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THE OTHER YOU

JANDA
THE OTHER YOU
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5 von 7
  • KID BE KID über die Evolution ihres Sounds
    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich treffe immer wieder auf Menschen, die mir sagen, sie seien nicht »multitaskingfähig«, demnach also nicht in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. In dieser Episode ist eine Solokünstlerin zu Gast, auf die das so gar nicht zutrifft. Sandra Lötzsch aka KID BE KID hat nicht nur viele Fähigkeiten – sie kombiniert sie auf der Bühne auch noch zu einem sensationellen Sound. Gesang, Klavier und Synthesizer treffen auf Beatboxing und rhythmische Virtuosität – alles live und in Echtzeit, ohne Loops, Backingtracks und Computer. Dabei entsteht nicht weniger als ein explosives Feuerwerk, bei dem man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt und das sich mit Worten wirklich schwer beschreiben lässt. Zwei Longplayer und eine EP sind bereits erschienen, ihr letztes Album trug den Titel »Truly a lifegoal but no ice cream« und wurde 2023 auf dem Label »Fun in the Church« veröffentlicht. Damit begeisterte sie nicht nur die Presse, sondern auch ein breites nationales und internationales Publikum auf Konzerten und renommierten Festivals. KID BE KID ist einzigartig und damit unverwechselbar – damit hat sie etwas erreicht, wonach andere Musiker*innen ein Leben lang suchen. Genau darüber wollte ich mit ihr sprechen, denn was wir auf der Bühne sehen, ist das Resultat eines langen, mitunter steinigen Weges, viel Beharrlichkeit und kreativer Experimentierfreude. Ich bin nach Berlin gereist und habe mit Sanni über ihre musikalische Evolution gesprochen – und ja, ich weiß, das ist ein großes Wort. Wikipedia sagt, es kommt aus dem lateinischen evolvere und ist in etwa mit „ausrollen“ und „entwickeln“ zu übersetzen, ist also gar nicht so unpassend. In einem langen Gespräch haben wir Sannis persönliche und musikalische Entwicklung mal ganz von vorne »ausgerollt« und damit den Weg zu ihrem eigenen Sound nachgezeichnet. Wir sprechen über die klassische Musik ihrer Kindheit, ihre heimliche Leidenschaft für Popmusik, chaotische erste Gigs als Soloartist und wie einen vermeintliche Schwierigkeiten manchmal auf die richtige Spur bringen. Viel Spaß mit dieser Folge.
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    1:35:48
  • Erik Leuthäuser über Rausch und Rebellion
    Mein heutiger Gast ist einer, dessen Werdegang ich schon ziemlich lange verfolge: Erik Leuthäuser, den der Mannheimer Morgen als »glänzenden jungen Sänger« bezeichnet »der als die kommende Stimme im deutschen Jazz gilt.« Das ist nur eine von unzähligen Lobeshymnen aus der Presse, denn Erik – gerade mal 28 Jahre alt – kann bereits auf eine beeindruckende Karriere zurückschauen. Während meiner Recherche ist bei mir wirklich der Eindruck entstanden, dass sich Eriks Leben eigentlich nur in Superlativen ausdrücken lässt. Schon während seines Jazzgesangsstudiums und bis zum heutigen Tage gewann er national und international zahlreiche Wettbewerbe - zu viele um sie hier alle aufzuzählen. Ähnlich verhält es sich mit der Liste der Musiker*innen, mit denen er bereits zusammengearbeitet hat, unter anderem z.B. als Backroundsänger für Quincy Jones, George Benson, Dee Dee Bridgewater und Jacob Collier. Im April diesen Jahres ist sein sechstes Album erschienen und im Grunde ist Erik als Musiker und Pädagoge permanent unterwegs: In über 30 Ländern hat er bereits Konzerte gespielt. Was mich allerdings am meisten fasziniert, ist, wie viele unterschiedliche, vermeintlich kontrastierende Welten Erik scheinbar mühelos in sich vereint. Sein Weg führte ihn von seinem musikalischen Elternhaus in der Provinz Freital, über das Landesgymnasium für Musik in Dresden und zwei Musikhochschulen nach Berlin. Hier ist er als Grenzgänger zwischen Jazz und experimenteller Popmusik unterwegs, seine Musik funktioniert Solo mit Loops und Electronics aber auch im Bandkontext. Er schreibt Songs auf deutsch, die inspiriert sind von seinen Erfahrungen als junger schwuler Mann in der Großstadt. Bei allem was er macht ist Erik vor allem eines: authentisch, bisweilen schonungslos ehrlich und vor allem sehr offen. Auf Instagram macht er nicht nur auf seine Musik, sondern auch auf den Onlyfans-Kanal aufmerksam. Im April ist sein Konzeptalbum »Sucht« erschienen, dass sich mit dem Thema Drogenabhängigkeit aus queerer Perspektive