Wie frei sind die ersten Wahlen nach Assads Sturz in Syrien?
Rund neun Monate ist es her, dass Baschar al-Assad von der syrischen Opposition nach jahrelangem Bürgerkrieg gestürzt werden konnte. Ein Meilenstein sind die ersten Wahlen seit dem Fall des Diktators. Seit Montag werden regionale Wahlgremien gewählt, die ihrerseits einen Teil der Abgeordneten des neuen syrischen Parlaments bestimmen. Von einem historischen Ereignis ist an vielen Stellen die Rede. Doch wirklich freie und demokratische Wahlen, wie wir sie uns vorstellen, sind es nicht. Ein Grund dafür ist, dass nicht in allen Regionen und Provinzen gewählt werden darf.
Julia Neumann, die im Libanon ansässig ist und in den vergangenen Wochen und Monaten viel zu und aus Syrien berichtet hat, gibt uns eine Einschätzung zu den aktuellen Wahlen. Einen besonderen Einblick vermitteln ihre Eindrücke aus Suweida im Südwesten Syriens, einer von der Minderheit der Drusen bewohnten Provinz, die nicht zu den Wahlen zugelassen ist.
Wie ist es, als Reporterin immer wieder Menschen zu begegnen, die viel Leid erlebt haben, die versuchen, Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und aufzuarbeiten? Was bedeuten Nähe und Distanz im Zusammenspiel mit journalistischer Professionalität? Auch darum geht es im Gespräch zwischen Westasien-Korrespondentin Julia Neumann und Tanja Tricarico aus dem Politik-Team der wochentaz.
Diese Folge wurde aufgezeichnet am 16. September um 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
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23:50
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Abschied aus Russland
Wie berichten Korrespondent*innen aus Ländern, die die Pressefreiheit enorm einschränken? Inna Hartwich lebte in Moskau als Journalistin und arbeitete unter anderem für die taz.
Seit der Vollinvasion der Ukraine im Februar 2022 hat sich die Lage für Journalist*innen verschärft. Die Bevölkerung informiert sich vor allem aus dem staatlich kontrollieren Fernsehen, während der Kreml russische und auch ausländische Journalist*innen zu „ausländischen Agenten erklärt“ und sie damit in das Exil zwingt.
Auch Inna Hartwich hat Moskau gemeinsam mit ihrer Familie verlassen. Wie sich der journalistische Alltag seit der Vollinvasion der Ukraine für sie verändert hat, welche Risiken sie für ihre Arbeit eingegangen ist und wie sich die russische Gesellschaft seit dieser Zäsur verändert hat, erzählt sie im Gespräch mit Auslandsredakteurin Anastasia Zejneli.
Diese Folge wurde aufgezeichnet am 02. August um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
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28:37
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Die Suche nach der Wahrheit im Gaza-Krieg
Am Montag setzten über 150 Medien weltweit ein Zeichen: mit geschwärzten Titelseiten erinnerten sie an den Internationalen Tag der Pressefreiheit – und an die prekäre Lage von Journalist*innen im Gazastreifen. Seit Beginn des Krieges im Oktober 2023 sind dort laut Reporter ohne Grenzen mehr als 200 Medienschaffende getötet worden.
Doch der Krieg betrifft nicht nur die Pressefreiheit in Gaza. Auch Journalist*innen in Israel stehen vor großen Herausforderungen: Wie berichtet man über einen Ort, in den man selbst nicht reisen darf? Welche Einschränkungen gibt es für die Pressefreiheit in Israel – und wie verändert der Krieg die israelische Medienlandschaft?
Darüber spricht Auslandsredakteurin Judith Poppe mit unserem Korrespondenten in Tel Aviv, Felix Wellisch.
Diese Folge wurde aufgezeichnet am 02. September um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
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Wieso setzt Trump die Nationalgarde ein?
Seit Sonntagabend ist die Nationalgarde in Washington DC nun auch noch bewaffnet. Die militärische Reserveeinheit war bereits seit zwei Wochen in der US-Hauptstadt unterwegs und soll, geht es nach Präsident Donald Trump in Kürze auch in anderen US-Großstädten wie Chicago oder Baltimore zum Einsatz kommen.
Aber was bezweckt Trump mit der Stationierung? Offiziell begründet die US-Regierung ihre Schritte mit ausufernder Kriminalität und der gefährdeten öffentlichen Ordnung. Kritische Stimmen vermuten Einschüchterungsversuche demokratisch regierter Städte oder Schützenhilfe für die Abschiebebehörde ICE.
Darüber, ob Trump das eigentlich darf, wie die Menschen in Washington mit den Soldat:innen auskommen, und was die Regierung eigentlich gegen Kriminalität in republikanischen Städten tut, spricht taz-Auslandsredakteur Fabian Schroer mit taz-US-Korrespondent Hansjürgen Mai.
Diese Folge wurde aufgezeichnet am 26. August um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
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19:06
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Was kommt nach der Linken in Bolivien?
Am vergangenen Sonntag haben die Menschen in Bolivien für einen neuen Präsidenten gestimmt. Dabei lag der Konservative Rodrigo Paz überraschend vorne. Paz wird im Oktober in einer Stichwahl gegen den Rechten Jorge Quiroga antreten. Quiroga hatte in der Vergangenheit Sympathien für Donald Trump bekundet.
Profitieren konnte Rodrigo Paz von der Wirtschaftskrise in Bolivien. Die Linken, die lange an der Macht waren, wurden an der Urne abgestraft. Und ihre frühere Leuchtfigur, Ex-Präsident Evo Morales, hat sich mit ein paar Getreuen im Dschungel verschanzt. Was bedeutet die Wahl für das Land? Und wie will Paz Bolivien aus der Krise führen?
Darüber spricht taz-Auslandsredakteur Leon Holly mit taz-Korrespondentin Katharina Wojczenko, die aus Bolivien berichtet.
Diese Folge wurde aufgezeichnet am 19. August um 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Produktion: Daniel Fromm, redaktionelle Begleitung: Canset Icpinar
Über Fernverbindung - Der Auslands-Podcast der taz
Gespräche um den Globus
Ob Proteste im Iran oder Regionalwahlen in Italien – im neuen Podcast taz Fernverbindung sprechen die taz Redakteur*innen wöchentlich mit einer taz Korrespondent*in über das Auslandsthema der Woche.
Moderiert von: Judith Poppe, Anastasia Zejneli, Tanja Tricarico, Fabian Schroer und Leon Holly
Höre Fernverbindung - Der Auslands-Podcast der taz, Machtwechsel – mit Dagmar Rosenfeld und Robin Alexander und viele andere Podcasts aus aller Welt mit der radio.de-App