Ausgabe 845: Annette Frier ist wieder hier (05.12.2025)
Die im Januar 1974 in Köln geborene Schauspielerin und Komikerin Annette Frier spielte vor über 25 Jahren vor einem Millionenpublikum in «Switch», ehe sie zur «Wochenshow» in Sat.1 wechselte. Im Anschluss bekam Frier zahlreiche Gastauftritte in «Schillerstraße», ehe die erfolgreiche Serie «Danni Lowinski» folgte.
Schon während «Hotel Heidelberg», «Kroymann» und «Ella Schön» war die Schauspielerin unter anderem in «Merz gegen Merz» zu sehen. Jetzt hat Sat.1 eine neue Serie mit Frier beauftragt, die seit Mitte Oktober beim hauseigenen Streamingdienst Joyn verfügbar ist. Außerdem werden die neuen Geschichten montags ab 22.15 Uhr ausgestrahlt.
Mario Thunert und Fabian Riedner haben sich die acht Folgen von «Frier und Fünfzig – Am Ende meiner Tage» angesehen. In dieser fiktiven Version spielt sich Annette Frier selbst – als Alter Ego mitsamt Schwester (Carolin Frier), Tochter, zukünftigen Ex-Mann und kranker Mutter. Was zunächst wie eine angestaubte Serie wirkt, entwickelt sich im Verlauf der Episoden zu einem überzeugenden Format. Allerdings sind sich sowohl Riedner als auch Thunert sicher, dass das neue Frier-Projekt noch bessere Einschaltquoten bräuchte. Mit mehreren weiteren Episoden könnte daraus vielleicht eine richtig gute Serie werden.
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«Thunerts Thema»: ProSieben – Contra MFE? Mit Kirst und Beuster
Die neue Podcast-Reihe «Thunerts Thema» geht in Woche zwei und wagt sich in die etwas schwerfälligeren Gefilde: Denn in der dieswöchigen Folge geht es um einen TV-Tanker, der sich in unruhigem Gewässer befindet. Der Fall ist dies für die Unterföhringer Sendergruppe ProSiebenSat.1 spätestens seit der Übernahme durch den italienischen Berlusconi-Konzern Media for Europe, die Ungewissheit und Fragezeichen auf vielen Ebenen auslöst.
Gesprochen hat Quotenmeter-Redakteur und Moderator Mario Thunert dazu mit gleich zwei Journalistinnen und Journalisten, die etwas unterschiedliche Perspektiven mitbringen. Während Italien-Korrespondentin Virginia Kirst vom Handelsblatt vor allem auf die wirtschaftliche Historie der Berlusconi-Familie abhebt, berichtet der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Mika Beuster auch von Entlassungsängsten der ProSiebenSat.1-Belegschaft.
Der Austausch mit den beiden legt dabei einige Ambivalenzen, Widersprüche, aber vor allem Unberechenbarkeiten offen. Können Firmen-Erbe Pier Silvio Berlusconi und seine Statthalter, die inzwischen die bisherigen ProSieben-Bosse abgelöst haben, wirklich Sparpotenziale heben und gleichzeitig dringend benötigte Investitionen tätigen? Können Sie hiesige Sehgewohnheiten durchdringen, um neue TV-Trends zu initiieren? Und: Halten Sie das Programm von der rechtspopulistischen Linie der italienischen und spanischen MFE-Sender fern?
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51:26
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Ausgabe 844: Fesselte das «Krimidinner»? (28.11.2025)
Am vergangenen Samstag zeigte Das Erste die Rätselshow «Tödliches Spiel – Das Live-Krimi-Dinner», in der Uwe Ochsenknecht, Martina Hill, Max Giermann, Verena Altenberger, Annette Frier, Serkan Kaya und Jürgen Maurer auf der Bühne standen. Außerdem fungierte Axel Prahl als Erzähler, während Jan Josef Liefers als Butler und Bill Kaulitz als Angel in das Spiel eingriffen.
Das Buch von Michael Gantenberg und Nils Willbrandt war laut den Quotenmeter-Redakteuren Mario Thunert und Fabian Riedner mit Längen übersäht. Außerdem waren über zwei Stunden Spielzeit lediglich auf einer Bühne möglich, dies ist in jedem Theater zum Teil besser gelöst. Ein weiterer Minuspunkt – neben zahlreichen guten Einfällen – war die Erzählweise. Die Rätsel auf den Mörder waren schwach, die losen Zusammenhänge führten kaum zu einem richtigen Rätselraten.
