Wo bleibt die Gerechtigkeit? (Richter 3,16-22) - Richard Friesen
Salomo erklärt, dass Gott trotz irdischer Ungerechtigkeit jeden Menschen richten wird, weil der Mensch durch Sünde tierähnlich wurde.## DetailsDer Prediger behandelt Prediger 3,16-22 und stellt die zentrale Frage "Wo bleibt die Gerechtigkeit?" in den Mittelpunkt. Er zeigt auf, wie Salomo mit dem Problem der Ungerechtigkeit umgeht und welche Antworten die Schrift darauf gibt.**Die These: Gottes gerechtes Gericht**Salomo beobachtet, dass selbst an Orten, wo Recht gesprochen werden sollte, Ungerechtigkeit herrscht (V. 16). An der Stätte des Rechts findet er Gottlosigkeit. Dies zeigt sich heute in unserem Land durch die Tötung ungeborener Kinder, Verfolgung von Christen weltweit und Verurteilung von Pastoren, die biblische Wahrheiten aussprechen. Der Grund liegt darin, dass unsere Gesellschaft Gott und seine Gebote verworfen hat.Doch Salomo bleibt nicht bei dieser düsteren Beobachtung stehen. Er hebt seinen Blick von der Erde zum Himmel und erkennt: Gott wird den Gerechten und den Gottlosen richten (V. 17). Er hat eine Zeit für jedes Werk festgesetzt. Gott ist der gerechte Richter der ganzen Erde, der eines Tages alles Verborgene ans Licht bringen wird.**Die Begründung: Der Mensch ist wie ein Tier geworden**Salomo erklärt, warum Ungerechtigkeit existiert: Durch den Sündenfall hat der Mensch seine ursprüngliche Würde verloren und ähnelt nun in vielen Aspekten den Tieren (V. 18-19). Beide müssen sterben, beide kehren zum Staub zurück. Dies war nicht Gottes ursprüngliche Absicht - der Mensch sollte ewig leben, wurde aber nach dem Sündenfall aus dem Garten Eden vertrieben.Der Prediger betont jedoch, dass der Mensch nicht identisch mit den Tieren ist. Der Mensch wurde im Bild Gottes geschaffen, hat eine ewige Seele und eine göttliche Bestimmung. Doch ohne Gott lebt er wie ein Tier - ohne höheren Sinn, ohne moralische Maßstäbe, nach dem Gesetz des Stärkeren.**Die Art der Gerechtigkeit: Durch und nach dem Tod**Salomo zeigt auf, dass sowohl Menschen als auch Tiere zum Staub zurückkehren (V. 20). Doch während der Odem der Tiere mit ihrem Tod erlischt, fährt die Seele des Menschen aufwärts zu Gott (V. 21). Der Tod ist bereits ein Gerichtsakt Gottes über die Sünde, aber das endgültige Gericht folgt danach.Die Seelen der Gerechten kommen ins Paradies, die der Ungerechten in die Hölle. Diese Wahrheit wird durch das Gleichnis von Lazarus und dem reichen Mann bestätigt. Am Ende werden alle Menschen vor dem großen weißen Thron stehen und nach ihren Werken gerichtet werden (Offenbarung 20).**Praktische Schlussfolgerung**Salomo schließt damit, dass der Mensch sich an seinen Werken freuen soll, die Gott ihm gibt (V. 22). Wir sollen das Gute genießen, aber im Bewusstsein, dass wir eines Tages Rechenschaft ablegen müssen.Der Prediger gibt drei Anwendungen:1. Sei dir bewusst, dass der Tod eine Realität ist - die Frage ist, wo du die Ewigkeit verbringen wirst2. Sei dir bewusst, dass das Gericht eine Realität ist - entweder Verdammung oder Begnadigung durch Christus3. Sei dir deiner unendlichen Würde als Mensch bewusst - lebe nicht wie ein Tier, sondern spiegle Gottes Herrlichkeit widerDie zentrale Botschaft lautet: Nur durch den Glauben an Jesus Christus können wir unsere ursprüngliche Würde wiedererlangen und der kommenden Gerechtigkeit Gottes mit Zuversicht entgegensehen.