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Auf den Tag genau

Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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5 von 1819
  • Wider den Gaskrieg
    Der Erste Weltkrieg hatte viele schauerliche neue Waffengattungen hervorgebracht, und zu den grausamsten hierbei zählte zweifellos das Giftgas. Die Zahl der Soldaten, die zwischen 1914 und 1918 durch chemische Kampfstoffe starben, wird auf ungefähr 100.000 geschätzt, hinzu kamen über eine Million Verletzter. Ob die Kriegsparteien sich damals mit dem Einsatz von Chemiewaffen über geltendes Kriegsrecht hinwegsetzten, ist umstritten. Die Haager Landkriegsordnung von 1907, die alle beteiligten Staaten ratifiziert hatten, war in diesem Punkt unklar formuliert, weshalb man sich in den 1920er Jahren daran machte, neue Verträge aufzusetzen, die chemische Kampfstoffe unmissverständlich ächteten und einen weiteren Gaskrieg in Europa oder anderswo auf der Welt verhindern sollten. Die Wilhelmsburger Zeitung berichtete am 9. Mai 1925 von entsprechenden Verhandlungen in Genf mit Sympathie, aber auch mit Skepsis, was die Durchsetzung der zu treffenden Beschlüsse anging. Es liest Rosa Leu.
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    7:18
  • Die Lage in Frankreich
    Während andere europäische Staaten im Frühjahr 1925 ihre Parlamente und Staatsoberhäupter bestimmten, schritt man in Frankreich zu Kommunalwahlen, und der absolvierte erste Wahlgang war dem Hamburger Anzeiger am 8. Mai eine Betrachtung der innenpolitischen Lage im Nachbarland wert. Überaus wohltuend unterscheidet sich die Analyse des Pariser Korrespondenten dabei von anderen deutschen Blicken über den Rhein. Im Unterschied zu Italien, Russland und, ja, auch Deutschland schätzt der Autor die Demokratie zwischen Kanal und Pyrenäen als gefestigt ein und hält die Französinnen und Franzosen für immun gegenüber Radikalismen jeglicher Art. Womit er, zumindest was das 20. Jahrhundert betrifft, ja auch ziemlich richtig liegen sollte. Es liest Frank Riede.
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    8:15
  • Das Deutsche Museum in München
    Nachdem sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Weltausstellungen als Leistungsschauen der künstlerischen und technischen Entwicklungen etabliert hatten, kam in Deutschland zur Jahrhundertwende die Idee auf, den technischen Fortschritt der Industrialisierung dauerhaft zu präsentieren. Das „Deutsche Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“ in München, kurz „Deutsches Museum“, sollte zum größten deutschen Museum dieser Art werden – und ist es auch noch heute. Hauptinitiator war Bauingenieur und Wasserkraftpionier Oskar von Miller, der seine Kontakte nutzte, um Exponate zusammenzutragen und Geld für den Museumsbau zu sammeln, zu dem 1906 der Grundstein gelegt wurde. In den nächsten zwei Jahrzehnten gab es in provisorisch genutzten Räumlichkeiten Teile der Sammlung zu sehen, bis am 7. Mai 1925, an Oskar von Millers 70. Geburtstag, die endgültige Neueröffnung im eigens für die Sammlungen gebauten Gebäude auf der Münchener Museumsinsel gefeiert wurde. Nahezu alle Zeitungen Hamburgs berichteten darüber. Das Hamburger Echo etwa bot direkt am Eröffnungstag einen ersten Rundgang durchs Museum an. Frank Riede führt uns hindurch.
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    13:14
  • Maya-Stadt Lubaantun im Dschungel entdeckt
    Frederick Albert Mitchell-Hedges war ein britischer Abenteurer und Autor, der in Mittel- und Südamerika Entdeckungen und Ausgrabungen machte. Angeblich war er ein Vorbild für die Filmfigur Indiana Jones. Was genau er entdeckte und welche Artefakte er wo und unter welchen Umständen ausgrub, wird sich wohl nicht feststellen lassen. Sein berühmter Kristallschädel zumindest, den er angeblich aus einem Mayatempel hatte, ist mittlerweile als Fälschung enttarnt. Insofern können wir auch keinen Hinweis darauf geben, wie hoch der Wahrheitsgehalt des Berichtes der Altonaer Neuesten Nachrichten vom 6. Mai über Mitchell-Hedges Entdeckungen aus der Maya-Zeit einzuschätzen ist. Die Informationen stammen aus britischen und amerikanischen Zeitungen, in denen er sehr effektiv und geschickt seine Forschungen bewarb und popularisierte, indem er etwa für die entdeckte Stadt den Namen Lubaantun erfand. Der Artikel benutzt die damals gebräuchliche kolonialistische Sammelbezeichnung für alle indigenen Völker des Kontininents. Rosa Leu führt uns zur überwucherten Maya-Stadt.
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    8:21
  • Die neusten Trends von der Reichsreklamemesse
    Die steigende Bedeutung der professionellen und spezialisierten Reklame für das Wirtschaftsleben war in den 1920er Jahren offenkundig. Und so trieb man diese Branche voran mit einer Leistungsschau im Hause der Funkindustrie am Kaiserdamm in Berlin. Der Hamburgische Correspondent vom 5. Mai 1925 hatte sich auf dieser Reichsreklamemesse umgesehen und berichtete über die Einflüsse aus Amerika und den neuesten Trend: die Kino- und Theaterwerbung. Die politische Werbung spielte allerdings noch keine große Rolle. Frank Riede informiert uns.
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    11:38

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Über Auf den Tag genau

Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
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