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  • Haben Sie eine Leiche im Keller?
    Heute Abend ist "All Hallows Eve" der Abend vor dem Allerheiligenfest. Und ein paar Mädchen, mit denen wir gebastelt haben finden daran toll, dass man sich so schön gruseln kann. Also das Unbekannte, Fremde, Unheimliche, chaotisch Angstmachende wird gefeiert. In den Laudes des Stundenbuches gibt es einen Hymnus, der sich genau damit befasst: "Nacht und Gewölk und Finsternis, verworrnes Chaos dieser Welt, entweicht und flieht! Das Licht erscheint, der Tag erhebt sich: Christus naht."Dieser Vers gibt so quasi den Befehl, dass das Chaos dieser Welt zu verschwinden hat, weil der Tag sich aus dem Schlaf erhebt und Christus kommt. Viele von uns haben den Eindruck, dass sie das verworrene Chaos, das in der Welt ist, nicht mehr entwirren können."Jäh reißt der Erde Dunkel auf, durchstoßen von der Sonne Strahl, der Farben Fülle kehr zurück, im hellen Glanz des Taggestirns. So soll, was in uns dunkel ist, was schwer uns auf dem Herzen liegt, aufbrechen unter deinem Licht und Dir sich öffnen Herr und Gott"So wie die Sonne mit der Dunkelheit Schluss macht und die Farben und der Glanz so manchen Morgen so richtig strahlen lassen, so könnten wir alles was uns bedrückt, den Tag schwer macht und lästig wird, vertrauensvoll Gott hinhalten und von ihm aufbrechen und uns Lösungen finden lassen."Blick tief in unser Herz hinein, sieh unser ganzes Leben an: Noch manches Arge liegt in uns, was nur Dein Licht erhellen kann. Dir Christus, guter Herr und Gott, dem ewgen Vater der uns liebt, dem Heilgen Geist, der bei uns ist, sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen"Jede und jeder von uns hat so seine dunklen Geheimnisse, seine Leichen im Keller, wie man so sagt, und trotzdem gibt dieser Vers den Tipp, auch diese Dinge unter dem Licht Gott anzuschauen und an den Tag zu bringen. Und in allem verworrenen Chaos innen und außen, in aller Problematik unseres Lebens und dieses Tages, kann ich Gott loben und danken, weil er der gute Vater ist der uns liebt und den Heiligen Geist, der bei uns ist.
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    3:18
  • Stricken gegen den Herbstblues
    Es ist usselig draußen, windig und regnerisch und schon viel zu dunkel und und und.Tja, Herbst halt. Er kann sonnig und heiter und herrlich bunt und strahlend und eben auch dunkel, kalt und nass sein. Aber wenn ich die Bilder und Videos und Nachrichten sehe und höre, die die Folgen des ersten großen Taifuns über Jamaika und Kuba anrichten und schon angerichtet haben; mit Überschwemmungen, demolierten Häusern und Stromleitungen, mit völlig kaputter Infrastruktur und verzweifelten Opfern, dann scheint mir mein Klagen über unseren Herbst doch sehr klein und sehr relativ.Das ist ja so und wir ertappen uns dabei, in unserem Kleinkram hängen zu bleiben und gar nicht mehr mit zu bekommen, wo wirklich Not herrscht und wie klein unsere Sorgen dagegen sind. Und dann kommt eine junge Frau und holt die kleinen bunten Kinderschals ab, die für Kinderweihnachtspäckchen gebraucht werden und mit Liebe gestrickt worden sind von einer Gruppe älterer Damen, die genau das tun: gegen den kleinen eigenen Frust und für alle, die Hilfe und Zuwendung brauchen. Und sie treffen sich wöchentlich und plaudern und stricken und trotzen dem Herbstblues. Dann kommt die Frage auf, wer denn für den Basar vor dem Advent etwas kochen, backen, handarbeiten und zur Verfügung stellen kann, damit es ein gutes Ergebnis für das benachbarte Hospiz wird. Dann werden Listen herumgeschickt, die für den lebendigen Adventskalender hier in der Stadt Termine vergeben, damit der Advent eine Zeit des Wachens und Betens und auch des sinnlichen Erlebens wird. Und da mittendrin in dem Gewusel wird die Klage über den usseligen Herbst ganz klein. Und mir fällt dann dieses Gebet ein, dass Sie vielleicht kennen: "Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen." Und das geht immer und überall und besonders heute, jetzt.
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    3:07
  • Mit Humor beten!
    Im 150. Jubiläumsjahr unserer Ordensgemeinschaft 2013 haben wir alle deutschen Schwestern nach ihren Lieblingsgebeten gefragt. Wir haben sie gesammelt und daraus ein Heft gemacht, das jeder Konvent bekommen hat. Und es gibt Gebete, die sind so schön und passen so gut zur jeweiligen Schwester, dass wir immer neu unsere Freude daran haben. Ein Gebet darin ist schon über 500 Jahre alt. Es stammt von Teresa von Avila und hat so viel Witz und Charme, dass wir es immer wieder vergnügt lesen. Ich will es Ihnen heute früh in den Tag mitgeben und vielleicht hilft es Ihnen, für ein kleines Lächeln in den Tag. Teresa betet also: "Oh Herr, Du weißt besser als ich, dass ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde. Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen. Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre mich, nachdenklich (aber nicht grüblerisch), hilfreich (aber nicht diktatorisch) zu sein. Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit erscheint es mir ja schade, sie nicht weiterzugeben. Aber Du verstehst - oh Herr - dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte. Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und verleihe mir Schwingen zum Wesentlichen zu gelangen. Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu - und die Lust, sie zu beschreiben wächst von Jahr zu Jahr. Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsschilderungen anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen. Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann. Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer, aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.