auseinandersetzt. Auf seinem Weg von Dresden nach Berlin hat Erik mich in Leipzig besucht und wir sprachen dabei über seine Geschichte, seine Musik und wie sein Drogenkonsum während der Pandemie plötzlich zum Problem wurde. Noch ein Disclaimer vorab: In dieser Folge sprechen wir über Methaphetamin (umgangssprachlich auch »Chrystal Meth« genannt), Kokain und den gebrauch von Substanzen vor allem im sexuellen Setting, genannt »Chemsex«. Wir haben dabei keinen aufklärerischen Auftrag, noch vermitteln wir medizinisches oder therapeutisches Fachwissen. Erik berichtet einfach von seinen persönlichen Erfahrungen. Sollte euch dieses Thema in besonderer Weise betreffen, dann passt bei dieser Folge bitte auf euch auf. In den Shownotes findet ihr Anlaufstellen für Menschen, die mit einer Suchtproblemtik akut Hilfe suchen.
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    1:20:46
  • Celina Bostic über den Mut, sich neu zu erfinden und »Nie wieder leise« zu sein
    Als »Die Ärzte« 1995 das Album »Planet Punk« veröffentlichten, war ich ein so großer Fan, dass ich im Musikunterricht einen Vortrag darüber gehalten habe. Besonders beeindruckt war ich damals von Farin Urlaub, dem Gitarristen und Sänger der Band – etwa 2 Dekaden später lernte ich dann Celina Bostic kennen, die über 10 Jahre in seinem Soloprojekt, dem »Farin Urlaub Racing Team« als Sängerin dabei war und im Mittelpunkt dieser Episode stehen wird. Der folgende Satz von ihr beschreibt für mich sehr eindrücklich, was sie als Mensch und Musikerin ausmacht: »Wenn man da hingeht, wo die Angst ist, dann entsteht etwas großes.« Als Künstlerin will sie aufrütteln, empowern und laut sein – ein inneres Bedürfnis, dass 2020 mit der Veröffentlichung ihres Songs »Nie wieder leise« deutlich wahrnehmbar wurde: Ein Song, mit dem sie Schwarzen Menschen und People of Color eine Stimme gegeben hat. Man kann diesen Song durchaus als eine Art »Schlüsselerlebnis« sehen, bei dem Celina als Künstlerin zu sich selbst gefunden hat – ihr musikalische Reise begann allerdings sehr viel früher. Schon bald nach dem Schulabschluss gründet sich ihre Band »Sedoussa« mit der sie 2004 beim Major Label »Four Music« ihr erstes Album veröffentlicht. Zeitgleich macht sie sich aber auch als Backroundsängerin einen Namen und arbeitet in den folgenden 10 Jahren mit zahlreichen großen Künstler*innen unterschiedlichster Genres zusammen: darunter Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Max Herre und wie Eingangs erwähnt, Farin Urlaub. 2014 kehrt sie dem Backroundgesang allerdings den Rücken zu, um als Solistin ihrem eigenen Ausdruck zu folgen. Sie gründet ein eigenes Label, veröffentlicht das Album »Zu Fuss« und ist fortan als One-Woman-Band mit Gitarre und Loopstation in ganz Deutschland auf Tour, unter anderem als Opener von Andreas Bourani, Judith Holofernes und Sarah Connor. Doch dann wird es erstmal eine ganze Weile ziemlich still um Celina – zum einen, weil sie in schneller Folge zweifache Mutter wird. Zum anderen, weil die politischen Entwicklungen im Rahmen der sogenannten 'Flüchtlingskrise' nicht spurlos an ihr vorbeigehen. Der ursprüngliche Wunsch, mit ihren Songs ein positives Lebensgefühl zu verbreiten passt plötzlich nicht mehr so ganz zu ihrem Selbstverständnis als Künstlerin. So beginnt die Suche – nach einer Popmusik, die »wieder was zu sagen hat«, Gesellschafts- kritik und vermeintliche Tabuthemen in den Mittelpunkt rückt. Wie relevant Celinas Anliegen ist und wie groß ihr Engagement wird auch im Video von »Nie wieder leise« deutlich, in dem sie 40 prominente Menschen wie etwa Sammy Deluxe, Aminata Belli, Thelma Buabeng und Teddy Teclebran um sich versammelt, die in ihre Hymne einstimmen. Noch in diesem Jahr wird Celinas neues Album erscheinen. Bei meinem Besuch in Berlin haben Celina und ich ihre Karriere Revue passieren lassen. Sie hat mir erzählt, warum es für sie so wichtig war, irgendwann mit dem Backroundgesang aufzuhören, wie sich als Mensch und Künstlerin über die Jahre entwickelt hat und wann sie begann, ihr Stimme auch als Sprachrohr zu begreifen. Aber, keine Sorge, trotz vieler ernster Themen, sind wir in dieser Folge erstaunlich albern. Es wurde sehr viel gelacht und auch ein bisschen geweint. Noch ein wichtiger Hinweis vorab: Wie ihr euch wahrscheinlich bereits denken könnt, spielen Rassismus und rassistische Diskriminierung in dieser Episode eine zentrale Rolle – wenn euch dieses Thema in besonderer Weise betrifft, dann passt beim Hören bitte auf euch auf.
