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  • RA082 BVerfG kippt Triage-Regelung (Verfassungsrecht) | Minister im Stadtrat (Kommunalrecht) | Vertauschter Samen in der Pferdezucht (Schadensersatzrecht) | Girokonto für verfassungsfeindliche Partei (Parteienrecht)
    Themenübersicht:1️⃣ Kommunalrecht: Minister dürfen in Mainzer StadtratVerwaltungsgericht Mainz, Urteil vom 14.10.2025 - 3 K 2/25.MZKernaussage: Keine Unvereinbarkeit zwischen Ministeramt und StadtratsmandatWichtigste Punkte:Minister sind keine Beamten im statusrechtlichen Sinne (Art. 137 Abs. 1 GG)Besonderes öffentlich-rechtliches Amtsverhältnis sui generis"Unmittelbar" bedeutet direkte BehördenzuständigkeitADD ist zuständige Aufsichtsbehörde, nicht das MinisteriumKeine Absichtserklärung nach § 19 Abs. 3 KWG erforderlichRechtsgrundlagen: § 5 Abs. 1 Nr. 7 KWG, Art. 137 Abs. 1 GG, § 118 GemO RLP2️⃣ Verfassungsrecht: BVerfG kippt Triage-RegelungBundesverfassungsgericht, Beschluss vom 23.09.2025 - 1 BvR 2284/23, 1 BvR 2285/23Kernaussage: Bund hat keine Gesetzgebungskompetenz für Triage-Regelungen - § 5c IfSG nichtig (6:2 Stimmen)Wichtigste Punkte:Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 GG erfasst nur Pandemiebekämpfung, nicht PandemiefolgenrechtRegelung betrifft "wer" behandelt wird, nicht "wie" behandelt wirdKeine Kompetenz aus öffentlicher Fürsorge, Zivilrecht oder StrafrechtKeine Kompetenz kraft Natur der SacheLänder sind nun zuständig für diskriminierungssensible AllokationsregelnEingriff in Berufsfreiheit der Ärzte (Art. 12 Abs. 1 GG)Rechtsgrundlagen: § 5c IfSG, Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 GG, Art. 12 Abs. 1 GGHintergrund: Reaktion auf BVerfG-Beschluss vom 16.12.2021 zum Diskriminierungsschutz behinderter Menschen3️⃣ Schadensersatzrecht: Entgangener Gewinn nach falscher TierbesamungBundesgerichtshof, Urteil vom 14.10.2025 - VI ZR 14/25Kernaussage: Trotz Beweiserleichterungen (§ 252 BGB, § 287 ZPO) sind konkrete Anknüpfungstatsachen erforderlichWichtigste Punkte:Tierarztvertrag ist Dienstvertrag, kein WerkvertragSchulden des Bemühens, nicht des ErfolgsFortpflanzung zweier Lebewesen unterliegt zu vielen UnsicherheitenKeine Zuchtstute = keine Erfahrungswerte über NachkommenBeide Hengste qualitativ vergleichbar (Dressur vs. Springen)Privatgutachten zu abstraktDecktaxe: erstattungsfähig ✓Wertdifferenz Fohlen: nicht erstattungsfähig ✗Sachverständigenkosten: nicht erstattungsfähig ✗Rechtsgrundlagen: § 252 BGB, § 287 ZPO, § 249 Abs. 1 BGB, §§ 611, 280 Abs. 1 BGBLeitsätze:a) § 252 BGB enthält § 287 ZPO ergänzende Beweiserleichterungb) Trotzdem bedarf es konkreter Anknüpfungstatsachen4️⃣ Parteienrecht/Sparkassenrecht: Girokonto für "Die Heimat"Verwaltungsgericht Gießen, Urteil vom 03.11.2025 - 8 K 2257/23.GIKernaussage: Sparkassen müssen auch verfassungsfeindlichen Parteien Konten einrichtenWichtigste Punkte:Anspruch