Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
PodcastsGeschichteWer wir sind und warum das nicht klappte ...

Wer wir sind und warum das nicht klappte ...

Jan Schulte-Kellinghaus
Wer wir sind und warum das nicht klappte ...
Neueste Episode

Verfügbare Folgen

5 von 13
  • #12 Die Wikinger kommen
    Die Wikinger: "Vikings" oder "Hey, hey Wickie"...? Unser Ausgangspunkt ist der Winter des Jahres 881. Viele Skandinavier nahmen ihre Wikingertätigkeit auf und starteten einen Raubzug über Europas Flüsse. Sie fuhren den Rhein von der Mündung aus stromaufwärts und plünderten Neuss, Jülich, Köln, Bonn und Andernach. Dann verließen sie ihre Schiffe und zogen über Land weiter nach Aachen. Dort brannten sie die kaiserliche Pfalz von Karl dem Großen nieder und zündeten sein berühmtes Thermalbad an. Seine Grabstätte nutzten sie als Pferdestall. Und der Raubzug ging weiter: Zu Ostern brannten sie Trier nieder. Die Wikingerüberfälle zeigten den Menschen, wie wehrlos das riesige Frankenreich und ihr aktueller König und Kaiser war. Karl der Dicke, Urenkel von Karl dem Großen, hatte das Glück oder Pech, dass alle anderen männlichen Familienmitglieder der Karolinger ohne Erben starben. Das vorher mehrfach geteilte Reich übernahm Karl der Dicke nach und nach und wieder in eine Hand. Er war der letzte Herrscher der Karolinger, der über das vereinte ost- und westfränkische Reich herrschte. Und dass er der Letzte war, das hat auch mit den Wikingern zu tun. Sie verstärkten das Chaos in seinem Riesenreich . Die Wikingerüberfälle zeigten dem Adel, wie wenig wehrhaft das große Frankenreich war. Mit ihren Raubzügen legten die Wikinger ihre Finger auf die Schwachstellen. Mit Matthias Toplak dem Museumdirektor der einzigen Wikingersiedlung in Deutschland, Haithabu, spreche ich über das "Winkinger-Leben" und wie der skandinavische "Raubhandel" die europäische Entwicklung disruptiv beschleunigte. Seine Top 3 Reisetipps: Top 3 : Wikingerregion Oslo https://www.visitoslo.com/de/artikel/wikinger/ Top 2: Birka im Mälarensee, Schweden https://www.birkavikingastaden.se/?utmmedium=organic&utmsource=google-my-business&utm_campaign=sv-se-google.my.business.birka-birka.the.viking.city-stockholm-awareness Top1: Haitabu https://haithabu.de #Mittelalter #Deutschland #Westeuropa #Europa
    --------  
    36:34
  • #11 Karl der Große - Aachen die Zentrale der Macht
    Karl der Große oder Charlemagne ist einer der Gründerväter Europas. Aachen war die Zentrale seiner Macht im frühen Mittelalter. Ein ambivalenter Charakter. Gnadenlos brutal bei der Durchsetzung des Glaubens und einfühlsam in der Förderung der Kultur. Wir befinden uns im 8. Jahrhundert nach Christus. Das Römische Reich ist im Westen untergegangen. Von den vielen kleinen mitteleuropäischen Völkern haben sich die Franken zur dominierenden Macht entwickelt. Karl, 747 als fränkischer Königssohn geboren, wurde ihr berühmtester Anführer. Er regierte 46 Jahre und entwickelte sich zum mächtigsten Herrscher Europas. Das, woran die Römer 700 Jahre vor ihm gescheitert waren, gelang Karl dem Großen. Er eroberte die ehemaligen germanischen Gebiete rechts des Rheins. Westfalen, Nord- und Mitteldeutschland bis an die Elbe. Die Menschen, die dort lebten, nannten sich Sachsen. Bis sich die letzten Sachsen in Norddeutschland taufen ließen, brauchte Karl 32 Jahre und viele blutige Feldzüge. Andererseits setze er als Herrscher auf Kultur, umgab sich mit Gelehrten aus ganz Europa und kämpfte gegen den Verfall des Wissens. Sogar um die richtige Art zu Schreiben kümmerte er sich: Ihm verdanken wir die einheitliche Groß- und Kleinschreibung in Europa. Neben dem Ausbau der Verwaltungsstrukturen förderte Karl Kunst, Bildung und Wissenschaft. Er löste einen regelrechten Aufschwung der Kultur im ganzen Reich aus. Warum er vor dem hilfesuchenden Papst nach Paderborn auswich und Weihnachten 800 n. Chr. eigentlich nicht auf diese Weise zum Kaiser gekrönt werden wollte, bespreche ich mit Gisela Muschiol, Professorin für Kirchengeschichte an der Uni Bonn. Ihr Top 3 Reiseziele: Top 3 Die Kaiserpfalz in Ingelheim https://kaiserpfalz-ingelheim.de/ Top 2 Ravenna https://emiliaromagnaturismo.it/de/orte/ravenna Top 1 Aachen https://www.aachenerdom.de/ #Mittelalter #Deutschland #Europa #Westeuropa
