellt werden kann.
So wie ihm geht es seit einigen Jahren immer mehr jungen Linken. Im Gespräch mit Olivier David erklärt Ruß, warum er Berufsverbote als Teil einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung sieht, in der es auch zunehmend zu Fällen von Union Busting kommt und warnt davor, diese Repressionen getrennt voneinander zu betrachten. Er stellt nicht zuletzt die Frage nach der Legitimität dieses staatlichen Mittels, das eigentlich zum erklärten Ziel hat, extremistische Elemente aus Uni, Schulen und öffentlichem Dienst herauszuhalten, was historisch betrachtet allerdings gar nicht funktioniert hat.
Im Gespräch werden zahlreiche weitere Betroffene genannt. Darunter:
der hessische Pädagoge Luca. Ihm wurde vorgeworfen, während einer Demo einen Polizisten angegriffen zu haben. www.nd-aktuell.de/artikel/1176849.referendariat-lehrer-in-hessen-kaempft-gegen-berufsverbot.html
Die Sozialarbeiterin Inés. Wurde sie gefeuert, weil sie Gewerkschafterin ist? www.youtube.com/watch?v=UOQZ8ZCuBJ0&ab_channel=nd.aktuell
Gabriel Bruckdorfer, dem von der Uni Augsburg die Verlängerung seines Arbeitsvertrages verweigert wurde: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1188741.gabriel-bruckdorfer-uni-augsburg-kuendigt-linke-mitglied-zweifel-an-verfassungstreue.html
Lisa Poettinger. Der Klimaaktivistin wurde vom Bayerischen Kultusministerium verboten, ihr Lehramtsreferendariat zu beginnen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1188969.bayern-berufsverbot-fuer-lisa-poettinger-skandaloese-entscheidung.html
Mehr zum Berufsverbot von Benjamin Ruß lest ihr hier: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1184159.berufsverbot-benjamin-russ-antikapitalismus-als-ausschlusskriterium.html
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1:02:03
Armut bekämpfen statt Arme sanktionieren. Mit Helena Steinhaus (Sanktionsfrei e.V.)
Im aktuellen Wahlkampf zur Bundestagswahl spielt Armut kaum eine Rolle, dabei ist es die Realität zahlreicher Menschen in Deutschland und ein wichtiges Thema. In dieser Folge spricht Olivier David mit der Aktivistin Helena Steinhaus. Sie ist Gründerin des Vereins Saktionsfrei, der sich für eine menschenwürdige Mindestsicherung und gegen Sanktionierung beim Bürgergeld einsetzt. In Talkshows kontert Steinhaus dem Sozialchauvinismus der Politiker*innen rechter Parteien und ist eine laute Stimme für Armutsbetroffene. Im Podcast spricht sie darüber, wie in Medien und Politik über Armut gesprochen wird – oft negativ und verbunden mit Forderungen nach mehr Sanktionen.
Mehr über den Verein Sanktionsfrei lest ihr auf https://sanktionsfrei.de oder https://www.instagram.com/sanktionsfrei. Helena Steinhaus könnt ihr auf https://www.instagram.com/steinhaus_helena folgen.
Transparenzhinweis: Olivier ist sogenannter Hartz-Breaker beim Verein Sanktionsfrei. Das heißt er überweist jeden Monat einen kleinen Betrag zur Unterstützung. Ihr könnt Olivier und seiner Arbeit auf https://www.instagram.com/olivier_cyrill folgen.
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00:02:00: Die Kolumne, auf die sich Olivier hier bezieht, lest ihr hier: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1188781.bundestagswahl-armut-k-ein-thema-im-wahlkampf.html
00:19:49: Ab wann ist man reich? Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (iwd) gilt man in Deutschland als reich, wenn man zu den einkommensreichsten zehn Prozent der Gesamtbevölkerung gehört. Zieht man dafür Daten des Sozio-oekonomischen Panels (einer Befragung von rund 16.000 Haushalten) aus dem Jahr 2017 heran, gilt ein Single ab einem monatlichen Einkommen von 3.529 Euro netto als reich. Einkommen meint dabei nicht nur Gehalt, sondern auch evetuelle weitere Einnahmen durch Vermietung, Aktien, aber auch staatliche Leistungen wie Kindergeld.
Es gibt jedoch auch andere Definitionen von Reichtum: Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zieht dafür den Median der Nettoeinkünfte der Gesamtbevölkerung heran (im Jahr 2019 waren das knapp 1900 Euro). Wer das Dreifache des Medians verdient, also über 5700 Euro, gilt in dieser Definition als reich.
00:30:40: Mehr zur Studie, über die Olivier und Helena an dieser Stelle sprechen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1183855.sozialpolitik-jobcenter-in-nordrhein-westfalen-mehr-sanktionen-beim-buergergeld.html