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    1:12:42
  • Rabih Lahoud (Masaa) über den langen Weg von Byblos nach Berlin
    Im letzten Jahr stieß ich auf ein Buch, das mich ziemlich begeistert hat: »Stimme im Flow« von Rabih Lahoud. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es darin um den sogenannten »Flow« – ein Begriff, der uns immer häufiger im Alltag begegnet und diesen glückseligen Zustand beschreibt, wenn wir völlig in einer Tätigkeit aufgehen und das Gefühl für Zeit und Raum verlieren. Rabih hat sich mit der Wissenschaft hinter diesem Begriff beschäftigt und dabei Ansätze und Übungen entwickelt, wie man »Flow« beim Singen und vor allem auch auf der Bühne erlebbar machen kann. Bevor ich sein Buch las, kannte ich Rabih vor allem als Kopf und wirklich außergewöhnliche Stimme von »Masaa« – einer Band, die zeitgenössischen Jazz mit World-Music und arabischer Poesie verbindet und für diesen Grenzgang zwischen den Kulturen und Genres seit Bandgründung 2012 buchstäblich mit Preisen überhäuft wird. 2018 wurde Rabih für den ECHO als »Bester Sänger national« nominiert und im letzten Jahr sogar mit dem WDR-Jazzpreis ausgezeichnet. 4 Tonträger sind bisher erschienen – das letzte Album mit dem Titel »Irade« erhielt (ebenfalls 2021) den deutschen Jazzpreis. Aber das ist längst nicht alles: Rabih ist auch als Solist unterwegs. Er komponiert, zuletzt für die Kölner Philharmonie und Kammerphilharmonie Bremen — und er gehört zu den gefragtesten Gesangsdozent*innen des Landes. Er coacht zahlreiche Chöre und Ensembles, lehrt an Hochschulen und Akademien und ist jetzt, ich hab es eingangs erwähnt, auch noch Autor. Als ich begann mich mit seiner Biografie zu beschäftigen, war ich – wahrscheinlich so wie ihr jetzt auch – erstmal sehr beeindruckt all den Dingen, die Rabih allein in den letzten 10 Jahren geleistet hat. Gleichzeitig erfuhr ich während meiner Recherche aber ziemlich wenig wirklich persönliches über ihn und vor allem seinen Weg zur Musik. Ich bin deshalb sehr froh, dass er sich bereit erklärt hat, mit mir über die Zeit vor seiner Karriere zu sprechen. Denn, Rabihs Geschichte ist auch die eines Menschen, der im Schatten des Nah-Ost-Konfliktes im Libanon geboren wurde, im Bürgerkrieg aufwuchs und mit 19 Jahren nach Deutschland kam, um im wahrsten Sinne des Wortes, ein neues, anderes Leben zu beginnen. Wir sprechen über die vielen Unmöglichkeiten, Umwege aber auch glückbringenden Begegnungen in Rabihs Leben und wie genau die seine Arbeit als Künstler, Pädagoge und letzlich auch Buchautor beeinflusst haben. Dabei ist ein sehr persönliches Gespräch entstanden, das mich ziemlich berührt hat – Für mich keine Folge zum »nebenbeihören« und ich möchte an dieser Stelle noch eine Triggerwarnung aussprechen: Auch wenn wir nicht sehr explizit darüber reden, spielen in dieser Folge Krieg, Trauma und auch Rassismus eine Rolle. Wenn euch diese Themen in besonderer Weise betreffen, dann passt beim Hören bitte auf euch auf.
