099 – „Sisyphos im Maschinenraum“ von Martina Heßler
Martina Heßler erzählt in „Sisyphos im Maschinenraum“ die Geschichte einer Doppelfigur. Auf der einen Seite steht der im Vergleich zur Technik fehlerhafte Mensch und auf der anderen Seite sein Pendant, die vermeintlich perfekte Maschine. Auch wenn sich letztere letztlich nicht als fehlerfreies, technologisch errichtetes Paradies erwies, sondern als permanente Aufgabe. Mit der zunehmenden Komplexität der Technik erodierte dann auch, insbesondere seit den 1970er Jahren und durch die heutige Künstliche Intelligenz, das Bild der unfehlbaren Maschine.
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098 – „Empire of AI“ von Karen Hao
In „Empire of AI“ verfolgt Karen Hao den Aufstieg von openAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT. Die Autorin zeichnet ein umfassendes Bild von der Gründung bis zum Jahr 2025, porträtiert die involvierten Personen und zeigt den eindrücklichen Wandel von openAI von einem Non-Profit zu einem For-Profit-Unternehmen. Nebenbei streift sie bedenkenswerte Aspekte des aktuell vorherrschenden Entwicklungsprozesses von Künstlicher Intelligenz: Die Machtkonzentration, die Ideologie und schließlich die Ausbeutung natürlicher und menschlicher Ressourcen.
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097 – Life 3.0 von Max Tegmark
In Leben 3.0 betrachtet Max Tegmark die künstliche Intelligenz mit einem weiten Blick. Er sortiert sie als eine neue Form des Lebens ein, und spekuliert über mögliche Entwicklungen der Menschheit und Künstlichen Intelligenz in der Nahen und fernen Zukunft. Insbesondere betrachtet er auch Fragen, die sich aus dem Blick auf die Zukunft für heutige Entscheidungen zur Künstlichen Intelligenz ergeben.
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096 - „The AI-Con“ von Emily M. Bender und Alex Hanna
Nach “Blockchain” und dem “Metaverse” ist “künstliche Intelligenz” der nächste Technologie-Hype, auf den die gesamte Gesellschaft aufspringt. Die ganze Gesellschaft? Nein. Ein gar nicht so kleines akademisches Dorf stellt sich gegen den Hype und in ihrem Buch “The AI-Con” entwickeln Emily Bender und Alex Hanna wichtige Argumente dafür, warum KI unsere Probleme nicht lösen und unsere Welt nicht besser machen wird - vermutlich eher im Gegenteil: Arbeit wird nicht weniger, sondern schlechter, Sozialsysteme noch ungerechter und Kunst, Kultur und Journalismus werden leiden. KI wird die Menschheit nicht unterwerfen, aber weiter in die Arme eines unbarmherzigen Kapitalismus treiben.
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095 – „Vertrauensfragen“ von Ute Frevert
Ute Frevert rekonstruiert in „Vertrauensfragen – eine Obsession der Moderne“ die Veränderungen des Vertrauensbegriffs über die letzten Jahrhunderte. Sie verfolgt diese Entwicklung von den Anfängen, als man nur Gott vertrauen sollte, über die Romantik, die Vertrauen zur Grundlage der Liebesehe machte, bis hin zur heutigen Verwendung des Begriffs in Politik und Wirtschaft. Dabei zeigt sie, wie Vertrauen von einer privaten, intimen Gefühlshaltung zu einem universellen Werbewort geworden ist. Dabei plädiert die Autorin dafür, zwischen systemischer "Zuversicht", die moderne Institutionen durch Verlässlichkeit und Transparenz schaffen, und echtem "Vertrauen" zu unterscheiden, das nur in persönlichen, intimen Beziehungen seine Berechtigung hat.