#30 Roms Erneuerung, Corvus und der erste Karthagovertrag
Die bekannteste Episode der frühen Karriere des Valerius wird von Livius (VII, 26–27) in epischer Breite erzählt: Vor Beginn einer Schlacht soll ein außergewöhnlich großer gallischer Krieger aus der gegnerischen Front hervorgetreten sein und die römischen Linien zu einem Zweikampf Mann gegen Mann herausgefordert haben.Valerius – jung, ehrgeizig, aus vornehmer Familie – habe daraufhin beim Konsul um Erlaubnis gebeten, die Herausforderung anzunehmen. Als der Zweikampf begann, habe sich ein Rabe (corvus) auf dem Helm des Valerius niedergelassen und den Gallier durch wiederholte Sturzflüge und Kratzbewegungen am Gesicht irritiert. In diesem Moment der Ablenkung gelang Valerius ein tödlicher Hieb. Er tötete den Gallier, was der römischen Armee moralischen Auftrieb verlieh und unmittelbar zur Flucht der gallischen Streitkräfte führte.
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#29 „Brennus ante portas“ – Die Kelten
Die Gallier (Senonen) drangen aus Norditalien über die Alpen vor und besiegten das römische Heer an der Allia (nördlich von Rom) im Jahr 390 v. Chr. (nach römischer Zeitrechnung, wahrscheinlich 387).Rom wurde geplündert und niedergebrannt – der berühmte „Galliersturm“ oder clades Gallica.Nur die Burg des Kapitols hielt stand; der Legende nach wurden die Römer dort von heiligen Gänsen vor einem nächtlichen Angriff gewarnt.Schließlich einigte sich Rom mit Brennus auf ein Lösegeld in Gold. Der Anführer soll beim Abwiegen der Beute den legendären Satz gesagt haben: „Vae victis!“ – „Wehe den Besiegten!“
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#28 Brutus und die Anfänge der Römischen Republik
Das Volk stimmte schließlich für die Absetzung des Königs und die Verbannung der gesamten königlichen Familie.Die Anführer des Aufstands standen in engem Verwandtschaftsverhältnis zum Herrscherhaus: Brutus war der Neffe des Königs, Lucius Tarquinius Collatinus dessen Vetter. Tarquinius Superbus selbst befand sich zu jener Zeit im Kriegslager bei Ardea. Als ihn die Nachricht vom Staatsstreich erreichte, eilte er sofort nach Rom zurück – doch die Tore der Stadt blieben ihm verschlossen. Währenddessen hatten die Verschwörer auch das Heer auf ihre Seite gezogen und die Söhne des Königs aus der Stadt vertrieben.So blieb Tarquinius Superbus nichts anderes übrig, als mit seiner Familie ins Exil zu fliehen – und mit ihm endete die römische Monarchie.
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#27 “Superbia ante ruinam” – Der Hochmut des Tarquinius Superbus – der letzte König
Nach der Überlieferung regierte er von etwa 535 bis 510 oder 509 v. Chr., bevor mit seinem Sturz die Römische Republik begann. Er war, wie sein Vorgänger Tarquinius Priscus, etruskischer Herkunft und soll durch die Ermordung seines Vorgängers Servius Tullius an die Macht gelangt sein.Die römischen Historiker zeichnen ihn natürlich in der Retrospektive zurückschauend vor allem als unpopulären, herrschsüchtigen Monarchen: Gesetze, die ihm nicht passten, ließ er aufheben, hohe Ämter vergab er an Freunde und Gefolgsleute statt an verdiente Bürger. Tarquinius wurde nachträglich zur negativen Projektionsfigur stilisiert – ähnlich wie Nebukadnezar oder Herodes in der Bibel. Wenn man aber die Fakten hinter dem moralischen Urteil betrachtet, zeigen sich auch stabilisierende, staatsbildende und kulturell produktive Aspekte seiner Herrschaft.
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#26 Servius Tullius – 6. König Roms: Sklavekönig oder General Mastarna?
Aber es gibt noch eine völlig andere Abstammungstheorie, die etruskische:Kaiser Claudius der um 50 n.Chr, also eine Generation nach Livius, lebte und regierte, war ein Kenner der Etrusker, es soll ja familiäre Bande zu den Etruskern gegeben haben, ja er solle selber etruskischer Herkunft sein, gehört zu den Spekulationen. Er beherrschte auch ihre Sprache und schrieb ein ausführliches Werk. Seiner Theorie nach, war Servius Tullius ein Etrusker, der ursprünglich Mastarna, Maxtarna hieß. Kaiser Claudius erwähnte sie in einer Rede vor dem Senat und sprach von den „Abenteuern“ des Caelius Vibenna und seines Gefährten Mastarna – den Claudius mit Servius Tullius, dem späteren römischen König, gleichsetzte. Nach Claudius’ Darstellung verließ Mastarna Etrurien mit den verbliebenen Truppen des Caelius und ließ sich auf einem der Hügel Roms nieder – dem später sogenannten Caelius-Hügel, der seinen Namen zu Ehren Vibenna erhielt.Man bezeichnete ihn auch als magister populi eine Art oberster Herrführer, der den König vertritt. Servius, aber auch sein Vorgänger, beide Etrusker wären solche gewesen. Sein Name wird auch in erster Linie mit der Modernisierung der Legion in Zusammenhang gebracht, was gut passen würde zur Theorie, dass er selber ein Mann des Militär war.
Ein Versuch, die römische Geschichte in Ihrer Gesamtheit vorzustellen, sowohl mit eigenen Worten, eigenen Gedanken, auch mal abschweifend mit gewisser Spontaneität, aber dazu um den ganzen eine Linie zu bieten werde ich das Originalwerk Leopold von Rankes, ein zeitloses Meisterwerk, über die römische Geschichte lesen. Dazu bemühe ich mich, detailliert den Inhalt zu kommentieren bzw. darüber auch frei und auch unterhaltsam zu sprechen.
Neben Ranke sollen in späterer Folge auch andere originale Quellen gelesen werden, wie z.B. Caesar oder Suetonius.
Auch besondere Zusatzfolgen soll es geben.
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