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    3:03
  • Kirche aufbauen ohne Gedöns!
    Im Lukasevangelium gibt es eine Stelle, in der erzählt wird, dass Jesus eine ganze Nacht im Gebet verbringt und am nächsten Tag seine Jünger zusammenruft und sich aus ihnen seine 12 engsten Freunde, Berater, Begleiter, Verkünder aussucht. Und diese zwölf könnten unterschiedlicher nicht sein. Allein die beiden, an die heute gedacht wird, Simon und Judas Thaddäus, sind wenig genannt und treten kaum in Erscheinung. Aber sie gehören zu denen, die sich Jesus in einen engsten Kreis geholt hat. Vielleicht wird an ihnen deutlich, dass es nicht um sie gehen soll, sondern um Jesus. Dass nicht die Boten, die Überbringer der Botschaft im Vordergrund stehen sollen, sondern die Botschaft selbst und der, der sie ausgeschickt hat. Ich kennen so viele Menschen, die unglaublich viel Engagement in ganz vielfältigen Dingen in Kirche und Gesellschaft zeigen und vieles Voranbringen, was durch hauptamtliche Kirchenleute immer wieder vertagt und nicht entschieden wird. Und die meisten dieser Engagierten werden von sich echt nicht behaupten, Visionäre zu sein, die an erster Stelle stehen, sondern eher gern an zweiter Stelle, und dann das tun, was andere liegenlassen oder sich nicht anzupacken trauen, weil es heiße Eisen und neue Dinge sind, die sich entwickeln und wo man noch nicht genau weiß, wo es hingehen wird.Aber wahrscheinlich ist das der Punkt: Viele Menschen sind wie Simon und Judas Gesandte ihres Herrn und tun das, was andere ihnen auftragen, was andere liegen lassen, was andere sich nicht trauen. Und dadurch, durch sie, wird das Evangelium verkündet, Jesus und seine Botschaft für die Menschen in den normalen, einfachen Dingen vorangebracht und ohne Gedöns, wie man in Köln sagt, die Kirche aufgebaut.
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    2:39
  • Lieb haben
    Mehrmals in der Woche besuche ich unsere alten Schwestern im Altenheim und bin immer wieder begeistert, wie intensiv oft unsere Gespräche sind. Eine unserer dementen Schwestern ist mir dieser Tage fast entgegengerannt, als ich gekommen bin. Also habe ich sie auf meinen Besuchstouren zu den anderen Schwestern mitgenommen. Sie kann kaum noch zusammenhängende Gedanken äußern, aber ihre emotionalen Bewegungen sind ja ungebrochen da und entsprechen auch dem, wie ich sie kenne.Mit einer unserer hochalten Schwestern kam ich also ins Gespräch über die Schwächen unserer Kirche und die vielen Missstände in den Leitungspositionen, die vielfältigen Missbrauchsvergehen und den schlechten Umgang mit den Opfern. Die Mitschwester hat sich sehr ereifert und erzählt, dass sie schon manchmal gebetet hat, der Herr möge doch endlich mal seine ganze Macht und Herrlichkeit zeigen und damit beweisen, dass er da sei und all das Böse, das geschieht, nicht ungestraft geschehen lässt. "Ich würde an Gottes Stelle mal so richtig auf den Tisch hauen, damit es endlich alle begreifen."Ich habe ihr zugehört und zunächst nichts gesagt und dann kam der Satz, den ich von so einer alten Schwester nicht erwartet hätte. Sie sagte: "Aber weißt Du, Gott hat den Menschen bei seiner Erschaffung einen freien Willen gegeben und dieser freie Wille ist diesem Gott so wichtig, dass er niemanden mit Gewalt zwingen wird anders zu handeln. Seine einzige Möglichkeit der Einflussnahme ist, ihm zu zeigen, dass er ihn liebt."Ich war sehr bewegt und berührt und wir haben sehr lange geschwiegen und nachgedacht und wir hatten die demente Schwester, die gemütlich im Sessel saß, fast vergessen. Als ihr das Schweigen wahrscheinlich zu lange gedauert hat, hat sie den Kopf gehoben uns angestrahlt und gesagt: "Genau, lieb haben!"Wir haben gelacht und dann ist mir erst bewusst geworden, was die Konsequenz dieser zwei Worte war: Wenn schon Gott, der Allmächtige, seine Macht nur zeigen kann, in dem er die Menschen liebt mit all ihren guten und bösen Seiten, so können auch wir, die wir uns Christen nennen, gar nicht anders als nur lieb haben. Das ist oft nicht so easy wie es klingt und nicht unbedingt leicht, wenn man um die Schwächen und Bösartigkeiten weiß, aber es gibt keine andere Möglichkeit: nur lieb haben!
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    3:01

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Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.
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