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Flurfunk Paulskirche

Daniel und Solveig
Flurfunk Paulskirche
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5 von 10
  • FP10 - Österreich scheidet aus
    Nach langem Warten geht es in dieser Folge um die deutsche Einheit. Wir beleuchten die entscheidende Rolle, die Österreich dabei spielte. Die Frage, ob es ein Großdeutschland oder ein Kleindeutschland geben sollte, war eine der zentralen Debatten, die die Paulskirche in Frankfurt lange beschäftigte.Unsere Reise beginnt mit den komplexen politischen Verhandlungen und den unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure. Die Paulskirche, das Symbol der deutschen Einheitsbewegung, war der Schauplatz hitziger Diskussionen über die Zukunft Deutschlands. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, ob Österreich Teil des neuen Deutschlands sein sollte oder nicht. Diese Entscheidung war nicht nur eine Frage der Geopolitik, sondern auch der Identität und der nationalen Einheit.Wir beleuchten die verschiedenen Positionen von prominenten Persönlichkeiten wie Fürst Felix zu Schwarzenberg und Johann Gustav Droysen. Schwarzenberg, ein starker Befürworter eines vereinten Österreichs, betonte die Notwendigkeit, die Monarchie zusammenzuhalten und die Macht in Wien zu zentralisieren. Auf der anderen Seite stand Droysen, der die Chance sah, Preußen als führende Kraft in einem kleindeutschen Reich zu etablieren.Die Episode führt uns auch in die emotionalen Reden von Abgeordneten wie Ludwig Uhland, der die kulturellen und emotionalen Bindungen zwischen Österreich und Deutschland betonte. Uhland sprach von der Verengung des Gesichtskreises, sollte Österreich von Deutschland getrennt werden, und appellierte an die gemeinsamen historischen und kulturellen Werte. Gefällt dir Flurfunk Paulskirche? Dann kannst du uns über ko-fi unterstützen. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an [email protected] Geschichte ist bei Facebook, Instagram, twitter und threads.
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    1:04:46
  • FP09 - Polen ist verloren!
    Lange war Polen eine europäische Großmacht gewesen, bevor drei seiner Nachbarn innenpolitische Probleme ausnutzten um das Land unter sich aufzuteilen. Nach drei Teilungen 1772, 1793 und 1795 verschwand Polen von der politischen Karte Europas. Von Napoleons Gnaden entstand für kurze Zeit das Herzogtum Warschau. Doch den größten Teil erhielt beim Wiener Kongress der russische Zar. Einen kleineren Teil kam bei dieser neuerlichen Teilung als Großherzogtum Posen zu Preußen, wurde jedoch nicht Teil des Deutschen Bundes.Im Revolutionsjahr 1848 solidarisiert sich die deutsche Nationalbewegung mit der polnischen Freiheitsbewegung. Am 20. März erzwingen Berliner Revolutionäre die Begnadigung polnischer Häftlinge, die nach verratenen Aufstandsplanungen im Gefängnis Moabit einsitzen. Ihr Anführer Ludwik Mierosławski hält mehrfach umjubelte Reden an die Berliner. Doch all diese Solidarität und Freundschaft weichen bald darauf einem neuen nationalen Egoismus.Das Frankfurter Vorparlament klammerte in seinen Erklärungen zu Polen das Großherzogtum Posen einfach aus. Und damit auch die Frage, ob dort Wahlen zur Nationalversammlung stattfinden sollen. Schließlich werden zwölf Abgeordnete gewählt und nehmen ihre Sitze im Parlament ein. Verbunden mit der elemantaren Frage der Grenzen des Deutschen Bundes und damit eines künftigen deutschen Nationalstaates, debattiert die Paulskirche im Juli 1848 drei Tage lang die Frage, ob das Großherzogtum Posen zu Deutschland kommen solle bzw. ob die Posener Abgeordneten ihre Sitze im Parlament behalten dürfen.In der Debatte erinnern zwar noch manche Redner an die Solidarität mit den Polen in der Revolution und beschwören die große Geschichte der einstigen Adelsrepublik. Vor allem der Abgeordnete Robert Blum beschwört die Idee der Gerechtigkeit gegenüber dem polnischen Volk. Doch die meisten Abgeordneten plädieren nun für die Wahrung deutschen territorialen Besitzes und das das Recht des stärkeren. Der Abgeordnete Wilhelm Jordan spricht sich für einen "gesunden Volksegoismus" aus und für Besitzstandswahrung. Zudem hätten die Polen einen "Volkscharakter", der es ihnen unmöglich mache, sich selbst zu verwalten. Vor allem seine Rede ist nicht nur voller Klischees, sondern verweist in ihrem Chauvinismus bereits auf sich entwickelnde Ideologien.Gefällt dir Flurfunk Paulskirche? Dann kannst du uns über ko-fi unterstützen. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an [email protected] Geschichte ist bei Facebook, Instagram, twitter und threads.