Außerdem hat sich Fabian Riedner die neue Dokumentation von Linda Zervakis angeschaut. «Linda Zervakis. Dumm, dümmer, Deutschland? Raus aus der Bildungskrise» reiht sich weiterhin in die miese Leistung der früheren «Tagesschau»-Sprecherin ein. Obwohl man die Produktionsfirma wechselte, kann das Team um Zervakis die Bildungsfragen nicht lösen. Stattdessen werden Plattitüden von „mehr Geld“, „mehr Digitalisierung“ und „mehr Perspektive“ erzählt. Jedoch haben beispielsweise Kinder von Lehrern weitaus bessere Startchancen, weil bereits zu Hause grundlegende Bildung wie Schreiben und Rechnen mitgegeben wird.
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«Thunerts Thema»: Retro-TV mit Oliver Kalkofe (26.11.2025)
Die neue Podcast-Reihe «Thunerts Thema» legt los und startet direkt mit einem großen Namen: Denn in der ersten Folge begrüßt Quotenmeter-Redakteur und Moderator Mario Thunert den TV-Kenner, aber auch TV-Star Oliver Kalkofe. Er ist seit den 90er-Jahren auf den Mattscheiben der heimischen Wohnzimmer zuhause, kennt aber auch die staubigen Ecken hinter der Fassade.
Zu Gast ist Kalkofe nämlich nicht wegen seiner Bekanntheit per se, sondern weil er sich ebenfalls über Jahrzehnte tiefgreifend mit dem Medium Fernsehen theoretisch befasst hat – ein Wissen, das er kürzlich in sein neues Buch „Nie war früher schöner als jetzt“ gegossen hat. Damit verkörpert er eine bemerkenswerte Ambiguität, die im deutschen TV nur ganz Wenige aufweisen: In der Branche als Protagonist aufzugehen und trotzdem immer wieder die Distanz zu ihr aufzubauen.
Genau dieses Ringen zwischen Hinwendung und Kopfschütteln, zwischen Anziehung und Aversion kommt in vielen Momenten der Podcast-Folge durch. Beispielsweise dann, wenn Kalkofe über die pädagogisch belehrende Trockenheit früherer Dekaden spricht, die dennoch legendäre Kult-Sendungen und Showmaster hervorgebracht hat. Aber auch in Passagen, in denen das Gespräch auf die aktuelle Innovationsarmut kommt, welche die Showlandschaft trotz seltener Lichtblicke durchzieht.
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Ausgabe 843: Wie frisch ist «ZDF Magazin Royale»? (21.11.2025)
Im Oktober zog die Redaktion des „Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld“ in die Bundeshauptstadt. Dort gab es nicht nur eine Ausstellung von Jan Böhmermann, sondern auch einen Skandal. Zwei Jahre nach dem Terrorangriff auf Israel plante die Redaktion ein Konzert mit dem Rapper Chefket, der zudem mit einem antisemitischen T-Shirt auffiel – darauf war Israel auf einer Karte des Nahen Ostens schlicht nicht abgebildet.
Medial weniger Beachtung bekamen die drei Episoden aus dem Haus der Kulturen der Welt. In der ersten Sendung stellte man zunächst den früheren IT-Experten Holger Friedrich vor, der die „Berliner Zeitung“ kaufte und sie gewissermaßen zu seinem eigenen Meinungsportal umbaute. Außerdem warf man einen Blick auf den Unternehmer Frank Gotthart, der neben „Exxpress“ auch das rechtspolitische Portal Nius betreibt.
Nach dem Berlin-Ausflug widmete sich das «ZDF Magazin Royale» deutschen Steueroasen wie dem bayerischen Grünwald südlich von München. Dort sitzen zahlreiche Unternehmen mit angeblich unzähligen Mitarbeitern in erstaunlich überschaubaren Häusern. Auch andere Gemeinden ziehen den Unmut ihrer Nachbarn auf sich, wenn der Gewerbesteuerhebesatz extrem niedrig ist. Mario Thunert und Fabian Riedner haben die jüngsten Ausgaben der Böhmermann-Show genau unter die Lupe genommen.
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