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  • Gott sprengt den Rahmen!
    Kennen Sie das auch? Also, sagt man schonmal, wenn es sich im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten bewegt, dann ja. Oder die Frage, in welchem Rahmen das Fest stattfindet, wozu man eingeladen ist. Man will sich ja im Rahmen dessen bewegen und kleiden, wie es dort ungefähr geplant ist. Oder man stellt fest, das ist in der Familie, in der Firma, im Verein, so anders als es bisher war, das würde den Rahmen total sprengen. Warum also?Und dann feiern wir Ostern und wir feiern es fünfzig Tage lang, weil es sosehr anders ist, weil es sosehr den Rahmen sprengt, weil Gott nicht die geringste Lust hat, im Rahmen zu bleiben, sondern alles auseinander fliegen zu lassen, was bisher galt. Der Stein vor dem Grab setzte den Rahmen des Todes – tot ist nun mal tot und begraben ist begraben. Aber Gott sprengt den Rahmen, rollt den Stein weg und der Tote ist lebendig.Und er ist nicht nur lebendig für sich selbst – sondern auch für uns, seine geliebten Menschen. Petrus und Johannes sehen im Grab zusammengefaltete Tücher und kapieren nichts. Jesus sprengt also den Rahmen der bisherigen Gültigkeiten in den Religionen – und schickt Maria von Magdala, eine Frau, zu den Jüngern und sie wird die begeisterte Künderin der Auferstehung. Sich bei verschlossenen Türen zu treffen, wie beim kommenden Konklave, im inneren Zirkel, der scheinbar engsten Freunde, war nicht nur damals aus Angst vor Machtverlust üblich – aber Jesus sprengt den Rahmen und kommt durch verschlossene Türen. Wo steht eigentlich, dass Gott nicht auch heute den religiösen Rahmen sprengt, den Menschen seiner Kirche gegeben haben?Er lässt die Gesellschaft sich so entwickeln, dass auch die Kirchen die Frauen nicht mehr länger diskriminieren können. Und die Frauen verkünden den Auferstandenen mit Begeisterung. Er nimmt die Getauften, sein Gottesvolk ernst und gibt ihnen die Vollmacht, synodal miteinander unterwegs zu sein, damit seine Kirche nicht an der Ängstlichkeit der scheinbaren Führer oder Hirten oder Rechtgläubigen zugrunde geht. Ostern ist und bleibt das Fest Gottes, der alles aus dem Rahmen sprengen will, was ihn und seine Botschaft einengen will. Fragen wir nicht immer "warum", sondern "warum nicht?"!
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    3:27
  • Eine unglaubliche Frau
    Heute feiern wir mit der Kirche das Fest der heiligen Katharina von Siena. Sie muss eine unglaubliche Frau gewesen sein. Als 24. Kind einer verarmten Adelsfamilie, deren Vater dann Färber wurde, wuchs sie behütet und beschützt auf, lernt in sehr jungen Jahren die Dominikaner kennen, hat auf dem Weg zur Kirche eine Vision des verklärten Christus und will von nun an Christus dienen und legt, fast noch ein Kind, heimlich Gelübde ab.Ihr Mutter müht sich redlich, ihrer Tochter diese Flausen auszutreiben, lässt sie im Haus als Dienstmagd härteste Arbeit tun um sie zur Vernunft zu bringen. Aber Katharina hat einen noch größeren Dickkopf als die Mutter und setzt sich durch. Sehr jung wird sie Dominikanerin und entflammt immer mehr in ihrer Liebe zur Kirche in einem heiligen Zorn. Über die Zustände der Kirche schreibt sie flammende Briefe, die sie mehreren Sekretären gleichzeitig diktiert und hat keinerlei Furcht, sich mit Päpsten, Kaisern und Königen anzulegen. Sie wird als ungebildete Frau, die ja damals schon gar nichts galt, vor das Kapitel der Dominikaner geladen und besteht alle noch so kniffligen Prüfungen der gelehrten Männer mit Bravour.Einer ihren vielen Briefe ist an Papst Gregor XI. gerichtet. Der sitzt im sicheren Palast in Avignon und hat nicht die geringste Lust, zurück nach Rom in die unsichere, heiße, von Pöbel volle Stadt zu gehen. Aber Katharina schreibt ihm: "Wenn Sie bisher nicht recht entschlossen gewesen sind, so bitte und beschwöre ich Sie, von nun an als mutiger Mann zu handeln und Christus nachzufolgen, dessen Stellvertreter Sie ja sind. Fürchten Sie nichts, liebster Vater, weder die Stürme, die Sie bedrohen, noch den grollenden Aufruhr. Wachen Sie über die Angelegenheiten der Kirche, setzen Sie gute Hirten und in den Städten gute Obrigkeiten ein, denn die schlechten Hirten und die schlechten Obrigkeiten sind die Ursache der Auflehnung. Kehren Sie nach Rom zurück, zögern Sie nicht mehr. Ihre Säumigkeit hat schon viel Verwirrung entstehen lassen, und Satan versucht alles, um ihre Rückkehr zu verhindern. Mut, Heiliger Vater, keine Nachlässigkeit mehr!"Das ist mehr als deutlich, hat aber Wirkung gezeigt und der Papst ist tatsächlich nach Rom zurückgekehrt. Gott hat also seiner Kirche immer starke Frauen gegeben. Auch heute.