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    1:23:46
  • Alin Coen über Mutterschaft und Frauen in der Musikbranche
    Alles begann als Jugendliche auf einer offenen Bühne in Schweden: Alin Coen erzeugt nur mit Stimme und Gitarre, ihrem Songwriting und ihrer Präsenz eine Stimmung und Intimität, die sich schwer in Worte fassen lässt, wenn man es nicht selbst schon mal erlebt hat. Seither wächst ihre Fangemeinde stetig – obwohl oder vielleicht sogar weil ihre Reise als Künstlerin auch von Umwegen, Unterbrechungen und fernab üblicher Veröffentlichungszyklen der Popbranche geprägt ist. Bereits als Solistin aktiv studiert die gebürtige Hamburgerin Umweltingenieurwissenschaften in Weimar und formiert dort auch ihre Band. Spätestens seit Erscheinen ihres Debütalbums „Wer bist Du?“ 2010 ist Alin schließlich eine feste Instanz in der deutschen Singer/Songwriter*innen-Szene. Es folgen eine EP, ein weiteres Album 2013 und damit viel beachtete Auftritte bei TV Noir, Inas Nacht, der Deutsche Musikautorenpreis und Konzerte in immer größer werdenden Clubs. Mit wachsendem Erfolg stellen sich bei Alin jedoch immer mehr Zweifel ein. Sie möchte Umweltaktivistin werden und legt sie für ein Masterstudium in den Niederlanden und ein Praktikum bei Greenpeace erstmal alles auf Eis. Nach einigen Jahren Pause ist sie nun wieder als Musikerin unterwegs und hat 2020 ihr aktuelles Album „Nah“ vorgestellt. Alin ist inzwischen ausserdem zweifache Mutter und deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, mit ihr in diesem Podcast über Mutterschaft zu sprechen und wie sich das mit einer Karriere als Musikerin vereinbaren lässt, wie sie ihre Schwangerschaften als Sängerin erlebt und das Tourleben mit 2 Kindern organisiert hat. Wir reden außerdem über die Sichtbarkeit von Frauen in der Musikbranche – ein Thema, für das Alin sich besonders engagiert, u.a. im Rahmen des Netzwerkes »Music Women Germany« – das ist der bundesweite Dachverband aller Musikfrauen* und sich als weiblich identifizierender und nicht-binärer Personen sowie ihrer Netzwerke in der Musikbranche in Deutschland. Bei meinem Besuch in Berlin habe ich mit ihr ausserdem über Inspiration, Songwriting und die besonderen Umstände unseres Kennenlernens gesprochen und warum genau die meiner Meinung nach eigentlich so typisch für Alin sind.
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    1:23:52

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Über THE OTHER YOU

Mein Name ist JANDA. Ich bin Künstlerin. Musikerin. Singer/Songwriterin. Als Tochter einer Sängerin fasziniert mich das Singen schon seit meiner Kindheit. Aber erst als ich mich dazu entschloss, selbst Musikerin zu werden, begriff ich die Komplexität dieses Instrumentes. Wir hören nicht »einfach nur« eine Stimme. Wir hören eine Persönlichkeit, eine ganz eigene Geschichte, die sich im Klang manifestiert. Es ist das sogenannte »Alleinstellungsmerkmal«, das eine:n Künstler:in von der Masse an Veröffentlichungen abhebt und sie unverwechselbar macht. So divers wie der Klang einer Stimme im Pop sind auch die Biografien der Sänger:innen des Genres. In meinem Podcast möchte ich mit professionellen Künstler:innen über ihre Geschichte sprechen: Wer oder was hat sie dazu gebracht, zu singen? Wie findet man seinen eigenen Sound? Was für Hürden begegnen einem auf dem Weg zur professionellen Sänger:in? Wie geht man mit Schreibblockaden, Bühnenangst, Erfolgsdruck und Stress um? In meinem Podcast treffe ich spannende Persönlichkeiten der Popkultur und spreche mit ihnen über alles, was mit dem Thema Stimme zutun hat.
Podcast-Website

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