ist öffentlich-rechtlich, nicht privatrechtlichSparkassen als Anstalten des öffentlichen Rechts unterliegen GrundrechtsbindungGleichbehandlungsgrundsatz: Andere Parteien haben bereits KontenBVerfG hat NPD nicht verbotenSanktion: nur Ausschluss von staatlicher FinanzierungExekutive darf nicht in Bestand von Parteien eingreifenGilt auch für verfassungsfeindliche ParteienStatus: Noch nicht rechtskräftig, Berufung zugelassenRechtsgrundlagen: Sparkassenrecht, Gleichbehandlungsgrundsatz, BVerfG-Rechtsprechung zum Parteiverbot
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    23:41
  • RA081 Aktuelle Rspr. zum besonderen Verwaltungsrecht, AGB-Recht, Deliktsrecht, Bereicherungsrecht und Strafrecht
    📱 Tarif-Bundle: Handy-Verkäufer haftet nicht für Mobilfunkvertrags-AGBOLG Frankfurt a.M., Urt. v. 09.10.2025 – 6 U 117/24Handy-Verkäufer vermittelt gleichzeitigen Abschluss von Kaufvertrag und Mobilfunkvertrag. Servicebedingungen regeln Beginn der Grundgebühr vor Lieferung. OLG: Verkäufer nicht Verwender der AGB – nur Mobilfunkanbieter ist Vertragspartei. Klausel regelt nur Mobilfunkvertrag, keine Kaufvertragspflichten. Bedingungen auch keine AGB-Inhaltskontrolle – nur Information über tatsächliche Gegebenheiten.🛒 Amazon Prime: Preisanpassungsklausel für Mitgliedsgebühren unwirksamOLG Düsseldorf, Urt. v. 30.10.2025 – I-20 U 19/25Amazon erhöhte 2022 Prime-Gebühren von 69 € auf 89,90 € jährlich. Verbraucherzentrale NRW klagt. OLG: Einseitiges Preisanpassungsrecht unangemessen – Kunde kann nur durch Kündigung ablehnen. Keine einvernehmliche Vertragsänderung, sondern "Friss-oder-stirb". Kein Bedürfnis für Preisanpassung, da Amazon jederzeit kurzfristig kündigen kann. Klausel auch intransparent bei Vielzahl der Dienstleistungen. Revision zugelassen, nicht rechtskräftig.🎃 Halloween-Dekoration: Auswärtiger Bürger nicht antragsbefugtVG Gelsenkirchen, Beschl. v. 29.10.2025 – 16 L 2124/25Gruselfiguren und Spinnennetze in denkmalgeschützter Teutoburgia-Siedlung Herne. Auswärtiger Bürger verlangt Beseitigung wegen Denkmalschutz, Lärm, Falschparkern. VG: Antragsbefugnis fehlt – kein Grundeigentum, kein Wohnsitz in Siedlung. Denkmalschutz dient öffentlichem Interesse, nicht Einzelnen ohne räumlichen Bezug. Zeitlich begrenzte Dekoration beeinträchtigt Denkmalwert nicht. Beschwerde zum OVG möglich.💸 Geldwäsche: Betrugsopfer bekommt Schadensersatz vom "Finanzagent"OLG Frankfurt a.M., Urt. v. 17.10.2025 – 29 U 100/24Telefonbetrug: 9.500 € auf Konto eines jungen Mannes überwiesen, der Geld für angeblichen "Freund" in bar abhebt (20-30 Transaktionen). OLG: Leichtfertige Geldwäsche (§ 261 Abs. 6 StGB) – Schadensersatz nach § 823 Abs. 2 BGB. Illegale Herkunft musste sich aufdrängen. Kein Mitverschulden des Betrugsopfers – schuldet Geldwäschetäter keine Sorgfaltspflichten. LG hatte Klage noch abgewiesen. Revision nicht zugelassen.