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    3:15
  • Selig sind wir, die wir nicht sehen und doch glauben
    In den Osterwochen bis Pfingsten werden immer wieder Geschichten aus der Zeit nach Jesu Auferstehung erzählt und die Reaktionen der Jünger und derer, die von all dem Drama ringsum mitbekommen haben. Am Sonntag war die Begegnung Jesu mit Thomas dran. Und die ist schon sehr speziell und spricht mir immer sehr aus dem Herzen.Die anderen erzählen Thomas, dass sie den Herrn gesehen haben. Aber er ist kategorisch: Wenn ich nicht die Wunden an seinen Händen und Füßen gesehen habe und meine Hand nicht an die Wunden seiner Seite legen kann, dann glaube ich nicht. Und dann kommt Jesus zu ihnen und fordert Thomas auf, seine Finger in seine Wunden zu legen und in seine Seite und von jetzt an nicht mehr ungläubig, sondern gläubig zu sein.Ein kleines Detail aus dieser Erzählung ist mir erst dieser Tage in einer Predigt erklärt worden. In dieser Episode wird Thomas auch Didymus – Zwilling – genannt. Das kann also bedeuten, immer wenn ich, wenn wir in Zweifel und Glaubenskrisen sind, können wir uns an diesem Zwilling-Thomas ein Beispiel nehmen. Wie er, der drei Jahre mit Jesus unterwegs war und immer treu zu ihm gestanden ist, aber vor Enttäuschung über dessen Tod nicht mehr glauben kann, so ist auch unser Zweifeln und Besorgtsein nichts Schlimmes.Glauben ohne Zweifel gibt es nicht. Und in solchen Phasen ist es gut, in der Bibel einen Zwilling zu haben, dem es ebenso ergangen ist. Der sogar gezweifelt hat, obwohl ihm alle anderen begeistert erzählt haben, dass sie Jesus gesehen und erlebt haben. Und dann kommt für uns, die wir oft so unsere Mühe haben mit dem Glauben, eine eigene Seligpreisung. Jesus sagt zu Thomas und zu uns: "Selig, die nicht sehen und doch glauben"Selig sind wir, die wir so oft nicht sehen können, wie Gott in der Welt wirkt, die wir so oft eher das Negative an unserer Kirche sehen und darunter leiden. Selig sind wir, die wir so sehr nach Gott suchen und ihn scheinbar nicht finden können. Selig sind wir, die wir nicht sehen und doch glauben.
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    2:58
  • Wer war er?
