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Antiintuitiv - der Podcast für systemisches Denken in der Wirtschaft

Holger Schlichting, David Agert, Tobias Dehler, Martin Mayer, Praxisfeld
Antiintuitiv - der Podcast für systemisches Denken in der Wirtschaft
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5 von 31
  • SYSTEMISCHE HACKS
    Systemische Hacks sind kleine und große Kniffe, um in herausfordernden Entscheidungs-Situationen im Organisationskontext auf neue Ideen zu kommen. Die soziologische Systemtheorie ist ja nicht gerade einfach zu verstehen und bietet auch keine direkten Handlungsempfehlungen. Allerdings ist sie nicht ohne Grund in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Differenzierung, Globalisierung und Technisierung entstanden. Die Zeit war (und ist) reif für eine "Supertheorie", die bessere Erklärungen bietet als das überwiegend mechanistische Weltbild des 18. und 19. Jahrhunderts. Gemacht für eine extrem komplexe Welt, ist die Systemtheorie aber notwendigerweise ebenfalls nicht trivial. Wir (und vor allem Sabine) arbeiten daran, die Lücke zwischen Theorie und Praxis mit kompakten Erklärungen von beobachtbaren Organisationsphänomenen und entsprechenden Empfehlungen zu schließen. Die Hacks sollen helfen, mit wenig Hintergrund dennoch typische Probleme in Organisationen wiederzuerkennen und dann über die Empfehlungen auf neue Gedanken zu kommen. Wenn das Projekt fertig ist, wird es unter anderem auch ein Buch geben. Sechs verschiedene Hacks werden wir auch auf unserer Zukunftstagung am 03.09.2025 vorstellen. Neben einigen einführenden Überlegungen diskutieren wir im Podcast ein Beispiel ausführlich. Der Podcast ist übrigens (leider) der erste ohne Martin Mayer. Da Martin selber Geschäftsführer der gut laufenden Kommunikations- und Design-Agentur SGP in Remscheid ist, war der Zeitaufwand nicht mehr so ganz vertretbar. Martin wird aber noch einmal als Gast dabei sein; wir tauschen dann mal die Rollen etwas. In der geplanten Folge erzählt er über Markenstrategie und wie in Veränderungsprozessen die Marke Orientierung und Stabilität bieten kann. Wir haben jetzt auf jeden Fall tolles neues Equipment (RodeCaster Pro II und Rode PodMic) und Aufnahmesoftware (Reaper/Ultraschall). Um uns komplett zu fordern, haben wir die Aufnahme auch noch an zwei Orten aufgenommen (dank StudioLink). Dabei war Sprechen und gleichzeitiges Technik-richtig-bedienen nicht immer ganz einfach. Aber Veränderung ist ja unser Ding und wir werden uns bei den nächsten Aufnahmen wohl noch etwas mehr eigrooven. Dafür haben wir jetzt Kapitelmarken! Zumindest für die, deren Podcast-App Kapitelmarken unterstützt – wie Overcast und Castro (cool) und ja, auch Spotify (leider uncool für Podcasts). Die Apple Podcast App kann's nicht.
