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  • Lehren und Erfahrungen aus dem Cyber-Angriff auf die Uni Gießen
    Cyber-Angriffe gehören heute zur Normalität, und ihre Abwehr sowie die permanente Anpassung von IT-Systemen an neue Sicherheitslücken zum Alltag in großen und kleinen IT-Abteilungen. Zu den ganz Großen gehören auch Hochschulrechenzentren, die ein weit verzweigtes Netzwerk aus etlichen Abteilungen und Standorten managen müssen. Dass innerhalb historisch gewachsener Hochschulstrukturen mitunter ganz unterschiedliche Anforderungen und Voraussetzungen bestehen, macht die Aufgabe, tausenden Mitarbeitenden und zehntausenden Studierenden jederzeit zuverlässige, sichere und nutzerfreundliche Dienste bereitzustellen, nicht gerade einfacher. Wie massiv schwere Cyber-Attacken den Hochschulbetrieb treffen können, musste die Justus-Liebig-Universität Gießen schmerzlich erfahren, als sie im Dezember 2019 als erste deutsche Hochschule Opfer eines Ranson-Ware-Angriffs wurde. Seither ist das Bewusstsein für den Stellenwert von IT-Sicherheit in öffentlichen Einrichtungen gestiegen und Hochschulen widmen diesem Thema wachsende Aufmerksamkeit und Ressourcen. Was genau passierte damals? Welche Auswirkungen hatte der Angriff auf die Universität, und was hat man daraus für Lehren gezogen? Matthias Stenke hat die stellvertretende Leitung und operative Leitung der IT-Sicherheit an der Justus-Liebig Universität Gießen inne, und leitet zudem die Stabsstelle für Enterprise Architecture Management der Hochschule. Im Digitalgespräch erklärt der Experte für IT-Sicherheit aus erster Hand, wie sich der Hacking- Angriff auf die JLU Gießen im Dezember 2019 ereignete, welche Strategie die Angreifer verfolgten, wie Verantwortliche und Unterstützer:innen reagierten, und wie es gelang, trotz des gewaltigen Ausmaßes der Schäden gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Stenke, welche Rolle Solidarität und gute Kommunikation dabei spielten, und warum IT Sicherheit an Hochschulen kein Thema nur für Expert:innen ist, sondern angesichts zunehmender Bedrohungen alle Mitglieder einen Beitrag leisten müssen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-069-matthias-stenke Link zum im Gespräch erwähnten Artikel „#JLUoffline. Der Cyber-Angriff auf die Justus-Liebig-Universität Gießen im Dezember 2019“ in der ABI Technik: https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/abitech-2022-0005/html?lang=de
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    49:02
  • Digitale Werkzeuge und die Archäologie
    Die Digitalität ist für die Archäologie ein vielschichtiges Phänomen. Digitale Werkzeuge und Analysemethoden schaffen neue Möglichkeiten des Auffindens, Untersuchens und Dokumentierens von Kulturgütern. Daten, die dabei erfasst werden, lassen Forschungsfragen zu, die mit analogen Mitteln und ohne Big Data und KI kaum denkbar gewesen wären – die schiere Menge an Optionen, denen Forscher:innen dabei zur Verfügung stehen, nötigt aber auch zur Reflexion: im Einzelfall sind Einschränkungen nötig, um gut begründet bestimmte Daten nicht zu erfassen. Und innerhalb der Community müssen Standards etabliert werden. Auch nach außen sind die Effekte digitaler Archäologie sichtbar: Digitale Zwillinge antiker Funde und Stätten entstehen, die anschaulich vermitteln, was Wissenschaftler:innen über frühere Kulturen herausfinden. Und wo der Verlust der originalen Kulturgütern droht, etwa durch große Bauprojekte, Umweltkatastrophen, Kriege oder Terrorismus, können die Methoden der digitalen Archäologie auch wenigstens das Wissen um diese Güter mittels digitaler Dokumentation retten. Nicht zuletzt ist archäologische Forschung auch durch Medienbrüche des digitalen Zeitalters herausgefordert: Frühe digitale Datenträger, auf denen große Mengen archäologischer Befunde dokumentiert sind – und die für Langzeitarchivierung alles andere als geeignet waren – müssen erschlossen, und die darauf archivierten Informationen in neu entstehende Datensysteme und Archive integriert werden. Eine komplexe Aufgabe, der sich das Fach erst langsam nähert. Friederike Fless ist Professorin für Klassische Archäologie an der Freien Universität Berlin und war über Jahre Sprecherin des Exzellenzclusters TOPOI zur Antiken Welt. Seit 2011 ist Sie Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Im Digitalgespräch erklärt die Expertin, für welche Zwecke die Archäologie digitale Werkzeuge einsetzt, wie sie entwickelt werden, und wie sich dabei Workflows verändern. Fless beschreibt, wie moderne Ausgrabungen organisiert sind, erklärt den Prozess hinter Einsätzen zur Kulturgutrettung etwa in Syrien,und gibt Einblick in die internationale Zusammenarbeit. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Fless, warum der tägliche Umgang mit Möglichkeiten und Grenzen digitaler Datenerfassung angesichts der Vergänglichkeit von Kulturgütern einen beherzten Pragmatismus erfordert, welche neuen Trends für die digitale Präsentation und Vermittlung antiker Kulturen wichtig werden, wie Wissenschaft mit dem Problem „alternativer Fakten“ umgehen sollte, die über archäologische Themen im Internet kursieren – und welche Fragen zu Datensouveränität und Eigentum bei digitaler Kulturguterfassung im internationalen Kontext aufkommen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-068-friederike-fless Link zur Webseite des Projekts „KulturGutRetter“: https://www.kulturgutretter.org/ Link zur Webseite des DAI: https://www.dainst.org/
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    54:48
  • Entwicklungssprünge, Zeitenwende und KI: Neues zum Quantencomputing
    Für das Jahr 2025 wurde von der UNCESCO ein „Internationales Jahr der Quantenwissenschaft und Quantentechnologie“ ausgerufen: Etwa einhundert Jahre ist es her, dass die Quantenphysik entstand, und seitdem sind etliche Technologien entwickelt worden, für die sie die Theorie liefert. Das Quantencomputing gilt schon lange als eines der wichtigsten Zukunftsfelder der Digitalität und soll möglichst bald in besonders spektakulärer Weise abstrakteste wissenschaftliche Konzepte in die Anwendung bringen. Voraussetzung hierfür ist ein komplexes Geflecht aus Förderprogrammen, internationalen Kooperationen und interdisziplinären Leuchtturmprojekten – und nicht zuletzt die kreative Neugier von Grundlagenforscher:innen. Immer wichtiger werden aber auch Konkurrenzeffekte und geo-politische Strategien. In den letzten Monaten haben bedeutende Fortschritte im Fach ein neues Kapitel eingeläutet. Heute müssen Gesellschaften mit einer baldigen Verfügbarkeit von Quantencomputing rechnen. Dies bedeutet auch: In absehbarer Zeit werden etablierte Methoden der Verschlüsselung von digitaler Kommunikation durch die Möglichkeiten des Quantencomputing obsolet. Zudem werden Optimierungsprobleme aller Art in großer Geschwindigkeit lösbar sein, Verkehrssteuerung und Vorhersagen von Extremwetterereignissen genauso, wie Kampfhandlungen oder Überwachungsmaßnahmen. Was also können wir in den nächsten Jahrzehnten vom Quantencomputing erwarten? Und wie nähert man sich einer gesellschaftlichen Einordnung dieser neuen Realitäten? Frank Wilhelm-Mauch ist Professor für Theoretische Physik an der Universität des Saarlandes und koordiniert am Forschungszentrum Jülich den Bau eines Quantencomputers für Europa: das europäische Flaggschiff-Projekt OpenSuperQPlus. Im Digitalgespräch ist der Experte für die Grundlagen und Anwendung von Quantencomputing zum zweiten Mal zu Gast: Diesmal ordnet er die Bedeutung des Quantencomputing im Jahr 2025 ein, beschreibt die Auswirkungen wichtiger fachimmanenter und gesamtgesellschaftlicher Prozesse auf die Forschungsbedingungen, schildert, wie Industrie, Politik und Wissenschaft miteinander im Austausch sind und welche Anwendungen wir bald von Quantencomputern erwarten können. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Wilhelm-Mauch, welche Herausforderungen die Interdisziplinarität des Fachs mit sich bringen, wie Quantencomputing und Künstliche Intelligenz zusammenspielen, wo kluges Risikomanagement angesichts dieser mächtigen Technologie ansetzen könnte – und wie präsent die Frage nach verantwortungsvoller Gestaltung heute in der Fach-Community ist. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-067-frank-wilhelm-mauch/ Link zum Digitalgespräch Folge 15 „Mit Physik rechnen: Quantencomputer in der Realität“ mit Frank Wilhelm-Mauch: https://zevedi.de/digitalgespraech-015-frank-wilhelm-mauch/ Link zur Webseite des Projekts OpenSuperQPlus: https://opensuperqplus.eu/ Link zur Webseite für das International Year of Quantum Science and Technology der Vereinten Nationen: https://quantum2025.org/ Link zur Webseite für das „Quantenjahr 2025“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: https://www.quantum2025.de/
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    50:27
  • Was weiß man über „Internet-Sucht“?