    Eine der zauberhaften Ostergeschichten im Neuen Testament ist die um Maria Magdalena. Sie geht, von Kummer und Liebe getrieben, am frühen Ostermorgen zum Grab und ist völlig verwirrt, als der Stein weggerollt ist. Sie rennt zu Petrus und Johannes und die wiederum rennen zum Grab, sehen die Tücher, kapieren aber nichts. "ER sah und glaubte", heißt es zwar über Johannes, aber was er glaubt, ist da nicht zu lesen.Und Maria? Sie steht am Grab und weint aus Trauer, aus Kummer, aus Liebe. Und sie beugt sich ins Grab und sieht die Engel. Und einer fragt sie, warum sie denn weint. Und sie sagt: "Man hat meinen Herrn weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat." Und dann sieht sie Jesus. Sie ist aber vor Trauer so blind, dass sie ihn nicht erkennt und denkt, es ist der Gärtner. Und auch Jesus fragt sie zartfühlend: "Wen suchst Du? Warum weinst Du?" Und sie erklärt ihre Sehnsucht. Und dann ruft Jesus sie beim Namen: "Maria" Und da gehen ihr die verheulten Augen auf und sie erkennt ihren Rabbuni. Und Jesus gibt ihr, der Frau, den Auftrag, zu den Jüngern zu gehen und alles zu berichten und über ihn Zeugnis zu geben.Maria ist die erste, die den Auferstandenen gesehen hat, Apostolin der Apostel, hat Papst Franziskus sie genannt.  Vielleicht können nur Menschen in tiefer Trauer, Verzweiflung und sehnsuchtsvoller Liebe den Auferstandenen sehen und erkennen und dann von ihm erzählen. Drei Schülerinnen unserer Franziskusschule hier in Olpe haben dazu einen Text geschrieben und mir erlaubt, ihn vorzulesen:Gedanken von Maria aus MagdalaWer?Wer war er? der junge Mann im weißen GewandWer war er? der mich so erschrakWer war er? dass er wusste, was mit Jesus geschahWer war er? dass er uns nach Galiläa führteWer war er? war er ein Engel, der die Botschaft der Auferstehung Jesu verkündeteWer war er? war er von Gott gesandtWer war er? war er Jesus von Nazareth selbstWer war ich? dass ich mich fürchteteWer war ich? dass ich einfach wegliefWer bin ich? dass ich niemandem davon erzählen will und es dann doch tue?
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    3:08
  • Vertraut und glaubt mir
    In der Nachbarkirche waren wir gestern zu einem Requiem und was mir sofort aufgefallen ist, stand genau in der Mitte des Altarraumes vor dem Altar: ein wunderbarer prächtiger Osterleuchter und so anders als alle, die ich bisher gesehen habe.Ganz unten sieht man die drei Frauen, die sich auf den Weg gemacht haben, mit einem Gefäß wohlriechender Salben, um an Jesus den letzten Dienst der Salbung zu tun. Weil der Tod Jesu kurz vor einem hohen Feiertag war, konnten sie das vorher nicht schaffen. Und dann darüber, am Leuchter dargestellt, das leere Grab und man sieht das Entsetzen der Frauen. Zunächst waren sie besorgt, wer ihnen wohl den Stein vor dem Grab wegwälzen würde. Jetzt war er weggerollt, aber das Grab war leer. Es ist so unausdenkbar, dass selbst wir uns zweitausend Jahre später dieses Entsetzen vorstellen können.Und dann am Osterleuchter noch weiter darüber ein Engel, der mit erstaunt strenger Mine nach oben zeigt und darauf hinweist, was auch auf seinem Gewand geschrieben steht: Surrexit – er ist auferstanden. Und ebenso erstaunt fragt: "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier. Er ist auferstanden."Und am Osterleuchter darüber ist der grüne Kranz der Hoffnung aus hier sehr heimischem Buchsbaumzweigen und dann die große weiße Osterkerze mit der nächsten Botschaft: Das Kreuz zeigt an, dass Christus durch Leiden und Tod am Kreuz uns eine Zukunft möglich gemacht hat, die 5 Wachsnägel deuten die Wunden an, die Jesus erlitten hat, das Alpha und Omega sagen ganz deutlich, was er selbst gesagt hat: Ich bin das Alpha und das Omega, ich bin der Anfang und das Ende der Zeit.Und die Jahreszahl 2025 will noch unmissverständlicher sagen, dass diese Botschaft, dass der Tod nicht mehr das Ende ist, sondern Durchgang zum Leben bei Gott, auch in diesem Jahr 2025 für alle gilt, die dieser Botschaft glauben und ihr vertrauen.Verzweifelte Frauen, ein leeres Grab, ein Engel mit der besten Botschaft der Welt und eine brennende Osterkerze bringen uns bei: Vertraut und glaubt mir, ich habe Tod und Grab überwunden für euch und für die ganze Welt.
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    3:09

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Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.
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