    --------  
    46:45
  • #10 Lioba und Bonifatius: Die Engländer missionieren die Deutschen
    Man weiß nicht, ob sie 25 oder 35 Jahre alt war. Jedenfalls war sie eine Frau voller Tatkraft. 735 n. Chr. reiste Lioba von der englischen Südküste nach Mainfranken, um die Süddeutschen zu missionieren. Sie verließ ihr Heimatkloster in Wessex, fuhr und wanderte 1000 km bis nach Tauber-Bischofsheim. Dort gründete sie mehrere Klöster und brachte jungen Mädchen lesen und schreiben bei. Sie gehörte zu einer ganzen Gruppe englischer Nonnen und Mönche, die die Bayern, Thüringer und die Friesen zu Christen machten. Allen voran ihr Onkel Winfrid, besser bekannt als Bonifatius, ein hochgebildeter englischer Geistlicher, dessen Lebensziel es war, die ehemaligen Germanen zu bekehren. Wir befinden uns im frühen Mittelalter im Jahr 735. Die Römer hatten seit 200 Jahren die Kontrolle über das Rheinland, Frankreich und Britannien verloren. Auf dem Kontinent sprang ein brutaler Clan in diese Machtlücke: Die Merowinger. Die herrschten über Frankreich, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern. Ihre Führungselite war zum Christentum konvertiert, deshalb unterstützten sie die englischen Missionare. Die Idee eines Deutschlands gab es damals noch nicht. Auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik herrschten 735 n. Chr. eher chaotische Zustände. Liobas Onkel, Bonifatius, wurde 754 auf einer Missionsreise nach Friesland in Dokkum, im heutigen Holland, erschlagen. Lioba baute nicht nur ein Netzwerk von Klöstern auf sondern beriet die Bischöfe bei der Etablierung der römischen Kirche in Deutschland. Als Seniorin verließ Lioba Tauberbischofsheim. Sie verbrachte ihren Lebensabend nicht in einem ihrer Klöster. Stattdessen schenkte ihr Karl der Große Gut Schornsheim in der Nähe von Mainz. Über diese Frauenpower im frühen Mittelalter spreche ich mit Gisela Muschiol und Schwester Jakoba Zöll vom Institut für Kirchengeschichte der Uni Bonn. Ihre Reisetipps: Top 3 Kloster St. Walburg in Eichstätt https://www.abtei-st-walburg.de/startseite/ Top 2 Fulda Dom und Domschatz https://www.bistum-fulda.de/bistumfulda/kunstmusik/kunst/dommuseum/ https://www.tourismus-fulda.de/ Top 1 Petersberg bei Fulda, Liobas Grabeskirche https://www.rhoenfuehrer.de/ausflugsziele/sehenswuerdigkeiten/kirchen-kloester/grabeskirche-st-peter-liobakirche/3076 #Mittelalter #Deutschland #Europa #Westeuropa
    --------  
    34:52
  • #9 Die Merowinger gründen Bayern
    Als die Römer ihre Macht in West- und Mitteleuropa verloren, sprang eine damals unbedeutende fränkische Herrscherfamilie in das Vakuum: Die Merowinger. Eigentlich waren sie nur eine von vielen fränkischen Familien. Die Merowinger waren – wie viele Franken -irgendwann vom Niederrhein ins heutige Belgien eingewandert. Dort herrschten sie anfangs nur über eine kleine Region. Konsequent und skrupellos bauten sie in 50 Jahren ein europäisches Reich auf. Sie waren clevere Politiker und brutale Krieger, die auch vor den eigenen Verwandten nicht Halt machten, wenn sie ihnen im Weg standen. Chlodwig I. war ihr berühmtester Anführer. Er kam 481 an die Macht und hat aus seinem Minikönigreich eine Herrschaft über weite Teile Frankreichs, die Niederlande, Teile Südwestdeutschlands und das Rheinland aufgebaut. Er machte Paris zu seiner