Bits, Bias & Bildung – Prof. Dr. Alexander Schmölz, wie geht KI und Ethik zusammen?
99 Prozent der Deutschen haben Internetzugang. Ist ja auch logisch, weil ohne Internet geht heutzutage eigentlich gar nichts mehr, wenn man in irgendeiner Form am sozialen, kulturellen, politschen oder kapitalistischem System teilhaben will. KI hingegen ist zwar noch relativ neu – zumindest im Vergleich mit dem Internet, aber bereits 66 % der Deutschen nutzen KI privat, beruflich oder im Studium bereits in irgendeiner Form. Viele nutzen KI – doch ein großer Teil von ihnen ohne solides Verständnis oder klare Regeln. Nur etwa ein Drittel fühlt sich überhaupt kompetent genug, KI richtig einzuschätzen. In dem Zusammenhang spricht man von einer digitalen Kluft. Das heißt: Wer redet mit, wenn es um KI geht – und wer bleibt draußen vor der digitalen Tür? In dieser Folge spreche ich mit Prof. Dr. Alexander Schmölz über die ethischen Bruchlinien und gesellschaftlichen Chancen der KI in der Bildung und der Gesellschaft. Es geht darum, dass bestimmte Personengruppen zum Beispiel ihre Kompetenz in KI selbst stark überschätzen und warum das zum Problem werden kann. Wir sprechen aber auch über Inklusion: Zum Beispiel darüber, wie Computerspiele als Bildungswerkzeuge genutzt werden können, um Menschen mit Behinderungen nicht nur mitzudenken, sondern mitgestalten zu lassen. Es geht um Kompetenzen, die mehr sind als technisches Know-how – es geht um Urteilskraft, Teilhabe und das Recht, digitale Zukunft mitzugestalten.Und es zeigt sich, dass Deutschland ein wenig hinterher hinkt und von seinem deutschsprachigen Nachbarn Österreich einiges lernen kann, wenn es um die ganzheitliche Vermittlung von digitalen Kompetenzmodellen geht. Unser heutiger Gast, Alexander Schmölz ist Professor für Digitalen Humanismus an der FH des BFI Wien – und einer der klügsten Köpfe, wenn es darum geht, wie wir Technologie so gestalten, dass sie nicht entmündigt, sondern befähigt.“Alexander Schmölz arbeitet seit vielen Jahren an der Schnittstelle von Bildung, Ethik und Digitalisierung. Er forscht zu digitalen Kompetenzen, zu Inklusion, zu politischer Bildung – und zu der Frage, wie wir digitale Räume gerecht und menschenwürdig gestalten können. Dabei bringt er Theorie und Praxis zusammen: Er hat das österreichische Kompetenzmodell „DigComp 2.3 AT“ mitentwickelt, er leitet Bildungsprojekte für Menschen mit Behinderung, und er denkt die digitale Transformation konsequent aus einer humanistischen Perspektive. Er spricht nicht über Technik um der Technik willen – sondern über digitale Mündigkeit, Teilhabe, Urteilskraft. Kurz: über das, was zählt, wenn der Mensch nicht vom Fortschritt überrollt, sondern ihn selbst gestalten will.Die in der Folge angesprochenen Events:Wir freuen uns, Sie am 11. Dezember 2025 zum Gründungskonvent der Humanistischen Akademie Österreich einladen zu dürfen: https://humanistische-akademie.at/ Digital Humanism – Interdisciplinary Science and Research Conference, Vienna, November 20-21, 2025: https://caiml.org/dighum/dighum-res/