Folge 44: „Wir müssen in Europa schneller werden“ – Nils Steinbrecher vom Batterierecycler Cylib zu Gast
Folge 44: „Wir müssen in Europa schneller werden“ – Nils Steinbrecher vom Batterierecycler Cylib zu Gast
Die Politik ist aus der Sommerpause zurück und das betrifft direkt auch den Abfallsektor. Julia und Tom schauen daher im ersten Teil der aktuellen Folge zunächst auf das neue Batterierecht, das kurz vor der Verabschiedung im Bundestag noch an der ein oder anderen Stelle geändert wurde, sowie den Stand und die Diskussionen um die ElektroG-Novelle. Und auch die Neuordnung im Bundesumweltministerium, der die Abteilung für Kreislaufwirtschaft zum Opfer fiel, wird natürlich besprochen. Leider müssen auch illegale Abfalltransporte wieder thematisiert werden – in Niedersachsen gibt es umfangreiche Ermittlungen und im Fall, der nach Tschechien exportierten Abfälle gab es nicht nur Verhaftungen, sondern erste Rückführungen von Mengen nach Deutschland. Darüber hinaus arbeiten die TrashTalker peinliche Momente am Pfandautomaten auf und gehen der Frage nach, ob sich ein 750-Gramm-Christstollen zum To-Go-Verzehr eignet.
Passend zur leicht verspäteten Umsetzung der EU-Batterieverordnung in nationales Recht geht es im zweiten Teil um die aktuelle Marktlage und die Aussichten im Batterierecycling. Nils Steinbrecher stellt im TrashTalk das auf die Verwertung von Lithium-Akkus spezialisierte Start-up Cylib vor. Er geht dabei auf die Herausforderungen bei der Planung und Finanzierung von Großanlagen ein und hebt die Bedeutung von Kooperationen mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette hervor. Außerdem macht er deutlich, an welchen Stellen Europa vor allem der asiatischen Konkurrenz noch hinterherhängt. Beim Aufbau einer europäischen Recyclingindustrie für Batterien komme es vor allem auf Geschwindigkeit an. Zu starre Regulierungsvorgaben sowie der Hang zu perfekten Lösungen könnten dabei hinderlich sein, warnt Steinbrecher.
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Folge 43: „Die EBV ist noch nicht der erhoffte Motor für die Kreislaufwirtschaft“ – Sandra Giern im Gespräch
In der Augustfolge von TrashTalk geht es trotz Sommerferien alles andere als gemächlich zu. Julia und Tom arbeiten sich gewohnt munter durch die großen Themen der Abfall- und Entsorgungswirtschaft: von der Debatte um die Verschiebung der EU-Verpackungsverordnung über die jüngste Hektik bei der Umsetzung des Batterie-Anpassungsgesetzes bis hin zu Insolvenzen im Kunststoffrecycling. Auch kuriose Geschichten fehlen nicht – etwa Drogenfunde auf Berliner Recyclinghöfen oder ein Flughafen, der Urlauber mit gebrauchten Luftmatratzen und Aufblastieren versorgt.
Im zweiten Teil wird es dann „staubtrocken“, aber nur dem Thema nach. Denn Sandra Giern, Geschäftsführerin beim Gesamtverband Schadstoffsanierung, zeigt, wie spannend mineralische Abfälle sein können. Sie ordnet die Zahlen zum Recycling und der Verwertung des größten Abfallstroms ein, spricht über die größten Herausforderungen beim Baustoffrecycling, über die Tücken der Ersatzbaustoffverordnung und warum ohne verlässliche Abnehmer kein Markt für Recyclingmaterialien entsteht. Giern macht klar: Zwischen politischem Anspruch und Realität klafft noch eine große Lücke – und gerade deshalb ist es höchste Zeit, Regularien zu entschlacken und das Recycling in der Bauwirtschaft voranzubringen.
