"Es: Welcome to Derry", "Down Cemetery Road" und "The Witcher"
Drei Universen werden in dieser Woche seriell weitergesponnen. Den größten Aufschlag hat dabei Wow/HBO mit der Stephen-King-Adaption "Es: Welcome to Derry" (4:50). Andy Muschietti, Macher der beiden "Es"-Filme, erzählt darin die Vorgeschichte seiner Horror-Hits und will mit jeder Staffel 27 Jahre weiter in die Vergangenheit springen, also im Zyklus der Pennywise-Erscheinungen. Die Horror-Fans Michael und Roland sowie Horror-Agnostiker Rüdiger versuchen die Serie im Kontext des Genres, der beiden Filme und der King-Vorlage einzuordnen und stellen überrascht fest, dass die Serie gegenüber den Filmen die Horror-Schraube kräftig anzieht. Während HBO auf King setzt, hat Apple TV das Mick-Herron-Universum in Arbeit und wagt sich nach "Slow Horses" nun an die Adaption seiner Zoë-Boehm-Reihe. "Down Cemetery Road" (38:01) war 2003 Herrons Debütroman und beschäftigt sich mit einer von Emma Thompson gespielten Privatdetektivin - auch wenn die ersten Folgen der Serie sich mehr auf eine von Rita Wilson gespielte Zivilistin konzentriert, die Boehms Agentur anheuert. Eines vorweg: Vergleiche mit "Slow Horses" sollte man nicht ziehen. Aber auch darüber, ob die Serie für sich als Krimi funktioniert herrscht keine große Einigkeit bei Holger, Michael und Rüdiger. Und schließlich wagen wir uns - Ehrenwort! - ein letztes Mal an unsere Hatewatch-Serie "The Witcher" (1:12:33), denn die fährt mit Liam Hemsworth einen neuen Hauptdarsteller auf nachdem Henry Cavill aus Frust über die Drehbücher ausgestiegen ist - und damit mehr Rückgrat bewiesen hat als wir, die wir uns noch einmal durch die acht Folgen gearbeitet haben und dabei einige Sachen entdeckt haben, die uns regelrecht verstören.
Cold-Open-Frage: "Was halten wir von Taylor Sheridans neuem Milliarden-Deal?"
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"The Iris Affair", "Nobody Wants This", "Euphorie" und "Naked"
Mit "Nobody Wants This" (32:57) bringt Netflix seinen Rom-Com-Megahit mit Kristen Bell und Adam Brody zurück. Die Super-Fans Michael und Rüdiger sowie der Neu-Konvertierte Holger können es kaum erwarten, dass die interkonfessionale Liebe mit zehn Folgen zurückkehrt, aber ausgerechnet die Konvertierung wird zu einem großen Problem - und für einen von uns auch das Podcast-Setup des Schwester-Duos. "Nobody wants this" hätte man auch gut als Schlagwort für die RTL+ Adaption der israelischen Serie "Euphoria" vermuten können. Denn dass die Heimat von "Tutti Mutti" mit "Euphorie" (57:24) eine ähnlich gute und konsequente Adaption wie HBO mit "Euphoria" schaffen kann, ist eigentlich unmöglich. Oder doch nicht? Auch die ARD wagt sich mit "Naked" (1:18:05) auf ein Territorium, das ihr eigentlich nicht liegen sollte: eine Miniserie über Sexsucht. Doch zumindest mit Svenja Jung ist den Machern ein echter Glücksgriff gelungen. Auf sehr sicherem Territorium wandelt dagegen Wow mit "The Iris Affair" (4:43). Denn wenn die Briten eines können, dann (Agenten)Thriller. Es sollte also eigentlich klar sein, welche Serien in dieser Woche empfohlen werden....
Cold-Open-Frage: "Wen könnten wir uns in der Kennedy-Serie von Netflix gut vorstellen?"