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    1:31:13
  • FP08 - Louise Otto auf der Damengalerie
    Bei Flurfunk Geschichte haben wir eben die Trilogie zur Geschichte der Frauenbewegung abgeschlossen und nehmen das zum Anlass, auch hier den Frauen im Jahr 1848 eine Folge zu widmen. Frauen machten einen Großteil des politisch interessierten Publikums auf der Galerie der Paulskirche aus. Darüber hinaus empfingen gutbürgerliche Frauen wie Clotilde Koch-Gontard Abgeordnete in ihrem Salon und nahmen womöglich Einfluss auf politische Entscheidungsträger. In der Paulskirche wurde für Zuschauerinnen eine gesonderte Damengalerie eingerichtet. Darüber scheint in der Nationalversammlung keine Debatte notwendig gewesen zu sein. In den Länderparlamenten hatten sich Frauen selbst den Zugang als Zuschauerinnen erst erkämpfen müssen.Die prominenteste Streiterin für den Zugang von Frauen zu den Parlamenten und für rechtliche Gleichstellung war ohne Zweifel Louise Otto. Sie erregte erstmals Aufmerksamkeit durch einen Artikel in der Zeitung Robert Blums, der Frauen um die Darstellung ihrer Perspektive gebeten hatte. Louise Otto verlangte zwar das Wahlrecht, gehörte jedoch nicht zu den Frauen, die auf Barrikaden kämpften - wie Mathilde Anneke. Auch überkommene Geschlechterbilder stellte sie nicht in Frage. Schockierender als Forderungen nach Wahlrecht, waren Frauen, die Hosen trugen und öffentlich rauchten. Zu diesen gehörte Louise Aston. Sie viel selbst den Berlinern so unangenehm auf, dass sie die Stadt verlassen musste. Eine gewisse Berühmtheit erlangte auch Henriette Zobel. Sie war derart empört über die Anerkennung des Waffenstillstands von Malmö durch die Nationalversammlung, dass sie den Mob anführte, der für den Tod des Fürsten Lichnowsky verantwortlich war und den Abgeordneten mit ihrem Regenschirm traktierte. So urteilte jedenfalls später das Gericht und bestrafte sie härter als jeden der beteiligten Männer. Ausgerechnet Lichnowsky hatte sich zuletzt für eine Erweiterung der Damengalerie im Parlament eingesetzt - womöglich nicht aus uneitlen Motiven...Gefällt dir Flurfunk Paulskirche? Dann kannst du uns über ko-fi unterstützen. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an [email protected] Geschichte ist bei Facebook, Instagram, twitter und threads.
