Als Domina bietet Nina Workhard Fetische an, die für andere Anbieterinnen ihrer Branche nicht in Frage kämen. Sie bedient zum Beispiel sexuelle Vorlieben, die mit Fäkalien oder Schmerzen zu tun haben. Doch bei welchen Wünschen ist auch bei ihr eine Grenze erreicht, die sie als krank empfinden und nicht überschreiten würde?
Dafür bringt sie zuerst ein internationales Regelwerk – die ICD – ins Spiel, die psychische und körperliche Krankheiten klassifiziert. Bis 2022 waren darin Fetische wie Sadomasochismus als psychische Störung gelistet. BDSM galt als krank, egal ob jemand darunter litt oder nicht. Das ist nicht mehr so. Entscheidend ist vor allem, ob Leid entsteht oder nicht. Unbedingte Voraussetzung ist natürlich, dass die Dominanz- und Unterwerfungsspiele einvernehmlich sind.
Nina mag skurrile Dinge und bewertet die Fetisch-Anfragen von Kunden nicht. Es erfüllt sie sogar mit Freude, wenn sie Masochisten ein Ventil geben kann. Mit Maximilian und Roman spricht sie offen über Ballbusting und den Keuschheitsfetisch und kommt dann zu einer Schatten-Seite des BDSM-Bereichs: Menschen, die sich nach absoluter Entwertung sehnen und davon träumen, im Müll zu enden.
Die Drei diskutieren tiefgründig über Lust durch Schmerzen, Sterbehilfe und Kannibalismus. Wo hört sexuelle Freiheit auf und wo beginnt die Selbstzerstörung? Wenn Nina den Eindruck hat, dass die Person nicht mehr selbst entscheiden kann, wo diese Grenze liegt, steht sie als Domina nicht zur Verfügung. Und würde lieber zu einer Therapie raten. Sie ist klar der Meinung, dass ein Fetisch nicht krank ist, wenn er jemanden nicht krank macht oder leiden lässt. Ganz wichtig ist ihr, dass über solche Dinge gesprochen werden kann, ohne zu stigmatisieren.
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Podcasttipp: Neongrau - Cyberpunk-Hörspiel-Serie https://www.ardaudiothek.de/sendung/neongrau-cyberpunk-hoerspiel-serie/urn:ard:show:b7806bd83f5c8672/
Was ist BDSM? https://www.smjg.org/jugend-und-bdsm/bdsm-was-ist-das-ueberhaupt/
Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/
Therapeutensuche: https://www.therapie.de/psyche/info/ und https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/