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Auf Simches! – Auf freudige Anlässe!

Podcast zur Ausstellung „Im Angesicht des Todes“ im Jüdischen Museum Frankfurt
Auf Simches! – Auf freudige Anlässe!
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5 von 8
  • Folge 7: Julian-Chaim Soussan
    Willkommen zur siebten und letzten Folge von „Auf Simches!“, dem Podcast des Jüdischen Museums Frankfurt. Diesmal unterhält sich Moderatorin Shelly Kupferberg mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan über die ethischen und rituellen Dimensionen des Todes in der jüdischen Tradition – von der Unversehrtheit des Körpers, vielfältigsten Nachweltvorstellungen bis hin zu symbolträchtigen Bestattungsritualen. Im Judentum steht das Diesseits im Zentrum – nicht die Spekulation über das Danach. Und doch existieren vielfältige Vorstellungen von einer Welt, die kommen wird: von paradiesischen Bildern bis zur Idee eines Gerichts für die Seele. Rabbiner Soussan spricht darüber, was in den heiligen Texten steht – und was sich in Jahrhunderten religiöser Auslegung und Praxis entwickelt hat. Das Gespräch führt durch zentrale Konzepte wie die Unversehrtheit des Körpers, die Rolle der Seele und den tiefen Respekt, den der Tod im Judentum einfordert – auch im Umgang mit verstümmelten Körpern nach Gewaltverbrechen, wie es etwa am 7. Oktober 2023 in Israel schmerzhaft der Fall war. Rabbiner Soussan erläutert, warum selbst Leichname gegen lebende Gefangene ausgetauscht werden – und welche Bedeutung der Respekt vor dem Toten für den Frieden der Seele hat. Auch komplexe ethische Fragen werden angesprochen: Suizid, Schmerzbehandlung am Lebensende, Organspende – all das wird im Licht des jüdischen Religionsgesetzes und des traditionellen Prinzips der Lebensrettung betrachtet. Für Rabbiner Soussan ist das Erinnern an Verstorbene immer auch eine Handlungsaufforderung: Was mache ich mit meinem Leben?
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    39:55
  • 6. Folge: Hans Block und Moritz Riesewieck
    Willkommen zur sechsten Folge von „Auf Simches!“, dem Podcast des Jüdischen Museums Frankfurt. Diesmal unterhält sich Moderatorin Shelly Kupferberg mit den Filmemachern und Autoren Hans Block und Moritz Riesewieck über die digitale Dimension des Gedenkens, in der künstliche Intelligenz neue Wege eröffnet, mit dem Andenken an Verstorbene in Dialog zu treten. Was wäre, wenn wir mit unseren Verstorbenen weiterreden könnten – mithilfe von Technologie? Unsere Gäste berichten in dieser Episode von ihrer Arbeit am Film Eternal You, in dem sie Start-ups porträtieren, die genau das versprechen: digitale Unsterblichkeit. Durch KI-Avatare, gespeist mit persönlichen Daten, lassen sich simulierte Gespräche mit Toten führen – von einfachen Textdialogen bis zu fotorealistischen, sprechenden Doppelgängern. Was technisch beeindruckend erscheint, wirft tiefgreifende ethische Fragen auf: Wie gehen wir mit der Sehnsucht um, nicht loslassen zu müssen? Was bedeutet es, wenn Trauer von der Möglichkeit zur ewigen Verbindung verdrängt wird? Und wie verändert sich unser Bild von der Seele, wenn KI suggeriert, sie aus Daten rekonstruieren zu können? Die Filmemacher verstehen diese Technologien als Symptom einer Gesellschaft, die mit Endlichkeit kaum mehr umgehen kann und in der stattdessen neue Heilsversprechen zirkulieren: Akzeptiere deine Vergänglichkeit nicht, denn es gibt digitale Auswege und unendliche Ressourcen. Doch was wie ein Trost wirkt, kann auch schaden – etwa wenn Trauerprozesse pathologisiert werden oder das Gespräch mit einem Avatar zur Selbsttäuschung wird. Hans Block und Moritz Riesewieck plädieren für eine entgegengesetzte Sichtweise: Das Gedenken braucht keine Simulation, sondern Sprache und Erzählung, Erinnerungen und Rituale.
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    43:49
  • 5. Folge: Bettina Schöne-Seifert