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Folge 42: „Jede Industrie sollte selbst in die Verantwortung gehen“ – Burkhard Stork vom ZIV zu Gast
Auch in der neuen Folge von TrashTalk kommen die wunderbare Julia und (der tolle) Tom nicht am altbekannten Krisentrio der Abfallwirtschaft vorbei. Im ersten Teil blicken sie daher auf die Probleme im Kunststoffrecycling, die sich unter anderem im Rückzug von Veolia aus diesem Bereich in Deutschland zeigen, sprechen über die schwierige Lage bei der Sammlung und Sortierung von Alttextilien und über immer lauter werdende Forderungen nach finanzieller Unterstützung. Wegen der hohen Zahl an Bränden haben sich zudem Verbände der Entsorgungswirtschaft erneut mit einem dringenden Appell an die Politik gewandt. Außerdem gibt es ein Thema, das beim „Ruhepol der Abfallwirtschaft“ gehörig für Puls gesorgt hat – und eine neue Rubrik. Und noch vieles mehr.
Im zweiten Teil der aktuellen Episode ist Burkhard Stork vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) zu Gast. Er erklärt im Gespräch mit Julia und Tom, wie die Fahrradindustrie zur Kreislaufwirtschaft steht, welche steigenden regulatorischen Anforderungen – unter anderem zur Herstellerverantwortung – infolge des Wandels zum E-Bike bewältigt werden müssen und warum die Mitsprache der Hersteller sowie der in Rücknahme und Handling der entsorgten Akkus beteiligten Akteure sichergestellt sein muss. Der Fahrradexperte verrät außerdem, wie lange Akkus aus E-Bikes halten (Spoiler: deutlich länger als ursprünglich erwartet), welche Vorgabe der Batterieverordnung der Branche große Bauchschmerzen bereitet und welches Material bei der Entsorgung von Fahrrädern weiterhin als Sorgenkind gilt.
Zumindest Tom hat viel gelernt – zum Beispiel, dass er dank des wachsenden Refurbishment-Sektors auch günstig an ein E-Bike kommen kann. Und er weiß jetzt dank Julia auch, wo er im Fall der Fälle defekte oder nicht mehr nutzbare Akkus abgeben kann. Dass die Formel n + 1 immer die richtige Antwort auf die Frage nach der benötigten Anzahl an Fahrrädern ist, dürfte jetzt ebenfalls klar sein.
Viel Spaß beim Hören! Und auf dem Rad natürlich auch – egal ob mit oder ohne elektrische Unterstützung.
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Folge 41: (Fast) alles über Knettenbrech + Gurdulic – Christoph Haub (erneut) zu Gast
In der aktuellen Folge beschäftigt sich der TrashTalk ausführlich mit Knettenbrech + Gurdulic – einem der am schnellsten wachsenden Unternehmen der Entsorgungsbranche. Im zweiten Teil ist nämlich mit Christoph Haub einer der Geschäftsführer von K+G zu Gast. Mit Julia und Tom spricht er über die rasante Entwicklung des Entsorgers – vom Ein-Mann-Betrieb im Gründungsjahr 2001 bis zu einer Unternehmensgruppe mit 2.500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 400 Mio € – und berichtet dabei über Meilensteine und Erfolgsfaktoren. Außerdem macht er deutlich, dass die Entwicklung damit noch längst nicht beendet ist: Wachstum steht bei Knettenbrech + Gurdulic in den nächsten Jahren weiter auf der Agenda – auch durch Übernahmen und die Gründung von PPP-Gesellschaften.
Im ersten Teil der neuen Folge geht es kurz auch um die Konkurrenz von K+G, denn sowohl Remondis als auch Prezero konnten ihre Umsätze im letzten Jahr steigern. Ausführlicher sprechen die beiden TrashTalker über die Pläne der neuen Bundesregierung im Bereich der Kreislaufwirtschaft. So hat Bundesumweltminister Carsten Schneider ein Sofortprogramm angekündigt. Während die konkrete Ausgestaltung hier noch offen ist, wurde die Neufassung des Batterierechts schon vorangetrieben – nicht nur zur Freude der betroffenen Akteure. Weitere Themen sind die Prognose zur Entwicklung des chemischen Recyclings von Roland Berger, Erfolge der spanischen Polizei im Kampf gegen illegale Müllexporte sowie erneut Weltraumschrott, dessen Bedeutung nun endlich auch auf höchster politischer Ebene angekommen ist.
