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Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen

Florian Bayer und Johannes Franke
Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen
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5 von 235
  • Episode 234: Jules und Jim - Romantik in der Nouvelle Vague
    Die titelgebenden Jules und Jim lernen sich im Jahr 1912 in Paris kennen: Ein Österreicher und ein Franzose, die die Liebe zur Literatur, zur Pariser Boheme-Szene und zu den Frauen teilen. Als Catherine in ihr Leben trifft, wird aus dem Paar ein Dreiergespann. Beide verlieben sich in die unkonventionelle, lebenshungrige Frau: Aber weil Jules sagt “die bitte nicht!” lässt Jim seinem besten Freund den Vortritt. Der Weltkrieg trennt das Trio. Jules und Catherine heiraten und bekommen eine Tochter. Jim besucht sie nach dem Krieg in ihrer neuen Heimat am Rhein… und wieder entfacht sich die Zuneigung der drei zueinander. Obwohl die Ehe von Jules und Catherine ständig Gefahr läuft zu scheitern, entwickeln die drei ihre ganz eigene Utopie von einem gemeinsamen Leben, inklusive Affären und dem Austragen von Konflikten. Am Ende sind es Jim und Catherine, die zum Paar werden, während Jules glücklich darüber ist, weiter ein Teil ihres Lebens zu sein. Aber auch dieses Glück ist nicht von Dauer. Jules und Jim aus dem Jahr 1962, einer der Klassiker der Nouvelle Vague, von Francois Truffaut, der so etwas wie der Godfather dieser Bewegung ist. Nicht so wild wie Louis Malle, nicht so experimentell wie Jean-Luc Godard, aber dafür mit einem ganz eigenen Gespür für die Psychologie des Mediums. Johannes, sehen wir hier eine reine Liebe zu Dritt? Oder die Unmöglichkeit einer solchen? Oder was ganz anderes? Wenn dir gefällt, was du hörst, spendiere uns gerne einen Kaffe, Kakao oder Tee: https://buymeacoffee.com/mussmansehen
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    1:30:14
  • Episode 233: Billy Elliot - Lasst den Jungen doch einfach tanzen!
    Billy Elliot ist der Sohn einer Bergarbeiterfamilie. Der große Streik von 1984 stellt den Zusammenhalt und das Überleben der Familie hart auf die Probe. Die 50 pence für das wöchentliche Boxtraining des Elfjährigen leiern sie sich gerade so noch aus den Rippen. Billy allerdings ist nicht der geborene Boxer. Als er die Ballettgruppe nebenan sieht, wird er neugierig und lässt hinter dem Rücken seines Vaters das Boxtraining zugunsten der Tanzstunden fallen. 50 Pence well invested, wie man schnell bemerkt, aber als sein Vater und sein Bruder das mitbekommen, kommt schnell die Homophobie der Zeit hoch und ihm wird das Ballett-Tanzen verboten. Billy und seine Tanzlehrerin geben nicht auf und fördern sein Talent im Verborgenen. Billys Kampf für seinen Traum findet vor dem Hintergrund der realen Streiks Mitte der 80er statt, die teilweise sehr brutal niedergeschlagen wurden. Keine rosige Zeit, die da gezeichnet wird. Umso intensiver fiebern wir mit Billy mit, weil uns klar wird, dass dieser Traum seine einzige Chance sein dürfte, aus der Zukunftslosigkeit herauszukommen und ein besseres, erfüllteres Leben zu führen. Ein Film mit vielen Tränen provozierenden Szene, wie mir beim erneuten Schauen aufgefallen ist. Ich komm mit viel Pathos ganz gut klar, aber Plor, fühltest du dich streckenweise zu sehr emotional manipuliert?
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    1:19:53
  • Episode 232: Loriots Pappa Ante Portas - Krawehl, Krawehl!
    Heinrich Lohse, 59 Jahre alt, glücklich verheiratet “HAHA”, ein Sohn - er ist 16, er sitzt und spricht - wird von seinem Arbeitgeber der “Deutschen Röhren AG” in den wohlverdienten Ruhestand geschickt. Die nun zur Verfügung stehende Zeit will der ehemalige Einkaufsleiter nutzen, um den Haushalt zu organisieren, sehr zum Leidwesen seiner Frau Renate. Kein Wunder, ist Heinrich Lohse doch außerhalb seines komfortablen Bürosessels kaum überlebensfähig: Egal ob der Einkauf von 150 Gläsern Senf, der Besuch einer Dichterlesung - Krawehl Krawehl - oder die Umwandlung des Hauses in ein Filmstudio… alles in seiner Verantwortung wird zur kleinen oder großen Katastrophe. Und dann steht auch noch der Geburtstag der Schwiegermutter und die Konfrontation mit der Vorzeigeehe seiner Schwägerin an… Loriot, Vicco von Bülow, Bewunderer, Persiflierer und Zerstörer des deutschen Bildungsbürgertums. Cartoonzeichner, Humorist, TV-Ikone, Opernregisseur und Autor von zwei Kinofilmen, die angesichts seines gewaltigen Oeuvres manchmal fast vergessen werden. Zu Unrecht, gehört doch gerade der zweite der beiden - Pappa ante Portas aus dem Jahr 1991 - mit zum besten, was es in der deutschen Komödienlandschaft zu finden gibt. Und im Gegensatz zu den filmischen Werken eines Otto oder Bullys meiner Meinung nach deutlich besser gealtert. Wie siehst du das, Johannes? Wenn dir gefällt, was du hörst, spendiere uns gerne einen Kaffe, Kakao oder Tee: https://buymeacoffee.com/mussmansehen
