„Die Umsetzung läuft bereits - Handeln Sie JETZT“, „Die Falle schnappt zu!“ „Wer jetzt nicht handelt, verliert alles“, „Ihr Vermögen ist in akuter Gefahr“. „Dies ist kein Zufall. Dies ist ein systematischer Angriff auf Ihre finanzielle Freiheit - Ein perfekt orchestrierter Vermögens-Reset.“ Mit diesen Schlagworten schwurbelt Dominik Kettner auf seinem YouTube-Kanal Kettner Edelmetalle um sich und bestückt seine alarmierenden Videos.
Wie einige Journalisten inzwischen herausgearbeitet haben, handelt es sich bei Kettner demzufolge nicht einfach um einen schnöden Goldhändler, sondern vielmehr um einen sogenannten Crashpropheten, Verschwörungstheoretiker und Panikmacher, der dazu auch noch Anflüge eines rechtspopulistischen Politik-Influencers aufweist. Sein Vorgehen: Untergangsszenarien dazu benutzen, seinen Followern Goldpakete aufzuschwatzen, die angeblich im Krisenfall der einzige Ausweg seien.
Bohlen wird in diesem Kontext Teil des dystopischen System-Crash-Narrativs mit massenhaften Enteignungen. Dass dies kein einmaliger Zufall gewesen ist, in den der Musikproduzent hineingeraten ist, legen weitere Webinare mit ihm und Live-Talks mit ihm in großen Arenen nahe, die abgehalten wurden bzw. geplant waren. Die Frage, die sich stellt: Hat sich Dieter Bohlen fahrlässiger bzw. fatalistischer Weise instrumentalisieren lassen? Oder ist er unmittelbar beteiligt an Kettners Einnahmen und Geschäftsmodell? Im Podcast gesprochen hat Quotenmeter-Redakteur und Moderator Mario Thunert darüber mit Spiegel-Autor Arno Frank.
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Ausgabe 846: «Der letzte Bulle» brüllt (13.12.2025)
Nach fünf Jahren und fünf Staffeln hatte Sat.1 die Serie «Der letzte Bulle» eigentlich beerdigt. Doch in diesem Jahr wurde eine Fortsetzung rund um Michael „Mick“ Brisgau gedreht, die zunächst bei Prime Video startete, während die lineare Ausstrahlung bei Sat.1 läuft. Die bisherigen Zuschauerzahlen sind vielversprechend – einer zweiten Staffel steht somit kaum noch etwas im Wege.
Mario Thunert hat sich die ersten drei Folgen der achtteiligen Staffel angeschaut. Darin sitzt Mick nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel fest, kann sich jedoch nach elf Jahren retten. Zurück in Essen wird er allerdings als Hauptverdächtiger einer Tat angesehen. Gemeinsam mit seinem alten Freund Andreas will er seine Unschuld beweisen.
Unterdessen möchte Fabian Riedner den Zuhörerinnen und Zuhörern dringend noch «The Studio» ans Herz legen. Die Mediensatire ist das bislang beste Werk von Seth Rogen, der zu den ausführenden Produzenten und Autoren gehört. In den ersten zehn Episoden persifliert das Team um Studioboss Matt Remick das US-Studiosystem. Aufgrund des großen Erfolgs und der zwölf Emmys wurde das Format bereits verlängert.
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«Thunerts Thema»: Paramount & Oracle – die (Meinungs)-Macht der Ellisons
Zu einer kurzfristigen Umstellung sieht sich «Thunerts Thema» in dieser Woche gezwungen: Denn im Zentrum der aktuellen Folge stehen die beiden Tech- und Medien-Unternehmer Larry und David Ellison. Vor allem Sohn David bekundete mit seinem neuen Big-Player Paramount/Skydance ein ernsthaftes Interesse an Warner Bros. Discovery, das zum Aufzeichnungszeitpunkt des Podcasts noch aktuell, nun aber durch die Netflix-Übernahme (voraussichtlich) zunichte gemacht wurde.
Die mit Standard-Journalistin Hannah Krause diskutierten Aspekte tragen dennoch weiter Relevanz und Brisanz in sich: Schließlich hält David Ellison nicht nur eines der einflussreichsten Produktionshäuser Amerikas, sondern auch die Nachrichtenredaktion von CBS in seinen Händen, welche er kürzlich mit Bari Weiss neu besetzen ließ. Auch ein künftiges Interesse am ausgegliederten Discovery-Konzern inklusive CNN scheint nicht undenkbar. Zudem kämpft der Paramount-Chef mit einem feindlichen Angebot trotzdem weiter um Warner Bros.
