Das Wiener Institut für Strauss-Forschung sagt zwar nein, aber “Hurricane” Nita Strauss ist trotzdem überzeugt davon, väterlicherseits mit Johann Strauss II. – dem großen Walzerkönig – verwandt zu sein. So oder so, musikalisch sind beide, das muss man ihnen lassen. Doch statt Walzer hörte die junge Nita lieber melodischen Death Metal. Und verliebte sich als Teenager Hals über Kopf in das Gitarrenspiel von Steve Vai. Seitdem übte sie sich die Finger wund und wurde selbst zum Gitarrenwunder. Schließlich gibt es nicht viele Gitarristinnen, die im kollektiven Musikgedächtnis Fuß fassen konnten. Nita ist das gelungen und noch vieles mehr. Sie tourt mit Alice Cooper, hat als erste Künstlerin ihr eigenes Ibanez-Signature-Modell erhalten und stand natürlich schon mit ihrem Idol Steve Vai auf der Bühne. Weitere Themen in dieser Folge: Was befindet sich in unserem musikalischen Medizinschrank? Wie kauzig ist Ritchie Blackmore? Sind die Maiden-Alben mit Blaze Bailey okay? Sollte Cora bei Ghost Saxofon spielen? Fasten für besseres Solieren? Außerdem dabei: Ein good old Shake-Rant! Hört doch mal rein. Überall, wo es Podcasts gibt.
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Folge 14: Dominatrix Of The Decibels
Triggerwarnung: in dieser Episode wird das Thema Suizid besprochen.
Wendy Orlean Williams wurde im Mai 1949 geboren. Sie war ein “schüchternes und hübsches Mädchen, eine durchschnittliche Schülerin, die in der Schulband spielte (und) auf ihre Frisur und Kleidung achtete.” Und dann das: Kontakt mit dem Gesetz wegen öffentlichem Nacktsonnenbadens, Highschoolabbruch, nach Colorado getrampt und sich mit gehäkelten Stringbikinis über Wasser gehalten, dann nach Europa, wegen Ladendiebstahls und Falschgeldbesitzes hochgenommen, zurück in New York Teil des “Captain Kink’s Theatre” (der Name war Programm), schließlich Wendys künstlerischer Durchbruch als Sängerin der Punkrockband PLASMATICS. Von dort aus ging es rund um den Globus. Fernseher wurden auf der Bühne zerstört, Autos in die Luft gejagt und E-Gitarren zersägt, und, als quasi-obligatorischer Teil der Bühnenshow, der regelmäßige “Kontakt” mit den Behörden wegen einer zu freizügigen Performanz vonseiten Wendys. Ein intensiver Einblick in das atemlose, adrenalingeladene, tragische Leben einer völlig zu unrecht vergessenen Ikone des Heavy Metal.
Hilfe bei Suizidgedanken: Telefonseelsorge Deutschland: 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 - rund um die Uhr, anonym und kostenfrei.
#schneeweissundrosenrot #musikpodcast #wendyowilliams #wow #plasmatics #queenofshockrock #punkrock #heavymetal #musikgeschichte
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Folge 13: Fliegende Lesben
Triggerwarnung: In dieser Episode wird das Thema Schwangerschaftsabbruch besprochen.
Wir befinden uns in den 70er Jahren in der BRD. Europaweit schließen sich Frauen zusammen, um für ihre Selbstbestimmung auf die Straße zu gehen. Der Paragraph 218 des Strafgesetzbuches ist Ausgangspunkt für eine immer stärker werdende Bewegung. Es gibt Demonstrationen, Diskussionsrunde, Festivals, Feten – von Frauen für Frauen. In dieser spannenden Zeit gründen sich Mitte der 70er Jahre The Flying Lesbians, eine Band, die ein neues Paralleluniversum für Frauen aufspannen möchte. Auch in der Musik. Eine Band, die gegen die “phallokratische” Ausrichtung des Rock’n’Roll wettert. Und alleine dieser Ausdruck erhält von Shake natürlich 5 von 5 Partylöwen – eh klar. Ist die Frauenbewegung gescheitert? Wie wären wir in einer Welt ohne Männer? Wir gehen voll rein mit der Amazonenaxt und stellen Fragen, die uns an den Rande unserer geistigen Kapazität bringen. Fliegt doch ein Stück mit uns und lasst uns gemeinsam den Matriarchats-Blues singen!
Checkt gerne die Website der Flying Lesbians: www.flying-lesbians.de/
Hilfetelefon „Schwangere in Not“: Anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar unter 0800404002
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Folge 12: Girls: Rock Your Boys!
Frauen sind bis heute Randnotizen in der Geschichte des Rock. Doch laut Autorin Susan Fast ist dieses Problem hausgemacht. Indem wir Frauen im Rock ständig als Ausnahmen benennen, marginalisieren wir sie. In ihrem Aufsatz “Girls: Rock Your Boys! The Continuing Non-History of Women in Rock Music” (2009) fordert die Kanadierin ein radikales Umdenken des Rockmusik-Diskurses. Frauen sollen nicht zwanghaft in die von Männern dominierte Geschichte des Rock “integriert” werden. Dafür muss diese komplett neu geschrieben werden, und zwar diesmal mit Pionierinnen, die vor siebzig Jahren noch zu rebellisch waren, zu anders, zu queer, um von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
Und heute? Was bedeutet Subversion in unserer heutigen Zeit? Wie kann man es einer Szene, die vormals gegen die Elterngeneration rebellierte und heutzutage vor allem aus weißen, heterosexuellen, gutsituierten männlichen Boomern besteht, noch richtig ungemütlich machen?
Das alles und noch viel mehr diskutieren Cora und Shake in dieser sehr persönlichen, sehr ehrlichen und wie immer fetzigen Folge.
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Folge 11: Hexe, Hexe!
“Es ist eine sehr große Häresie, nicht an das Wirken von Hexen zu glauben”, so steht es im schrecklichen Hexenhammer (1487) geschrieben. Shake hatte es ja noch nie so recht mit dem Übernatürlichen, der Esoterik und der Spiritualität – auch mit der Religion hält sie’s eher so Heinrich- und weniger Gretchen-mäßig. Doch ein Gespräch hat ihren säkularen Geist vor einigen Jahren ins Wanken gebracht. Eins mit Jinx Dawson, der Gründerin und Frontfrau der Okkult-Rockband Coven. 1969, nach ihrem Debüt WITCHCRAFT DESTROYS MINDS AND REAPS SOULS, wurde die Gruppe von der Öffentlichkeit gefürchtet. Das Album wurde aus den Regalen verbannt, Coven unter den Tisch gekehrt. Die Zeit der Manson-Morde, das Ende des Hippie-Traums, eine erste Satanic Panic – all dies verhinderte den Erfolg dieser ersten durch und durch okkulten Rockband und untergrub die Stellung von Pionierin Jinx Dawson. Vielleicht waren ihre Tanten daran schuld, so spekulierte selbige in besagtem Interview. Die seien nämlich Mitglieder eines alten Druiden-Ordens gewesen und folgten – genau wie Jinx selbst – dem Pfad zur linken Hand.. Zurrt eure Gurte fest für diese teuflisch gute Folge voller Magick!