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    41:00
  • STRATEGIE
    Laut Heinrich August Winkler ist eine zentrale Schwäche der Demokratie ihr geringer Zukunftshorizont und ein überwiegend reaktiver Modus. Autokratien dagegen können sehr lange und geduldig ihre oft finsteren Strategien verfolgen. Nun ist unser Podcast “antiintuitiv” kein politischer Podcast, sondern befasst sich mit systemischem Denken in der Wirtschaft. Die Parallele ist jedoch, dass langfristiges Denken nicht “out” ist. Manche Dinge lassen sich nun mal nur mit einem langen Atem gut realisieren. Warum das noch mal extra betont werden muss? Vor allem deshalb, weil (zu Recht) viel Energie in Organisationen darauf verwandt wird, reagibler zu werden. Ein F&E Leiter spricht davon, dass das, was früher drei Jahre gebraucht hat, jetzt von den asiatischen Kunden in voller Selbstverständlichkeit in drei Monaten verlangt wird. Natürlich mit Abstrichen, evtl. noch nicht ganz fertig, aber trotzdem! Diese kurzfristige Steuerungsfähigkeit und das “Fahren auf Sicht” müssen viele Unternehmen jetzt lernen. Warum wir aber deswegen unbedingt von einem Extrem ins andere fallen müssen, wird vermutlich ein ewiges Rätsel bleiben. Für manche Entscheider ist jetzt strategisches Denken nicht mehr wichtig. Weil sich ja eh alles so schnell ändert. Womit wir wieder beim Anfang dieses Textes wären. Der Podcast – und unsere ganze beraterische Arbeit – ist ein Plädoyer für “sowohl als auch”. Asiatische Wettbewerber machen es in vielen hoch kompetitiven Branchen vor. Sie reagieren schnell, sie passen sich an – aber sie verfolgen auch einen langfristigen Plan. Also gerne mal antiintuitiv Denken. Strategie ist nicht ein Papier, was keiner liest, sondern die langfristige Entwicklung von Zukunftskompetenzen. Also gerne mal reinhören. Es lohnt sich langfristig :-)
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    1:12:02
  • ENTSCHEIDUNGSPRÄMISSEN
    Um ein Unternehmen zu steuern, muss man Entscheidungen treffen. In der systemtheoretisch fundierten Variante des Organisationsverständnisses sagen wir, dass Organisationen aus nichts anderem bestehen als aus kommunizierten Entscheidungen. Auch ohne diese abstrakte Definition ist es einleuchtend, das Organisationen über Entscheidungen gesteuert werden. Im Podcast führen wir die Unterscheidung zwischen Einzelentscheidungen für ganz spezifische Situationen ein, sowie auf der anderen Seite "Meta-Entscheidungen", die wir Prämissen nennen. Diese Prämissen sind der Rahmen bzw. die Leitplanken für Einzelentscheidungen. Es braucht diese Prämissen, damit Entscheidungen nicht immer wieder neu erfunden werden müssen. Sie schaffen Sicherheit über eine Richtung in der Organisation, ohne aber idealerweise die Flexibilität für die spezifische Situation zu stark einzuschränken. So wissen alle an Entscheidungen Beteiligte um ihren Gestaltungsspielraum und rote Linien. Damit wird aber auch klar: Wer die Entscheidungsprämissen setzt, beeinflusst langfristig die Organisation. Hier könnte man versucht sein, zu denken, dass Entscheidungsprämissen vor allem strategische Ziele umfasst. In der Luhmannschen Definitionswelt, auf der wir aufbauen, ist dies jedoch nur eine mögliche Prämisse. Neben den Zielen, auch Zweckprogrammen genannt, gibt es noch einen zweiten Typ von Programmierung der Organisation: Die Konditionalprogramme. Diese gehen Hand in Hand mit den Zielen, beschreiben aber deren prozess- und regelhafte Umsetzung. Und dann gibt es noch - als weitere entscheidbare Prämissen - die Kommunikationswege und das Personal. Was nützt es, die Prämissen zu kategorisieren? Man eröffnet neue Suchfelder, wenn man irgendwo nicht weiter kommt. Und da Kultur als nicht entscheidbare (!) Entscheidungsprämisse auch noch immer mitläuft, haben wir einen vollständigen Überblick über mögliche systemische Stellhebel und Interventionsfelder in der Gestaltung von Organisationen.