    Es ist nicht ungewöhnlich, den ganzen Tag online zu sein. Viele Aspekte unseres täglichen Lebens, von Kommunikation über Einkäufe und Vertragsabschlüsse, bis hin zu Unterhaltung und Informationsbeschaffung spielen sich selbstverständlich im Internet ab, oft sogar in ein und demselben Endgerät: dem Smartphone, das scheinbar unendlich viele Anwendungen und Möglichkeiten in sich vereint. Wir haben uns an die permanente Verfügbarkeit digitaler Dienste gewöhnt, und stehen sie unerwartet einmal nicht zur Verfügung, kann das ärgerlich sein, Stress, Unbehagen oder Nervosität auslösen – und im Fall sogenannter „Internetnutzungsstörungen“ bei manchen Menschen auch echte Entzugserscheinungen. Es gibt offenbar Elemente der digitalen Welt, die süchtig machen können, ganz ähnlich, wie wir das von Substanzen kennen. Aber nicht jeder Teenager, der stundenlang in sozialen Netzwerken scrollt, und jeder Erwachsene, der regelmäßig das ganze Wochenende mit Online-Games verbringt, hat ein Problem mit Krankheitswert, auch wenn manche Studien oder Zeitungsmeldungen exzessive Internetnutzung und Suchtverhalten zu vermischen scheinen. Es gibt eine Normalität der permanenten Internetnutzung, die zumindest aus der Sucht-Perspektive nicht problematisch ist: Die viele Zeit, die wir mitunter beruflich, für Schule, Studium oder Ausbildung online verbringen, findet zur Beantwortung der Frage, ob wir „internetsüchtig“ sind, nicht einmal Berücksichtigung. Worauf achten Expert:innen also, wenn sie eine Internetnutzungsstörung untersuchen? Was sind Warnzeichen dafür, dass eine Sucht entstehen könnte? Und wie heilt man Online-Suchterkrankungen, wo doch Abstinenz „vom Internet“ in unserer digitalen Gesellschaft gar keine Option mehr ist? Dr. Anja Bischof ist Gesundheitswissenschaftlerin und arbeitet an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universität zu Lübeck in der Forschungsgruppe „Sucht“ unter anderem zu Verhaltenssüchten. Als Beisitzerin des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchtherapie, der DG-Sucht, war sie beteiligt an der Entstehung von Leitlinien zur Diagnose und Behandlung von Internetnutzungsstörungen. Im Digitalgespräch erklärt die Expertin, wann eine Sucht vorliegt, wie man das herausfinden kann, und warum es wichtig ist, hierfür klare Kriterien zu entwickeln. Sie beschreibt, wie Suchtverhalten im Digitalen entsteht, welche Risikofaktoren es gibt, und welche Vorsichtsmaßnahmen man ergreifen kann, um sich oder seine Angehörigen zu schützen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Bischof, wo Verantwortlichkeiten vor allem für den Schutz von Kindern und Jugendlichen liegen, ob wir im Fall der Internetnutzungstörungen Gefahr laufen, neue Normalitäten zu pathologisieren oder krankmachendes Verhalten zu normalisieren – und was die Forschung dazu beitragen kann, beides zu vermeiden. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-066-anja-bischof Link zur S1-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Internetnutzungsstörungen“: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/076-011 Link zur Webseite „Erste Hilfe Internetsucht“: https://www.erstehilfe-internetsucht.de/ Link zur Websete „Diagnostik von Internetnutzungsstörungen. Tools und Tipps zu Screening, Diagnostik & Intervention“: http://dia-net.com/
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    48:26
  • Wissen, Verantwortung, Effizienz: Der Arztberuf unter dem Einfluss „Künstlicher Intelligenz“
