Hubertus, 727 geboren, war Bischof von Maastricht und später Lüttich. Der fränkische Adlige, der nach dem Tod seiner Frau als Einsiedler lebte, widmete sich dem Glauben und drängte das Heidentum in den Ardennen zurück.Hubertus und die Hirsch-VisionWarum gilt er nun als Schutzpatron der Jäger? Seine Legende zählt zu den bekanntesten Heiligengeschichten: Am Karfreitag begegnet Hubertus einem Hirsch mit leuchtendem Kreuz im Geweih – ein göttliches Zeichen, das ihn zur Umkehr bewegt. Er verzichtet auf die Jagd, angeblich ließ er sich nach dieser Begegnung taufen. Diese Vision, ursprünglich dem heiligen Eustachius zugeschrieben, wurde ab dem 11. Jahrhundert mit Hubertus verbunden und prägt bis heute das Bild des „christlichen Jägers“.Hubertus: Gedenktag mit JagdhörnernAn seinem Gedenktag, dem 3. November, wird Hubertus mit Gottesdiensten gefeiert, bei denen traditionell Jagdhörner erklingen. Er ist Patron zahlreicher Berufe und gilt auch als Helfer gegen Tollwut und Tierkrankheiten. Seine Verehrung reicht von Wallfahrtsorten über Ritterorden bis hin zum Logo eines Kräuterlikörs.
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28. Oktober: Heiliger Judas Thaddäus
Judas Thaddäus wird in aussichtslosen Fällen angerufen – besonders in Wien. Der Apostel missionierte nach dem Tod Jesu im vorderasiatischen Raum und starb dort als Märtyrer. Im Neuen Testament ist von ihm nur ein einziger Satz überliefert. Beim letzten Abendmahl fragt er Jesus: „Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt?“ (Johannes 14,22).Judas wurde Bischof von EdessaAußerhalb der Bibel erzählt Eusebius von Cäsarea, dass König Abgar V. von Edessa (heute Urfa, Türkei) an Lepra erkrankt war und nach Jesus schickte. Der war aber schon gekreuzigt worden. So schickte man Judas, um ein Bild von Jesus zu malen. Dieser wurde bei der Arbeit vom himmlischen Glanz geblendet, sodass Gott selbst das Bild vollenden musste. Abgar wurde gesund und ließ sich und sein Volk taufen. Judas Thaddäus wurde Bischof von Edessa. Krimkirche ist dem heiligen Judas geweihtVor allem in Kirchen findet man seit seiner Bekanntmachung durch einen andern Heiligen, Klemens Maria Hofbauer, Fürbittbücher, in die man Anliegen eintragen kann. Die Krimkirche in Wien-Döbling ist Österreichs einzige Kirche, die ihm geweiht ist.
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23. Oktober: Heiliger Severin
Severin von Köln war im 4. Jahrhundert der dritte namentlich bekannte Bischof der Stadt. Zwei Quellen aus dem 6. Jahrhundert belegen seine Verehrung. Eine später verfasste Vita berichtet von Heiligtümern, die es zu Severins Zeit noch nicht gab. Zudem scheint es eine Verwechslung mit Severin von Bordeaux gegeben zu haben. Es hieß, Severin sei in Bordeaux gestorben und später nach Köln überführt worden. Da sich in Bordeaux jedoch ein Leichnam im Grab befindet, vermutet man, dass die beiden Bischöfe miteinander verwechselt wurden. Die Severinskirche soll über seinem ersten Grab errichtet worden sein. Grabungen brachten römische Gräber und immerhin eine Apsis aus dem 4. Jahrhundert zutage.Gedenktag vom heiligen SeverinIm Schrein der Kirche, zuletzt 1999 untersucht, fanden sich neben Gebeinen auch Textilien, Hölzer, Leder, Weintrauben und Mausknochen. Die Gebeine stammen von einem etwa 55 Jahre alten Mann, der ungefähr 1,59 Meter groß war. Er war vermutlich sozial höhergestellt und dürfte einbalsamiert worden sein. Ein eindeutiger Beweis für seine Identität als Severin fehlt. Jährlich wird sein Gedenktag mit einer Schreinprozession im Viertel begangen.
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18. Oktober: Heiliger Lukas
Dass der Mann auf dem Bild ein Christ ist, erkennt man nicht auf den ersten Blick, denn er trägt einen Turban. Dies nennt man Inkulturation. Der Mann war Bischof, Ordensgründer und Missionar, der im Sudan wirkte: Daniel Comboni. Im 19. Jahrhundert forderte er, dass Afrikaner und Afrikanerinnen Priester, Schwestern und Bischöfe werden sollten. Dies wurde von der Kirche erst viel später umgesetzt. Er wurde 1831 am Gardasee in eine arme Arbeiterfamilie geboren. Lukas ist ein beliebter VornameDer Name Lukas zählt seit Jahren zu den beliebtesten Vornamen. Der Name hat die Bedeutung: der aus Lukanien stammende. Lukanien war die Bezeichnung einer Landschaft in Süditalien, die heute Basilicata heißt. Der Evangelist Lukas stammte nicht aus der Gegend, er wurde eher in Antiochia in der heutigen Türkei geboren und war Arzt. In Griechenland lernte er Paulus auf einer seiner Reisen kennen und schloss sich ihm an. Der Tod von LukasÜber Lukas Tod weiß man nichts Genaues. Er könnte in Griechenland oder der Türkei gestorben sein, das Spektrum der Legenden reicht von Kreuzigung bis zum Tod an Altersschwäche. Für diese letzte Legende spricht allerdings ein starkes Argument. Sie erzählt, dass Lukas in Theben starb und seine Gebeine nach Konstantinopel und später nach Padua und Prag gebracht wurden. Im Jahr 1998 wurde bei einer Untersuchung festgestellt, dass die Gebeine aus Prag und Padua zu einem Mann orientalisch-syrischer Herkunft gehören, der um das Jahr 100 lebte und über 70 Jahre alt war.Weniger sicher ist man, ob Lukas tatsächlich der Verfasser des Evangeliums und der Apostelgeschichte ist. Er wird nicht als Autor erwähnt und erst 100 Jahre nach Abfassung als solcher bezeichnet.
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29. September: Heiliger Michael
Ende September werden alle Engel und besonders die Erzengel Michael, Raphael und Gabriel gefeiert. Streng genommen sind sie keine Heiligen, weil sie keine Menschen sind oder waren, sondern Engel. Michael: Seelenführer in den HimmelMichael ist der Engel fürs Grobe oder Gottes Bodyguard. Er bekämpft alle Feinde Gottes, allen voran den Teufel. Man erkennt ihn als Engel mit Flügeln, in einer Rüstung und mit einem Schwert, das meist in einem Drachen oder Teufel steckt. Beim Jüngsten Gericht soll er Posaune blasen und damit die Toten aus den Gräbern wecken. Außerdem führt er ein Verzeichnis über die guten und schlechten Taten der Menschen und wiegt ab, ob sie in den Himmel dürfen. Oft wird er daher mit einer Waage dargestellt. Er gilt auch als Seelenführer in den Himmel.Papst Gregor bat Michael um HilfeIm Jahr 590 bat Papst Gregor den Erzengel um Hilfe gegen die Pest. Michael erschien über dem Hadriansmausoleum und steckte sein Schwert in die Scheide. Daraufhin endete die Seuche. Der Papst änderte den Namen des Hadriansmausoleums zu „Engelsburg“. Eine Statue Michaels auf der Spitze des Gebäudes erinnert bis heute daran.