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"Hundertdreizehn", "Remnick", "Diplomatische Beziehungen" und "Néro"
Jeder Unfall betrifft im Schnitt 113 Menschen hat eine Studie aus dem Jahr 2017 herausgefunden. Die ARD nimmt diese Idee als Grundlage für ihre Miniserie "Hundertdreizehn" (27:43), die die erschreckenden Folgen eines Busunfalls ergründen will. So zumindest lautet die offizielle Beschreibung, aber stimmt das auch? Holger, Michael und Rüdiger haben da ihre Zweifel, was sich bei ihnen aber recht unterschiedlich auf die Einschätzung der Qualität des Sechsteilers auswirkt. Zuvor sprechen sie über die Apple-Serie "Remnick" (3:52) aka "The Last Frontier" in der Jason Clarke in Alaska flüchtige Verbrecher eines abgestürzten Gefangenentransports aufspüren muss. "Con Air" lässt grüßen, doch statt Steve Buscemi sind hier Dominic Cooper, Johnny Knoxville und Clifton Collins Jr. auf der Flucht und statt Trisha Yearwoods "How Do I Live" ertönt "Wind of Change" von den Scorpions. Nicht der einzige Fehltritt. Danach geht es mit zwei Netflix-Serien weiter. Das französische Historienabenteuer "Néro" (46:47) gehört definitiv zu den blutigsten Serien des Jahres, aber auch zu den besten? Und schließlich gehen Keri Russells und Rufus Sewells "Diplomatische Beziehungen" (1:04:05) in die dritte Runde. Wer glaubt, dass die Streitereien der beiden Polit-Alphatiere nicht zu übertreffen sind, hat Holger und Rüdiger noch nicht über die Serie, die Qualitäten von Rufus Sewell und das Für und Wider von Kate und Hal Wyler als Ross und Rachel der Diplomatie streiten gehört.
Cold-Open-Frage: "Zu welchem Streamingdienst würde unser Podcast am besten passen?"
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Die besten Serien des dritten Quartals 2025 und ein Serien-"Filmduell" mit den besten Serien der 1980er Jahre
Zum letzten Mal in diesem Jahr treffen sich Michael und Rüdiger zu einem Quartals-Ranking und stellen dabei fest: die Gesamt-Qualität der Serien von Juli bis September 2025 haben sie sehr unterschiedlich wahrgenommen. Der eine hätte auch eine Top 10 einreichen können, der andere musste kramen, um überhaupt auf fünf zu kommen. Entsprechend gibt es unter den jeweils sechs Serien (inklusive lobender Erwähnung) auch nur eine Übereinstimmung. Dass diese "Slow Horses", das Bayern München unter den Serien ist, dürfte keine große Überraschung sein, die anderen Nennungen aber vielleicht doch. Und weil nach dem Ranking bekanntermaßen vor dem Ranking ist, haben die beiden noch eine Überraschung dabei. Denn der Parallel-Podcast "Filmduelle" wurde komplett überarbeitet, um die Zeitintensivität zu reduzieren und eine Verlässlichkeit bei der Veröffentlichung hinzubekommen. Das Ganze ist nun etwas, was man im englischen als competitive Ranking bezeichnen würde. Wie das aussieht, könnt ihr nicht nur bereits jetzt bei "Filmduelle" mit den besten Bond-Filmen sehen, Michael und Rüdiger haben dies auch beispielhaft als Bonus mit einem Special über die besten Serien der 1980er Jahre an diese Folge gehängt.
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"Wayward" und "Chad Powers"
Aufgrund von Screener-Mangeln müssen wir uns in dieser Woche mit zwei Serien begnügen. Zum einen geht es um "Wayward" (4:21), die Netflix-Serie von und mit Mae Martin über zwei Teenagerinnen, die in die Fänge eines Umerziehungslagers in den USA geraten. Der Mystery-Thriller mit Toni Collette führt aktuell die Netflix-Seriencharts an. Zurecht? Im Anschluss geht es dann um "Chad Powers" (31:11), die von einem Sketch des zweifachen Tom-Brady-Bezwingers Eli Manning inspirierte Serie um einen Quarterback, der sich mit Gesichtsmaske zurück in die Uni schleicht. Ist es eine gute Idee, eine Comedy zu machen, in der die Hauptfigur zu Beginn unsympathischer als Serienmörder und Co. gezeigt werden? Definitiv nicht. Ist es trotzdem lustig? Darüber werden sich Holger, Michael und Rüdiger nicht ganz einig.Cold-Open-Frage: "Um welchen Serien-Regierungs-/Verwaltungsbeamten machen wir uns beim Government Shutdown am meisten Sorgen?"
Über Serienweise - Streaming-Serien bei Netflix, Disney+ und Co.
Egal ob Netflix, Amazon, Sky, Disney, Apple, Paramount oder Streaming in TV und Mediatheken: Wir filtern aus dem Überangebot an Serien das raus, was sich lohnt - und warnen vor dem, was ein Verbrechen am Fernsehen darstellt. Kompetent, werbefrei, unabhängig und mit Leidenschaft für Podcast urteilen eine Handvoll Serienjunkies, die als Nerds für Star Wars, Star Trek und Marvel begonnen haben, mittlerweile Serien und TV aber für hohe Kultur halten und die gesamte Bandbreite abdecken: von Recaps zu Mega-Hits bis zu Geheimtipps bei kleinen Streamingdiensten: hier findet Ihr die besten Serien