    Was wir im Alltag allgemein „Künstliche Intelligenz“ nennen, hat viele Funktionsweisen und Anwendungsfelder. Auch in der Medizin kommen schon lange und routiniert unterschiedlichste KI-Systeme zum Einsatz. Sie unterstützen medizinisches Fachpersonal bei der Anamnese und Diagnose oder am OP-Tisch, indem sie der individuellen Kompetenz und Erfahrung menschlicher Expert:innen statistische Auswertungen und – darauf basierend – Handlungsempfehlungen zur Seite stellen. Ärztinnen und Ärzte können diese unterschiedlichen Informationsquellen nutzen, um auf die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Patient:innen individuell einzugehen und diese möglichst optimal zu behandeln. Es spielen heute aber nicht nur speziell für den medizinischen Berufsalltag entwickelte KI-Produkte eine Rolle, sondern es stehen auch Patient:innen KI-Systeme zur Verfügung – meist in der Gestalt von Chat-Bots, die menschliche Kommunikation simulieren und damit den Eindruck verstärken, man sehe sich einem im menschlichen Sinne „intelligenten“ System gegenüber, das auch bei medizinischen Problemen ansprechbar ist.. Mit dem Hype um diese Systeme entstand in Bezug auf die medizinische Versorgung eine große Erwartungshaltung: Kann „die KI“, die an so vielen anderen Stellen Personal zu ersetzen beginnt und Effizienzsteigerung verspricht, auch ein Mittel gegen den medizinischen Fachkräftemangel sein? Dr. Oswald Hasselmann ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt auf Neurologie, gehört zum Leitungsteam des Ostschweizer Kinderspitals und ist Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik. Der Experte für ethische Werte in medizinischen Berufen erklärt im Digitalgespräch, an welchen Stellen populäre Systeme wie ChatGPT im medizinischen Alltag auftauchen, wie medizinische KI-Produkte eingesetzt werden, welche neuen Formen von Wissen dabei entstehen und wie realistisch Erwartungen sind, die Ärzteschaft, Politik und Patient:innen damit verbinden. Mit den Gastgeberinnen Petra Gehring und Marlene Görger diskutiert Hasselmann, welche Folgen die Normalisierung des KI-Einsatzes für die Kompetenz und Verantwortung von Mediziner:innen hat, welche neuen Aspekte darum in die Aus- und Weiterbildung aufgenommen werden sollten – und ob wir uns von der Privatheit unserer Gesundheitsdaten verabschieden müssen, um den Einsatz kommerzieller KI-Produkte in der ärztlichen Versorgung zu unterstützen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-065-oswald-hasselmann Link zur Webseite der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik: https://www.bioethics.ch/sgbe/
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    49:16

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Das Digitalgespräch ist ein Podcast von ZEVEDI, dem Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung. Er wendet sich an Menschen, die aus erster Hand wissen wollen, was sich im Feld der Digitalität konkret tut und vor welchen Herausforderungen Wissenschaft und Politik dabei stehen. Im Digitalgespräch kommen Expert:innen zu Wort, die ihr Wissen zu aktuellen Arbeitsgebieten, Projekten und Forschungsperspektiven mit den Gastgeberinnen – Marlene Görger und Petra Gehring – teilen. Der Scheinwerfer fällt dabei auf komplexe Handlungsfelder und sorgt so dafür, dass sich der Nebel großer Schlagworte lichtet. Teils geht es um Themen, die unter Fachleuten gerade heiß diskutiert werden, teils ist von Dingen zu hören, die womöglich erst in Zukunft in das Sichtfeld der breiteren Öffentlichkeit gelangen. Impressum: https://zevedi.de/impressum/
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