In der aktuellen Folge des Legal Tech Verzeichnis Podcast interviewt LTV Herausgeber Patrick Prior die Rechtsanwältin und Lead Innovation & Legal Tech bei CMS Zürich, Roxana Sharifi, zum Thema "Die Veränderung der Rechtsbranche durch KI". Folgende Punkte wurden dabei besprochen:
1. Aktueller Stand der KI
Künstliche Intelligenz befindet sich derzeit auf der Stufe der Narrow Intelligence – sie kann spezialisierte Aufgaben erledigen, aber nicht selbstständig denken oder lernen. General oder Super Intelligence sind noch Zukunftsvisionen.
2. Einsatz in der Rechtsbranche
In großen Kanzleien wird KI bereits eingesetzt – etwa für Dokumentenerstellung, Zeiterfassung und Datenanalyse. Die Nutzung wächst, besonders wenn der konkrete Nutzen gezeigt wird.
3. Entwicklung bis 2030
Es wird erwartet, dass KI-Systeme zunehmend eigenständig („agentisch“) arbeiten – also selbst Teilschritte planen und durchführen. Routineaufgaben werden stark automatisiert, während komplexe juristische Arbeit menschlich bleibt.
4. Veränderung der Geschäftsmodelle
Durch Automatisierung werden neue Preismodelle entstehen – etwa Pauschal- oder Value-Based-Ansätze für standardisierte Aufgaben, während strategische Beratungen weiterhin individuell vergütet bleiben.
5. Wandel der juristischen Rollen
Juristinnen und Juristen werden stärker zu Prüfern und Supervisorn von KI-Ergebnissen. Kritisches Denken und Verständnis der KI-Funktionsweise werden zentrale Kompetenzen der Zukunft.
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Hype um KI im Rechtsbereich
In der aktuellen Folge des Legal Tech Verzeichnis Podcast interviewt LTV Herausgeber Patrick Prior den Rechtsanwalt und Head of Legal Tech bei Forvis Mazars, Benedikt Raquet, zum Thema „Hype um KI im Rechtsbereich“. Folgende Punkte wurden dabei besprochen:
1. KI-Hype im Rechtsmarkt
Viele großspurige Versprechen (z. B. „in 2 Jahren ohne KI abgehängt“) haben sich rückblickend nicht erfüllt; Erwartungsmanagement ist entscheidend.
2. Schulungen als Change-Management, nicht als „Prompt-Magie“
Weiterbildung ist wichtig, um Use Cases zu erkennen und Akzeptanz zu schaffen – moderne Tools nehmen das reine Prompting bereits ab.
3. Build vs. Buy für Kanzleien
Eigenentwicklungen sind teuer und aufwendig; für die meisten Boutiquen ist der gezielte Zukauf reifer Tools wirtschaftlicher.
4. Auswirkungen nach Kanzleityp
Einzel- und kleine Kanzleien profitieren (niedrigschwellige Mandate, Skalierung durch KI), während bei Großkanzleien datenlastige Arbeiten (z. B. Due Diligence) Preis- und Effizienzdruck erzeugen.
5. Differenzierung jenseits der KI
KI wird Standard; Mehrwert entsteht durch proprietäres Wissen, Branchen-/Deal-Erfahrung, strategische Beratung und Vertrauensaufbau – der menschliche Faktor bleibt zentral.
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34:44
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Legal Hackathon Cologne 2025
In der aktuellen Folge des Legal Tech Verzeichnis Podcast spricht LTV Herausgeber Patrick Prior mit Frederick Assmuth, Director Communications & Branding bei Wolters Kluwer, zum bevorstehenden Legal Hackathon Cologne. Der Hackathon findet in Köln vom 12. - 14. September statt.
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Large Language Models auf dem Prüfstand des anwaltlichen Berufsrechts und des RDG
In der aktuellen Folge des Legal Tech Verzeichnis Podcast interviewt LTV Herausgeber Patrick Prior den Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und IT-Recht, Vizepräsidenten der Rechtsanwaltskammer München sowie Vorsitzenden des RDG-Ausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK), Dr. Frank Remmertz, zum Thema "Large Language Models auf dem Prüfstand des anwaltlichen Berufsrechts und des RDG".
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Legal Tech und Rechtsschutzversicherungen
In der aktuellen Folge des Legal Tech Verzeichnis Podcast interviewt LTV Herausgeber Patrick Prior den Rechtsanwalt, Geschäftsführer der Allianz Rechtsschutz-Service GmbH und Mediator Philipp Eder, zum Thema „Legal Tech und Rechtsschutzversicherungen“. Folgende Punkte wurden dabei besprochen:
1. Rechtsschutzversicherung als Zugang zum Recht
Die Allianz Rechtsschutz-Service GmbH versteht sich primär als Versicherung, die über Prozessoptimierung und Digitalisierung den Zugang zum Recht für Kund:innen ermöglicht, jedoch keine eigene Rechtsberatung leisten darf.
2. Einsatz von Legal Tech
Legal Tech wird vorrangig in internen Prozessen genutzt: Dokumentenaufbereitung, strukturierte Datenerfassung, automatisierte Deckungs- und Rechnungsprüfung. Anwälte bleiben aber unverzichtbare Partner.
3. Zusammenspiel mit Legal Tech-Unternehmen
Start-ups wie Flightright oder Rightmart sind teils Kooperationspartner, teils Konkurrenz. Geschäftsmodelle reichen von partnerschaftlichen Lösungen bis hin zur aggressiven Ausnutzung von Rechtsschutzdeckungen.
4. Zukünftige Herausforderungen
Demografischer Wandel und Juristenmangel bedrohen die Grundversorgung im Recht. Flexiblere Modelle und niedrigschwellige Rechtsangebote sind nötig, um gesellschaftliche Versorgungslücken zu schließen.
5. Rolle der KI
KI wird nicht als Bedrohung, sondern als Chance gesehen, Effizienz zu steigern und Kapazitätsprobleme zu lösen. Dennoch bleibt der „Faktor Mensch“ – insbesondere Empathie, Vertrauen und Konfliktpsychologie – unverzichtbar.
Über Legal Tech Verzeichnis - Legal Tech & Legal KI Talk
Der Legal Tech Verzeichnis - Legal Tech & Legal KI Talk erscheint zweimal monatlich. Gastgeber und LTV Herausgeber Patrick Prior spricht mit verschiedenen Gästen aus der Rechtsbranche zu Legal Tech Themen und zur Entwicklung der Künstlichen Intelligenz im Rechtsbereich.