Zusammen mit seinem Vater, dem Trump-nahen Oracle-Gründer Larry Ellison, besitzt Paramount-Boss David jedenfalls auch so schon bemerkenswert umfangreiche Kontrolle über signifikante Nachrichtenkanäle, die erst vor einigen Wochen in der Einverleibung der amerikanischen TikTok-Algorithmen durch Oracle mündete. Logischer Weise entstehen daraus Überlegungen, welche Interessen die Ellisons damit verfolgen könnten, und: Ob sie eine politische Agenda haben, die sie narrativieren wollen. Eine potenzielle Beeinflussung von Meinungsmacht ist in diesem Kontext nicht nur in Bezug auf Trump-Populismus interessant, sondern auch im Kontext Larrys Israel-Beziehung.
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Ausgabe 845: Annette Frier ist wieder hier (05.12.2025)
Die im Januar 1974 in Köln geborene Schauspielerin und Komikerin Annette Frier spielte vor über 25 Jahren vor einem Millionenpublikum in «Switch», ehe sie zur «Wochenshow» in Sat.1 wechselte. Im Anschluss bekam Frier zahlreiche Gastauftritte in «Schillerstraße», ehe die erfolgreiche Serie «Danni Lowinski» folgte.
Schon während «Hotel Heidelberg», «Kroymann» und «Ella Schön» war die Schauspielerin unter anderem in «Merz gegen Merz» zu sehen. Jetzt hat Sat.1 eine neue Serie mit Frier beauftragt, die seit Mitte Oktober beim hauseigenen Streamingdienst Joyn verfügbar ist. Außerdem werden die neuen Geschichten montags ab 22.15 Uhr ausgestrahlt.
Mario Thunert und Fabian Riedner haben sich die acht Folgen von «Frier und Fünfzig – Am Ende meiner Tage» angesehen. In dieser fiktiven Version spielt sich Annette Frier selbst – als Alter Ego mitsamt Schwester (Carolin Frier), Tochter, zukünftigen Ex-Mann und kranker Mutter. Was zunächst wie eine angestaubte Serie wirkt, entwickelt sich im Verlauf der Episoden zu einem überzeugenden Format. Allerdings sind sich sowohl Riedner als auch Thunert sicher, dass das neue Frier-Projekt noch bessere Einschaltquoten bräuchte. Mit mehreren weiteren Episoden könnte daraus vielleicht eine richtig gute Serie werden.
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«Thunerts Thema»: ProSieben – Contra MFE? Mit Kirst und Beuster
Die neue Podcast-Reihe «Thunerts Thema» geht in Woche zwei und wagt sich in die etwas schwerfälligeren Gefilde: Denn in der dieswöchigen Folge geht es um einen TV-Tanker, der sich in unruhigem Gewässer befindet. Der Fall ist dies für die Unterföhringer Sendergruppe ProSiebenSat.1 spätestens seit der Übernahme durch den italienischen Berlusconi-Konzern Media for Europe, die Ungewissheit und Fragezeichen auf vielen Ebenen auslöst.
Gesprochen hat Quotenmeter-Redakteur und Moderator Mario Thunert dazu mit gleich zwei Journalistinnen und Journalisten, die etwas unterschiedliche Perspektiven mitbringen. Während Italien-Korrespondentin Virginia Kirst vom Handelsblatt vor allem auf die wirtschaftliche Historie der Berlusconi-Familie abhebt, berichtet der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Mika Beuster auch von Entlassungsängsten der ProSiebenSat.1-Belegschaft.
Der Austausch mit den beiden legt dabei einige Ambivalenzen, Widersprüche, aber vor allem Unberechenbarkeiten offen. Können Firmen-Erbe Pier Silvio Berlusconi und seine Statthalter, die inzwischen die bisherigen ProSieben-Bosse abgelöst haben, wirklich Sparpotenziale heben und gleichzeitig dringend benötigte Investitionen tätigen? Können Sie hiesige Sehgewohnheiten durchdringen, um neue TV-Trends zu initiieren? Und: Halten Sie das Programm von der rechtspopulistischen Linie der italienischen und spanischen MFE-Sender fern?
Über aktuelle Themen aus Fernsehen, Kino und Radio informiert und unterhält Quotenmeter.FM. Egal ob es um eine neue Serie, eine abgesetzte Show, einen erfolgreichen Trend oder einen spannenden Film geht - das Quotenmeter-Team diskutiert in lockerer Atmosphäre immer am Wochenende über die wichtigsten Themen aus der TV-Branche. Mit TV-Tipps, spannenden Rubriken, Gästen und vielem mehr.