    Willkommen zur fünften Folge von „Auf Simches!“, dem Podcast des Jüdischen Museums Frankfurt. Diesmal unterhält sich Moderatorin Shelly Kupferberg mit der Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert über die komplexen ethischen Herausforderungen der modernen Medizin, die von Sterbehilfe und Organspende bis hin zur gerechten Verteilung medizinischer Ressourcen reichen. Bettina Schöne-Seifert kennt den medizinischen Alltag – und die ethischen Fragen, die mit ihm einhergehen. Die Ärztin und Geisteswissenschaftlerin hat sich neben der Medizin früh mit Philosophie beschäftigt und gehört heute zu den prägenden Stimmen der deutschen Medizinethik. Als langjähriges Mitglied des Deutschen Ethikrats und Professorin an der Universität Münster bringt sie theoretische Reflexionen und praktische Erfahrung in die Diskussion um Sterbehilfe, die so emotional wie politisch ist. Im Zentrum dieser Folge steht die Debatte um das selbstbestimmte Sterben. Was bedeutet Autonomie am Lebensende? Wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und Eingriff? Und warum herrscht in Deutschland so große Unsicherheit darüber, was erlaubt ist und was nicht? Bettina Schöne-Seifert erklärt die Unterschiede zwischen passiver Sterbehilfe, Suizidbeihilfe und Tötung auf Verlangen – und weshalb das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2020 zwar einen neuen Möglichkeitsraum geschaffen hat, die gesellschaftliche Umsetzung aber noch aussteht. Dabei geht es um existenzielle sowie philosophische Themen: das Bedürfnis nach Kontrolle, die Angst vor Abhängigkeit und die kulturelle und gesellschaftliche Tabuisierung der Selbsttötung. Für Bettina Schöne-Seifert ist der Tod ein Teil des Lebens, den man – wenn möglich – sanft und selbstbestimmt gestalten sollte. Ein Gespräch über Ethik, Recht, Realität und die Frage, wie viel Freiheit wir am Ende wirklich wollen.
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    43:30
  • 4. Folge: David Wagner
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    38:10
  • 3. Folge: Georg Diez
    Willkommen zur dritten Folge unseres Podcasts „Auf Simches!“ zur Ausstellung „Im Angesicht des Todes“ im Jüdischen Museum Frankfurt. Diesmal unterhält sich Moderatorin Shelly Kupferberg mit dem Journalisten und Schriftsteller Georg Diez über seine intime Auseinandersetzung mit dem Verlust seiner Mutter und die kunstvolle Reflexion von Trauer in seinen Texten. Zum heutigen Gespräch hat Georg Diez die Totenmaske seiner Mutter mitgebracht – einen Bronzeabguss ihres Gesichts, den er zu Hause aufbewahrt. Für ihn verkörpert sie eine positive Präsenz des Todes im Alltag. Wie dieses Kunstwerk war auch sein Buch Der Tod meiner Mutter der Versuch, dem Sterben eine materielle Form zu geben und eine besondere Wachheit für das Erlöschen eines Lebens zu schaffen. Warum für ihn ein freibestimmter Tod untrennbar mit einem freibestimmten Leben verbunden ist, welche gesellschaftlichen Haltungen zum Tod – insbesondere zum Freitod – ihn skeptisch machen und was die Schiwa mit dem Einkehren in ein bayerisches Wirtshaus gemeinsam hat, erzählt er uns in dieser sehr persönlichen Folge.
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    38:41

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Über Auf Simches! – Auf freudige Anlässe!

Auf Simches! – Auf freudige Anlässe! – so begrüßen sich Trauergäste auf einem jüdischen Friedhof. Ein Ausdruck, der den Schmerz des Abschieds mit dem Wunsch nach zukünftigem Glück verbindet. Genau diese Verbindung steht im Zentrum der Ausstellung „Im Angesicht des Todes“ des Jüdischen Museums Frankfurt, die sich jüdischen Vorstellungen und Ritualen rund um den Tod widmet und sie mit universalen Fragen zum Lebensende verbindet. In diesem Podcast unterhält sich Shelly Kupferberg, Autorin und Moderatorin, mit verschiedenen Gästen über ihre persönlichen Erfahrungen und fachlichen Perspektiven auf Tod und Trauer. Welche Gedanken und Gefühle verbinden sie damit? Welche Wege gibt es, um Abschied zu nehmen? Welche ethischen Fragen stellen sich angesichts des Lebensendes? Und was kommt danach? Freuen Sie sich auf 8 Folgen geballte Gedanken zu den großen Fragen, die das Leben und sein Ende stellen.
Podcast-Website

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Generated: 7/4/2025 - 3:42:53 AM