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    1:39:08
  • FP07 - Grundrechte für das deutsche Volk
    Gerade erst hatte der preußische General Wrangel seinem König Friedrich Wilhelm IV. die Hauptstadt Berlin zurückerobert und die Nationalversammlung nach Brandenburg verjagt. Nun verkündet der König die Auflösung der Nationalversammlung. Doch er hat auch eine Überraschung für sein Volk: Der König schenkt dem Land eine Verfassung. Das kam und kommt auch heute bei manchen nicht gut an, denn es zeugt vom absolutistischen Selbstverständnis des Herrschers. Aber in die neue Verfassung kommen alle Grundrechte, welche die eher linke Versammlung für die Bürger Preußens vorgesehen hatte. Ein Schritt, der sich noch anpassen, aber nicht rückgängig machen lässt.Die Verhandlungen über die Grundrechte des deutschen Volkes in der Frankfurter Nationalversammlung sind im Dezember abgeschlossen. In vielen zentralen Punkten sind sich die Fraktionen einig. Nur bei den Details der Formulierungen gerät man doch aneinander. Außer der obligatorischen Pressefreiheit, genießen künftig alle Deutschen Freizügigkeit und Gewerbefreiheit. Körperliche Züchtigung und Todesstrafe gibt es fortan nicht mehr. Und die religiöse Zugehörigkeit bringt keine Diskriminierung mehr mit sich. In dieser Frage waren sich alle einig. Doch der Abgeordnete Moritz Mohl verlangt für Juden in Deutschland weiter Sonderregeln. Im Widerspricht der Hamburger Abgeordnete Gabriel Riesser.Schließlich beschließt das Parlament die Grundrechte als Gesetz noch vor Fertigstellung der Verfassung. Der Reichsverweser verkündet sie am 27.12.1848. Doch nur die kleineren südwestdeutschen Staaten sind bereit sie umzusetzen...Gefällt dir Flurfunk Paulskirche? Dann kannst du uns über ko-fi unterstützen. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an [email protected] Geschichte ist bei Facebook, Instagram, twitter und threads.
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    1:31:38
  • FP06 - Ick bin die Jewalt!
    Die Ereignisse in Wien hatten letztes Mal alle Aufmerksam auf sich gezogen, so dass keine Zeit mehr blieb auch nach Berlin zu blicken. Daher kommt hier unser kurzer Nachtrag zur letzten Folge.Seit dem letzten Aufruhr im Sommer 1848 schwelt die revolutionäre Stimmung in der preußischen Hauptstadt weiter. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. fühlt sich von Anarchie bedroht - fühlt sich aber sicher genug, um langsam wieder den alten Herrschafts-Kurs zu setzen. Der neue Minister Graf von Brandenburg soll die alte Ordnung wiederherstellen. Da stört die politisch eher linke Nationalversammlung in der Hauptstadt und wird per Dekret nach Brandenburg verlegt. Damit die Abgeordneten auch wirklich umziehen, kommen preußische Truppen unter General Wrangel in die Hauptstadt. Dort herrscht nun wie in Wien der Belagerungszustand.Gefällt dir Flurfunk Paulskirche? Dann kannst du uns über ko-fi unterstützen. Wir freuen uns über Kommentare und Fragen an [email protected] Geschichte ist bei Facebook, Instagram, twitter und threads.
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    20:14

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Über Flurfunk Paulskirche

Die Barrikaden der Märzrevolution sind abgeräumt aber ihre Forderungen werden im ersten deutschen Parlament verhandelt. Zum 175jährigen Jubiläum schauen Daniel und Solveig auf Reden und Debatten in der Frankfurter Nationalversammlung. Zu viele Fragen werden dort verhandelt, um sie alle im Podcast Flurfunk Geschichte zu klären. Daher gibt es hier ein Jahr lang in loser Folge Flurfunk Paulskirche zum Stand der Dinge im Parlament von 1848/1849. Dir gefällt Flurfunk Paulskirche? Wir freuen uns über eine nette Bewertung oder eine Nachricht von dir. Du kannst uns auch über ko-fi unterstützen: https://ko-fi.com/flurfunkgeschichte Links: https://flurfunk-geschichte.de/ https://www.instagram.com/flurfunk_geschichte/ https://www.facebook.com/flurfunkgeschichte/ https://twitter.com/flurgeschichte https://www.threads.net/@flurfunk_geschichte Email: [email protected]
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