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    1:20:22
  • LANGLEBIGKEIT VON ORGANISATIONEN
    Während angesichts vielfältiger Krisen das Thema „organisationale Resilienz“ immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt (u.a. durch Bucherscheinungen und Studien, wie die des BDU von Juli 2024), geht es oft um einen tieferliegenden Mechanismus: den Willen von Organisationen, einfach weiter zu existieren. Routinen und Strukturen sichern das Fortbestehen, selbst wenn klare Ziele oder genügend Kunden fehlen. So können Organisationen, anders als biologische Organismen, theoretisch unsterblich sein. In der Praxis hingegen haben sie oft nur eine Lebensdauer von 18 bis 25 Jahren, mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen, die Jahrhunderte überdauern. Wir diskutieren Faktoren und Konzepte, die nicht nur kurzfristige Resilienz, sondern auch echte Langlebigkeit fördern.
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    1:06:39
  • ORGANISATIONALE RESILIENZ
    Was ist der Zweck von Organisationen? Sicher ist, dass Organisationen etwas leisten, was Anschluss im Außen erzeugt. Ob jetzt Brötchen oder Nachrichten, Heilung oder freie Fahrt; solange sich die jeweilige Organisation über ihre Tätigkeit dauerhaft erhalten kann, wird sie weitermachen. Wenn die Energie- und Personalkosten aber zu hoch werden, so dass der Bäcker nicht mehr die passenden Preise erzielen kann, ist evtl. schnell der Ofen aus. Hätte er sich frühzeitig um mehr Effizienz oder um mehr organisationale Resilienz kümmern müssen? Und wo sind die Grenzen, die Schwellenwerte, ab denen auch die höchste Widerstandsfähigkeit nichts mehr nutzt? Als neues Leitkonzept der Unternehmensentwicklung zeichnet sich Resilienz ab, die Meta-Kompetenz von Systemen, sich mit rudimentären kognitiven Landkarten kontrolliert im Vorläufigen bewegen zu können, Optionen zu generieren, schließlich aus Krisen eine Transformation zu gestalten und zu vertrauen, dass es funktioniert. Für uns als systemische Organisationsberatung ist das insofern interessant, als dass hier nicht nur technische Faktoren und Ressourcen eine Rolle spielen. Vielmehr geht es auch z.B. um alltägliche Entscheidungsdilemmata, ob man mit einer Steigerung der Effizienz in einem Bereich nicht dummerweise auch die Resilienz der Organisation reduziert. Und es geht um die Frage, wie Organisationen passend Führen, eine resilienzfördernde Kultur entwickeln und achtsam bleiben, um trotz eines Fokus auf das Wesentliche dennoch die Umwelt aus den Augenwinkeln zu beobachten, um früh genug auf was auch immer reagieren zu können.
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    1:13:36

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Über Antiintuitiv - der Podcast für systemisches Denken in der Wirtschaft

Hinterfrage deine Muster, schalte deinen Autopilot aus und programmiere deine eigenen Algorithmen neu. Dieser Podcast zeigt dir auf, wann, wie und warum du deiner Intiution antiintuitives Denken entgegensetzen solltest - gegenüber deinen Mitarbeitern und Kollegen, gegenüber deinen Kunden und vor allem gegenüber dir selbst. Ganz neben bei erfährst du noch viel über Themen wie Organisationen, Entscheidungsmuster oder die Kontrolle von Komplexität und eben was das Ganze mit antiintuitivem Denken zu tun hat. Im Podcast hörst Du Holger Schlichting und David Agert von PRAXISFELD. PRAXISFELD entwickelt gemeinsam mit Menschen und Unternehmen Strategien für Zukunftsfähigkeit und Innovation. Tobias Dehler und Martin Mayer beteiligen sich vor allem als Unternehmer an diesem Podcast und bringen ihre konkreten Fragen und Probleme mit ein. #praxisfeld #podcast IMPRESSUM PRAXISFELD GmbH Karlstr. 2 42897 Remscheid Tel. +49 2191 46455-0 Fax +49 2191 46455-29 [email protected] www.praxisfeld.de Geschäftsführer: Holger Schlichting Registergericht: Amtsgericht Wuppertal Registernummer: HRB 23161 USt.ID DE206277859
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Generated: 7/12/2025 - 2:12:37 PM