Haupstadt. Seine merowingischen Nachfolger erobern das Königreich Thüringen und gründen Bayern. "Mord und Totschlag als Mittel der Politik war eine zeitübliche Verhaltensweise" sagt Brigitte Haas Gebhard von der Archäologischen Staatssammlung München. Mit ihr spreche ich über den Aufstieg der Merowinger, die Gründung Bayerns und wie aus den "Findelkindern der Völkerwanderung" die Bajuwaren wurden. Ihre Reisetipps: Bajuwarenmuseum Waging am See https://www.waginger-see.de/urlaubsplanung/kultur-handwerk/museen-ausstellungen/baiuvarenmuseum Paris https://www.saint-denis-basilique.fr/en Archäologische Staatssammlung München https://www.archaeologie.bayern/ #Mittelalter #Europa #Deutschland #Westeuropa
    --------  
    33:58
  • #8 Die Völkerwanderung - Völker...? Wanderung...?
    Es ist die Zeit des Untergangs. Das große Römische Reich zerfällt und mit ihm gehen unschätzbare kulturelle Errungenschaften für immer verloren oder werden für die nächsten 1500 Jahre vergessen. Es ist aber auch die Zeit des Neuanfangs: Die Alemannen, die Franken, die Burgunder und viele mehr suchen ihren Platz im neuen Europa. Früher nannte man das „Völkerwanderung“ und malte mit dicken Pfeilen, die Start- und Zielpunkte der mobilen „Volkskörper“ in den historischen Weltatlas. Heute ist man sich nicht mehr so sicher, ob das wirklich ganze Völker waren, und wo die hergekommen sein sollen. Gallien war inzwischen seit 300 Jahren eine römische Provinz. Die Römer lebten nicht mehr in Heereslagern, sondern haben Städte gebaut, ein Straßennetz angelegt, es gab Wasserleitungen, Heizungen und Bäder, eine top organisierte Armee, Theater und Philosophen. Das Gebiet östlich des Rheins, also der größte Teil des heutigen Deutschlands, hatte bei den Römern einen Namen: Das Barbaricum. Jeder der kein Römer war, war für sie nur ein Barbar, also auch unsere Vorfahren. Das Römische Reich war riesig. Die Römer herrschten rund um das Mittelmeer - von Mauretanien bis Schottland, vom Atlantik bis an den Rhein. In Europa begann die Erosion der römischen Macht mit einem Aufstand in Köln: Der Befehlshaber der Rheingrenze, Postumus, rebellierte und rief Gallien zum Sonderreich aus und sich selbst zum Kaiser. Es dauerte 14 Jahre bis die Römer, die Lage wieder im Griff hatten. Allerdings mussten sie dafür auf den germanisch-rätischen Limes verzichten und sich hinter Rhein und Donau zurückziehen. Sie gaben das Dreieck dazwischen auf. Heute nennen wir das Gebiet "Baden-Württemberg". Das lag ab 274 nach Christus außerhalb des RR. Die übriggebliebenen Bewohner dieses Landstriches bezeichneten sie als „Alemannen“. Wer waren die Alemannen? Wer waren die Franken? Und was hatten die Burgunder mit der Nibelungensage zu tun? Auch über die Blütezeit Triers unter Konstantin dem Großen spreche ich mit dem Professor für alte Geschichte an der Uni Tübingen: Mischa Meier. Sein Reisetipp: Der Juthungenstein im Römischen Museum Augsburg: https://kunstsammlungen-museen.augsburg.de/roemerlager #Frühzeit #Deutschland #Westeuropa #Europa
    --------  
    39:45

Weitere Geschichte Podcasts

Über Wer wir sind und warum das nicht klappte ...

Die deutsche Geschichte vom Neandertaler bis Angela Merkel. Die Podcastserie reist in 99 Folgen durch die deutsche Geschichte. Du lernst spannende Orte und Expertinnen kennen und bekommst den Überblick über das, was war.
Podcast-Website

Höre Wer wir sind und warum das nicht klappte ..., Was bisher geschah - Geschichtspodcast und viele andere Podcasts aus aller Welt mit der radio.de-App

Hol dir die kostenlose radio.de App

  • Sender und Podcasts favorisieren
  • Streamen via Wifi oder Bluetooth
  • Unterstützt Carplay & Android Auto
  • viele weitere App Funktionen
Rechtliches
Social
v7.19.0 | © 2007-2025 radio.de GmbH
Generated: 7/1/2025 - 6:32:26 AM