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55:43
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Folge 40: „Der Jutebeutel ist auch Nachhaltigkeit, aber nicht die Lösung“ – EEW-Chef Timo Poppe zu Gast
Verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen, Planungssicherheit für Unternehmen und einen stärkeren Fokus auf wirkungsvolle Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel – dafür spricht sich Timo Poppe in der aktuellen Folge des TrashTalk aus. Der Chef des Müllverbrenners EEW fordert unter anderem mehr Unterstützung und Tempo bei der Umsetzung von Technologien zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid. Andernfalls könnte Deutschland bei CCS und CCU den Anschluss verlieren. Außerdem erklärt er, welche Expansionsmöglichkeiten sich für EEW in Europa ergeben könnten, wenn denn endlich mal ein EU-weites Deponierungsverbot für unbehandelte Siedlungsabfälle kommen würde. Spoiler: In Rumänien eher nicht. Poppe macht zudem deutlich, warum es aktuell Probleme beim Hochlauf der Klärschlammverbrennungsaktivitäten gibt und dass sich bei der Phosphorrückgewinnung noch kein Verfahren durchgesetzt hat. Weitere Themen sind neue Geschäftsfelder von EEW im Energiebereich und ein Blick nach China, dass aus Sicht von Poppe bei Technologien und Umweltstandards Deutschland schon deutlich voraus ist.
Im ersten Teil der aktuellen Folge schauen Julia und Tom auf den Fortschritt der Kreislaufwirtschaft. Dieser bleibt trotz aller Bekenntnisse, Versprechungen sowie ambitionierter Zielsetzungen und Strategien hinter den Erwartungen zurück. Darauf deuten zumindest die Ergebnisse des aktuellen Circularity-Gap-Reports hin, der für das letzte Jahr einen rückläufigen Anteil von Rezyklaten am weltweiten Rohstoffverbrauch ausweist. Voran geht es hingegen bei den Bestrebungen von Remondis, mittels Übernahmen weiter zu wachsen. Zuletzt war der größte deutsche Entsorgungskonzern vor allem international wieder sehr aktiv. Gleichzeitig ist Remondis genau wie viele andere Entsorger mit einer weiter hohen Zahl an Bränden in Entsorgungsfahrzeugen und Anlagen konfrontiert. Die beiden TrashTalker thematisieren neue (und alte) Forderungen der Entsorgerverbände im Kampf gegen die Brandrisiken und Julia betont erneut, dass man hierbei nicht nur Batterien, sondern vor allem auch falsch entsorgte batteriehaltige Geräte in den Blick nehmen muss. Weitere Themen sind die ebenfalls unverändert schwierige Lage auf dem Markt für Alttextilien, die fortschreitenden Diskussionen um die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung für diesen Stoffstrom sowie die Vorschläge für ambitioniertere Recyclingquoten im Verpackungsbereich.
Über TrashTalk - Der Branchenpodcast der Abfallwirtschaft
Trash Talk ist der Podcast für alle Themen rund um die Abfallwirtschaft. DGAW-Vorständin Julia Hobohm und EUWID-Chefredakteur Tom Wilfer beleuchten ein Mal im Monat die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen rund um die Entsorgungs- und Recyclingbranche. Auch darüber hinausgehende Aspekte zur Kreislaufwirtschaft wie Produzentenverantwortung und „Design for Recycling“ werden diskutiert.
Im zweiten Teil einer jeder Ausgabe gehen die beiden Moderatoren im Gespräch mit wechselnden Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf spezielle Sonderthemen rund um Abfall, Recycling und Kreislaufwirtschaft ein.
Der Podcast richtet sich an alle, die sich für die Branche sowie die Themen Abfallwirtschaft, Recycling, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit etc. interessieren. Mögliche Interessenten finden sich in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Behörden, Umweltverbänden.