#33 Exklusiv: Football-Manager-Boss Miles Jacobson im Interview
Im Gespräch mit Tery Whenett und Jonukas gibt Miles Jacobson, Studio Director von Sports Interactive, tiefe Einblicke in die Entwicklung des neuen Football Manager 26 (FM26) und den Umbruch, in dem sich das Studio befindet.
Emotionale Achterbahnfahrt und Neustart
Jacobson beschreibt die aktuelle Zeit als „Life is a Rollercoaster“. Nach der Absage von FM25 und dem großen Neustart mit FM26 erlebt das Team starke Höhen und Tiefen. Die Einführung der neuen Engine und Benutzeroberfläche ist für viele eine Herausforderung – besonders für Hardcore-Fans, die hunderte Stunden investiert haben und sich nun umgewöhnen müssen. FM26 ist laut Jacobson kein einfaches Update, sondern ein Reboot der Serie, vergleichbar mit einem neuen „Spider-Man“-Film.
Neue Features und Gameplay-Philosophie
Der FM26 führt ein überarbeitetes Taktiksystem mit und ohne Ballbesitz ein. Unter der Haube wurde die KI der Match Engine stark verbessert, um flexible Formationen realistisch darzustellen. Spieler, die taktisch Unsinn machen, werden nun bestraft – etwa durch schnelle Ermüdung oder Lücken im System.
Ein Highlight ist der Taktik-Visualisierer, der Schwächen und Stärken in verschiedenen Zonen des Spielfelds sichtbar macht.
Miles' persönliche Lieblingsfeatures im FM26:
FMPedia – eine integrierte Wissensdatenbank mit Erklärungen und Links zu Spielsystemen,
Savegame-Konvertierung aus älteren Teilen,
Überarbeitete Controller-Unterstützung für PC, Konsolen und Handhelds,
und ein komplett neues, intuitiveres UI-Design.
Jacobson betont: Das Spiel soll sich „neu, aber vertraut“ anfühlen.
Content-Updates und Langzeitstrategie
Ein zentrales Thema sind die kostenlosen Content-Updates, die klassische Patches ersetzen.
Diese bringen: Fehlerbehebungen und „Quality-of-Life“-Verbesserungen, später auch neue Inhalte wie Nationalmannschaften – erstmals mit offizieller FIFA-Lizenz.
So werden die Weltmeisterschaften wie Premier League, Bundesliga und weitere Topligen mit echten TV-Grafiken integriert.
Jacobson sieht den FM26 als Service-Spiel, das auch nach Release weiterentwickelt wird – mit klarer Roadmap und Community-Feedback als Grundlage.
Erfolgsmessung und Community
Erfolg misst das Studio nicht primär an Verkaufszahlen, sondern an Spielzeit und Spielerbindung. Beim FM24 waren zuletzt zwei Millionen aktive Spieler gleichzeitig aktiv – dieselbe Zahl wie zum Launch.
Jacobson erwartet anfangs gemischte Reaktionen: Manche Fans werden sich über Änderungen beschweren, doch nach Monaten werde die Stimmung positiver sein. Wichtig sei, „dass die Leute das Spiel wirklich spielen und lieben“.
Technischer Wandel: Wechsel zu Unity
Der Wechsel auf die Unity-Engine bedeutete, 30 Jahre Erfahrung neu zu lernen. Inzwischen sieht das Team klare Vorteile: Designer können eigenständig am Football Manager arbeiten, Prototypen werden schneller umgesetzt, und UI-Probleme – etwa lange deutsche Wörter – lassen sich direkt beheben. Der Schritt war schwieriger als gedacht, aber essenziell, um die Basis für die nächsten 10 bis 20 Jahre zu legen.
Lizenzen und Kooperationen
Dank guter Beziehungen zu EA Sports konnte Sports Interactive exklusive Lizenzen nutzen – etwa für Frauenwettbewerbe. Jacobson betont: „Wir sind keine Rivalen, sondern respektvolle Kollegen.“
Mit offiziellen Lizenzen von FIFA, UEFA, Premier League, Bundesliga und Ligue 1 erreicht das Studio einen historischen Meilenstein.
Zukunft des Studios und Jacobsons Rolle
Jacobson reflektiert offen über seine Nachfolge. Er bereitet das Studio gezielt auf eine Zukunft ohne ihn vor: Verantwortung wird schrittweise an leitende Mitarbeiter übergeben.
Sein Ziel: „Ich will, dass das Spiel noch in 50 oder 100 Jahren existiert.“ Der FM26 soll als Grundlage für die Zukunft dienen – ein Neubeginn, auf dem kommende Generationen aufbauen können.
Anschließend analysieren Tery und Jonukas das Interview mit Miles Jacobson und ordnen Ihre Erwartungen an den Football Manager 2026 ein.