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    1:33:34
  • Episode 231: Rain Man - Hollywood, Autismusklischees und ein überraschendes Happy End
    Wir kommen wieder zu einer Episode aus der Reihe “Johannes zerstört seine eigene Kindheit”. Ich habe “Rain Man” sehr geliebt, als ich ihn als junger Mensch sah,und er hat dazu geführt, dass ich mich intensiv mit dem Thema Autismus, aber eben vor allem mit dem Thema Savant auseinandergesetzt habe. Ohne zu hinterfragen, ob das vielleicht unterschiedliche Themen sein könnten. Aber worum geht es eigentlich? Charlie will verzweifelt den Kapitalismus gewinnen, um seinem Leben eine Berechtigung zu verschaffen, denn in Zwischenmenschlichkeit findet er diese nicht. Der Materialismus der 80er hat ihn voll im Griff und als sein Vater stirbt und ihm nur ein Auto und einen Rosenbusch hinterlässt statt der erwarteten drei Millionen Dollar, tickt er aus. Wo gehen die verdammten drei Millionen hin? Er findet die Antwort in einem Wohnheim für Menschen mit geistigen Behinderungen. Oder zumindest der 1988er Variante davon. Dort trifft er auf Raymond, der sich als sein Bruder herausstellt, den der Vater vor ihm geheim gehalten hatte. Raymond sei Autist, wird ihm erzählt, aber Charlie kann mit der Beschreibung nichts anfangen. Er entführt Raymond, um sein Teil des Erbes zu erpressen und muss feststellen, dass sein Bruder nicht das leise und pflegeleichte Entführungsopfer ist, sondern einige besondere Anforderungen an seine Umwelt hat, die Charlie zur Verzweiflung bringen. Mit der Zeit findet eine Annäherung statt und Charlie, der am Anfang nur das Geld wollte, will seinen Bruder kennenlernen und ihm mehr bieten, als er dem Heim zutraut. Das angestrebte Sorgerecht bekommt er nicht, aber dafür ein Leben, das über sein eigenes Ego hinausgeht. Wenn dir gefällt, was du hörst, spendiere uns gerne einen Kaffe, Kakao oder Tee: https://buymeacoffee.com/mussmansehen
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    2:04:56
  • Episode 230: Das Blut eines Dichters und der frühe surrealistische Film
    Ein Schornstein stürzt ein. Ein Dichter zeichnet ein Gesicht auf Leinwand. Plötzlich beginnt der gezeichnete Mund zu reden. Irritiert wischt der Dichter diesen ab, nur um ihn kurz darauf auf seiner Hand wiederzufinden. Da die Reinigung der Hand nicht hilft, wird der Mund schnell auf eine Statue gepackt, die natürlich kurz darauf zu leben beginnt. Sie schickt den Dichter durch einen Spiegel in eine Paralleldimension, wo er in einem Hotelflur durch die Schlüssellöcher verschiedene Szenen betrachtet: Ein Revolutionär der wieder und wieder erschossen wird, ein gezüchtigtes Kind, das an der Decke schwebt, ein Hermaphrodit umgeben von Pentagrammen… schließlich hat der Dichter genug und erschießt sich… und landet zurück in seiner Welt. Er zerstört die Statue und wird selbst zu einer. Kinder machen eine Schneeballschlacht, die langsam in tödliche Gewalt eskaliert. Ein Tisch wird aufgebaut: Ein Mann und eine Frau spielen Karten, beobachtet von einem amüsierten Theaterpublikum. Auch dieses Kartenspiel endet tödlich. Ein Engel kommt vorbei, die Frau wird zur Statue, führt einen Ochsen irgendwohin, landet in einem Gitarrenkasten. Ein Schornstein stürzt ein. Nein, das ist mir nicht heute im Büro passiert, sondern das ist so ziemlich genau die Chronologie der Handlung von Jean Cocteaus erstem Spielfilm Le Sang d’un poète - Das Blut eines Dichters - aus dem Jahr 1930. In vier Sequenzen erzählt, 50 Minuten lang, konsequent der Logik des Traums gehorchend. Ein Film des Surrealismus, nur ein Jahr nach dem berühmten Un Chien Andalou von Salvador Dail und Luis Bunuel. Natürlich wollte Cocteau nie diesem Genre zugeordnet werden. Weil Schubladen sind etwas für Konformisten, Bitch! Aber der Film atmet den Geist dieser Epoche und auch dieser spezifischen Kunstrichtung: Symbolisch aufgeladen, freudianisch, traumhaft, ohne kohärente Logik… soweit so prätentiös, so weit so kunsthistorisch bedeutend. Aber wir wollen natürlich unabhängig davon Filme empfehlen. Und müssen uns jetzt die Frage stellen: Ist das ein sehenswerter Film? Johannes, Rede! Wenn dir gefällt, was du hörst, spendiere uns gerne einen Kaffe, Kakao oder Tee: https://buymeacoffee.com/mussmansehen
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    1:32:12

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Über Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen

Wir lieben Filme und wir lieben es, über Filme zu diskutieren. Die Sache ist nur, wir haben einen sehr unterschiedlichen Filmgeschmack. Daher drückt jeder von uns dem jeweils anderen für die aktuelle Episode einen neuen Film aufs Auge mit dem Ziel, dessen Horizont zu erweitern und ordentlich über den Film zu streiten. Jeden Mittwoch gibt es eine neue Episode mit einem Film, viel Diskussion, viel Streit und auch der ein oder anderen Topliste.
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