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    16:41
  • RA080 Aktuelle Rspr. zum allgemeinen Verwaltungsrecht, Verfassungsrecht, Staatshaftungsrecht, Straßen- und Gewerberecht, Verwaltungsprozessrecht
    🚗 Schlagloch beim Aussteigen: Gemeinde haftet nicht für erkennbare StraßenschädenLG Flensburg, Urt. v. 08.08.2025 – 2 O 147/24Autofahrer tritt bei Regen in 6 cm tiefes Schlagloch und knickt um. LG: Verkehrssicherungspflicht nicht verletzt – desolater Zustand des Seitenstreifens war offensichtlich. Autofahrer muss beim Aussteigen auf Untergrund achten. Klage auf 3.000 € Schmerzensgeld abgewiesen. Mitverschulden wäre überwiegend gewesen.⚖️ Schöffin wegen Kopftuch-Tragens ihres Amtes enthobenOLG Braunschweig, Beschl. v. 14.10.2025 – 1 OGs 1/25Schöffin weigert sich, Kopftuch in Strafverhandlung abzulegen. OLG: Verstoß gegen § 31a NJG – Neutralitätsgebot überwiegt Religionsfreiheit. Schutz der Funktionsfähigkeit der Justiz und negative Religionsfreiheit der Angeklagten. Amtsenthebung wegen gröblicher Amtspflichtverletzung (§ 51 GVG). Entscheidung unanfechtbar.🚲 Free-Floating-Mieträder: Keine Aufstellung ohne SondernutzungserlaubnisVG Berlin, Beschl. v. 17.10.2025 – VG 1 L 631/25Verleihfirma stellt 6.500 Mieträder ohne Erlaubnis ab. VG: Intensivnutzung überschreitet Gemeingebrauch – gewerbliche Vertragsanbahnung. Räder nicht jederzeit betriebsbereit (QR-Code), häufig verkehrsbehindernd. Beseitigungsverfügung rechtmäßig. Beschwerde zum OVG eingelegt.📰 Presseanfragen: Ablehnung durch Behörden ist VerwaltungsaktOVG Schleswig-Holstein, Beschl. v. 17.10.2025 – 6 MB 28/25Axel Springer klagt gegen Land wegen abgelehnter Auskunft. OVG: Ablehnung ist Verwaltungsakt – nicht schlichtes Realhandeln. Widerspruchsverfahren erforderlich, Klage gegen Behörde (nicht Land). Änderung der bisherigen Rechtspraxis. Verwaltungsverfahrensrecht gilt auch für Presse als zulässige Schranke der Pressefreiheit. Antrag unzulässig, unanfechtbar.
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    13:18
  • RA079 Aktuelle Rspr. zum Minderjährigenrecht & Anscheinsvollmacht | Amtshaftung gemäß § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG | öffentlich-rechtlichem Entschädigungsrecht | Gesellschaftsrecht
    🏕️ Ferienfreizeit: Gemeinde haftet für AufsichtspflichtverletzungOLG Frankfurt am Main, Urt. v. 27.06.2025 – 3 U 131/23Kind erleidet schwere Augenverletzung durch Stock beim Spiel „Feuer, Wasser, Blitz". OLG: Ferienfreizeit ist öffentlich-rechtlich – Betreuerinnen handelten als Beamtinnen i.S.d. § 839 BGB. Gemeinde haftet nach Art. 34 GG, Betreuerinnen persönlich nicht. Aufsichtspflichtverletzung: Vor Bewegungsspiel hätte Stock kontrolliert werden müssen. Kind haftet nicht wegen „Gruppenfahrlässigkeit".💉 Corona-Quarantäne: Keine Entschädigung trotz niedriger ImpfwirksamkeitBVerwG, Urt. v. 09.10.2025 – 3 C 5.24Ungeimpfter Selbstständiger in Quarantäne Oktober 2021. VGH: Impfung muss Infektion mit 90% Wahrscheinlichkeit verhindern. BVerwG: § 56 Abs. 1 S. 4 IfSG verlangt nur Möglichkeit der Verhinderung – nicht hohe Wahrscheinlichkeit. Entschädigungsanspruch ausgeschlossen.🐴 Hengstfohlen-GbR: Durchsetzungssperre verhindert HerausgabeklageOLG Oldenburg, Urt. v. 15.01.2025 – 5 U 55/22Vereinbarung über gemeinsame Förderung eines Hengstfohlens als Deckhengst. OLG: Keine Bruchteilsgemeinschaft, sondern GbR wegen gemeinsamen Zwecks. Nach Tod des Fohlens: Einzelansprüche unterliegen Durchsetzungssperre (§ 730 BGB) – nur Auseinandersetzungsbilanz möglich. Schadensersatz wegen Haltungsmängeln abgelehnt (Kausalität unbewiesen). Behandlungskosten: Haftung nach Köpfen je 3.270 €.📱 In-App-Käufe: Vater haftet für 33.748 € wegen AnscheinsvollmachtLG Karlsruhe, Urt. v. 24.09.2025 – 2 O 64/237-8-jähriger Sohn kauft 20 Monate lang unautorisiert digitale Inhalte (1.210 Käufe). LG: Anscheinsvollmacht bei Dauer, Häufigkeit, schuldhafter Sorgfaltspflichtverletzung. Vater als Software-Unternehmer hätte E-Mails/Kreditkarten kontrollieren, Budget/Kinderkonto einrichten müssen. Minderjährigkeit ändert nichts (§ 165 BGB analog). Klage abgewiesen.
