
Die Operation Endgame
19.12.2025 | 36 Min.
Es ist der 29. Mai 2024, ein Mittwoch, der entscheidende Tag der „Operation Endgame“. Das Ziel: Cyberkriminelle überführen und Schadsoftware für Computer ausschalten. Es ist eine großangelegte internationale Aktion. Aus Deutschland sind Fahnder vom Bundeskriminalamt und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität dabei. Hinzu kommen Ermittler aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich und den USA. Weltweit beschlagnahmen sie über 100 Server und machen mehr als 1300 kriminell genutzte Domains unschädlich. Darunter sind gefährliche Programme, die auch private Computer mit Viren infizieren können. Vier Personen werden festgenommen, gegen zehn weitere werden Haftbefehle erlassen. Vermögen in Höhe von 69 Millionen Euro wird eingefroren, mehr als 70 Millionen Euro werden an Kryptobörsen gesperrt. Die Operation Endgame geht als bisher größter Schlag gegen weltweite Cyberkriminalität in die Geschichte ein. Wie sind die Fahnder auf die Spur der Täter gekommen? Wie sind die Beamten vorgegangen? Und welche Rolle spielte das deutsche BKA? In ihrem Podcast sprechen Felix Kalkum und Hermann Huber über die Hintergründe zu diesem Fall mit ihrem Gast Carsten Meywirth. Er ist Abteilungsleiter Cybercrime beim Bundeskriminalamt. Er gibt exklusive Einblicke in diesen historischen Tag, erzählt, wer die Hintermänner sind und warum es so schwierig ist, sie zu fassen.

Die Taurus-Abhöraffäre
12.12.2025 | 38 Min.
Am 19. Februar 2024 führen vier hochrangige Offiziere der deutschen Luftwaffe eine als vertraulich eingestufte Webkonferenz. Unter ihnen: Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz und Brigadegeneral Frank Gräfe. Thema: ein möglicher Einsatz des deutschen Marschflugkörpers Taurus im russisch-ukrainischen Krieg. Im Gespräch geht es um technische Details, Einsatzvorbereitungen und mögliche Ziele wie bestimmte Munitionsdepots oder die Krim-Brücke. Brisant ist zudem die Erwähnung britischen und US-amerikanischen Personals in der Ukraine – etwas, das Kiew bislang bestritten hatte. Elf Tage später: der russische Staatssender RT veröffentlicht einen rund 40-minütigen Mitschnitt des streng geheimen Gesprächs. Der Leak löst eine internationale Debatte über Spionage, deutsche Sicherheitsstandards und die Frage aus, wie es überhaupt zu dem Abhören kommen konnte. War es ein technischer Fehler? Ein gezielter russischer Eingriff? Oder schlicht fahrlässige Nutzung eines ungesicherten Kommunikationskanals? Im Podcast sprechen Felix Kalkum und Hermann Huber mit Oberst Guido Schulte, dem Chief Information Security Officer der Bundeswehr. Er erklärt, wie er von dem brisanten Fall erfuhr, welche ersten Maßnahmen eingeleitet wurden, welche sensiblen Informationen preisgegeben wurden – und wie realistisch verschiedene Szenarien des Abhörens sind, etwa durch IMSI-Catcher, unsichere WebEx-Einwahl oder Überwachungstechnologien im Umfeld der Singapore Airshow, einer der weltweit größten militärischen Luftfahrtmessen. Außerdem spielen die politischen Konsequenzen der Affäre eine Rolle, sowie die Frage, ob und wie sich ähnliche Vorfälle künftig verhindern lassen.



Dark Data – der Cybercrime-Podcast