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    24:16
  • RA078 Aktuelle Rspr. zum AGB-Recht | Versammlungsrecht | OWiG | Mietrecht
    🚗 E-Zigarette mit Touchdisplay fällt unter HandyverbotOLG Köln, Beschl. v. 25.09.2025 – III-1 ORbs 139/25Fahrer verändert E-Zigaretten-Stärke während Fahrt. OLG: Touchdisplay genügt für § 23 Abs. 1a StVO. Entscheidend ist Ablenkungspotenzial – nicht Hauptfunktion. 150 € Bußgeld, 1 Punkt. Entscheidung ist rechtskräftig.⚓ Winterlager: Yachthafen haftet trotz Sturm und AGBLG Hamburg, Urt. v. 08.08.2025 – 417 HKO 47/23Yacht stürzt bei Sturm um. LG: Vertrag ist Lagervertrag mit Obhutspflichten, AGB-Haftungsausschluss unwirksam (§§ 475, 307 BGB). Betreiber haftet – hätte bei ungewöhnlicher Windrichtung sichern müssen.🏨 Hausverbot für Anwältin trotz beruflicher Interessen rechtmäßigAG München, Urt. v. 18.03.2025Hotel verweigert Rechtsanwältin erneutem Zutritt nach unbezahlter Rechnung und Rattenvorwurf. AG: Kein Kontrahierungszwang – Hotel nicht essentiell für gesellschaftliche Teilhabe. Berufliche Interessen allein reichen nicht.🪦 Keine Haftung für Verwesungsschäden im HotelzimmerLG Regensburg, Urt. v. 18.09.2025 – 85 O 1495/24Hotelgast verstirbt, Zimmer verwest. LG: Tod ist keine Pflichtverletzung – keine Haftung der Erben (§§ 280, 1967 BGB). Nur Altverbindlichkeiten ersatzfähig – 10,20 € für Restaurant.🐶 Hund rempelt Frau um – kein „Anspringen“ i.S.d. LHundG NRWVG Gelsenkirchen, Beschl. v. 22.05.2025 – 19 L 237/25Hund bringt Passantin zu Fall. VG: Rempeln ≠ Anspringen – keine gefahrdrohende Weise. Leinen- und Maulkorbpflicht aufgehoben. Tatbestand muss eng am Wortlaut ausgelegt werden.
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    22:35

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Recht Aktuell – Die juristische Wochenschau der Universität SpeyerRecht Aktuell ist der wöchentliche News-Podcast der Universität Speyer mit Sebastian Baur und Ann-Kathrin Hofmann. Jeden Freitag um 12 Uhr fassen wir die wichtigsten Gerichtsentscheidungen, juristischen Veröffentlichungen und politischen Entwicklungen der Woche kompakt, verständlich und fachlich präzise zusammen. Wir lesen die gesamte juristische Presselandschaft – und wählen die relevanten Themen für euch aus.Im Fokus stehen dabei aktuelle Entscheidungen der obersten Gerichte, neue Gesetzgebungsvorhaben, wichtige Fachaufsätze und Entwicklungen im Berufsrecht. Wir ordnen diese verständlich ein – mit Blick auf die juristische Praxis ebenso wie auf die Examensvorbereitung.Für wen ist dieser Podcast?Für Jurastudierende, Referendarinnen, Berufseinsteigerinnen, Praktiker*innen in Verwaltung, Justiz oder Kanzlei – und für alle, die das Recht und seine aktuelle Entwicklung im Blick behalten wollen.Ein Podcast der Universität für Verwaltungswissenschaften Speyerwww.uni-speyer.de
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