Folge 1360: Kohei Igarashi SUPER HAPPY FOREVER feat. Niklas (NipponConnection2025)
Sani kann den Tod seiner jungen Frau nicht akzeptieren. Er geht zurück an den Ort, an den er Nagi kennengelernt hat. Er ist auf der Suche nach einer roten Schildmütze, die Nagi damals verloren hat, als würde er sich vom Finden der Mütze Erlösung erhoffen, als würde durch die Mütze Nagi zurückkehren. In seiner Trauer und Verzweiflung ist Sani schwer zu ertragen. Auch seinen besten Freund Miyata provoziert und verletzt er. Ein so unsympathischer Protagonist, der alle auf Abstand hält, kann einem fast den Film vermiesen.Aber nach der Hälfte des Films springen wir in der Zeit zurück und sehen, wie sich Sani und Nagi kennenlernen. Drei unterschiedliche Lebensentwürfe präsentiert der Film: Die Verzweiflung und den Zynismus von Sani, den Optimismus von Miyata und die unerschütterliche Ruhe des vietnamesischen Zimmermädchens. Sie hat am Ende die rote Schirmmütze – und das ist gut so. Eine Geschichte vom Nichtloslassenkönnen und vom Annehmen des Lebens, stark gefilmt, sehr sehenswert. Den Podcast haben wir direkt nach dem Film auf Nippon Connection 2025 aufgenommen. Am Mikrofon: Niklas, Hendrik und Thomas.
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16:56
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Folge 1359: Junichi Yasuda A SAMURAI IN TIME (NipponConnection2025)
150 Jahre wird der Samurai Kosaka in die Zukunft geschleudert – in unsere Gegenwart. Und zwar direkt nach Kyoto an das berühmte Filmset für Jidai-geki-Produktionen. Die Komödie setzt dabei aber nicht so sehr auf den Fish-Out-Of-The-Water-Effekt, sondern zeigt, wie schnell sich Kosaka in die moderne japanische Gesellschaft einfügt. Neben vielen lustigen Elementen (der erste Kuchen! Das erste TV-Programm!) geht es auch um Trauer und Rache, als Kosaka von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Und eine Portion Nostalgie ist auch dabei, wenn es um die Höflichkeit der Samurai geht und um die Zukunft der früher so beliebten Jidai-Geki-Filme. Dass der schmale Grat zwischen Komödie und Drama so gut funktioniert, ist auf jeden Fall auch Hauptdarsteller Makiya Yamaguchi zu verdanken. Den Podcast haben wir direkt nach dem Film auf Nippon Connection 2025 aufgenommen. Am Mikrofon: Helena und Malte von Sneaky Monday, Sascha, Andras und Thomas.
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Folge 1358: Takuro Ijichi VICISSITUDE (NipponConnection2025)
Die Unbeschwertheit einer Kinderfreundschaft, Träume, die sich zu verwirklichen scheinen, dann aber scheitern, Liebe, Verzweiflung, Tod und die Erkenntnis, dass man jeden Tag genießen sollte – das alles immer mehr in elegischen Naturbildern. Klingt nach Terrence Malick? Ja, Takuro Ijichi zeigt uns, wie ein Terrence-Malick-Film funktionieren könnte ohne endlose Überlänge und esoterische Texte. Man muss sich ein bisschen einlassen auf VICISSITUDE: Was anfängt wie ein anspruchsvoller Sportfilm mündet langsam aber sicher in traumhafte Naturaufnahmen, aus denen immer mehr die Menschen verschwinden und wir uns ganz den Bildern und der Musik ausliefern können. Den Podcast haben wir direkt nach dem Film auf Nippon Connection 2025 aufgenommen. Am Mikrofon: Hendrik und Thomas.
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10:34
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Folge 1357: Toshiaki Toyoda TRANSCENDING DIMENSIONS feat. Helena, Karoline, Malte und Markus (NipponConnection2025)
„Pass auf!“ Diesen Rat hat uns Toshiaki Toyoda gegeben, bevor wir den Film auf Nippon Connection 2025 sehen durften. Aber eher im Sinne von: „Öffne Dich, nimm alles auf.“ Denn TRANSCENDING DIMENSIONS ist wieder ein wilder Ritt. Eigentlich ein wirklich großartiges Jazzrock-Musikvideo mit Dialogen und Handlungselementen. Mit magischen Kräften werden die Grenzen der Dimensionen überschritten, Zauberer snd zugleich gefährliche Sektenführer, Killer werden zu Sinnsuchenden, ein Astronaut betritt das Kaleidoskop der Unendlichkeit.Steile These: Toyoda verwendet Mythen und religiöse Elemente aus verschiedenen Quellen – nicht wegen ihrer Bedeutung, sondern wegen ihrer sozialen und kulturellen Wirkung auf ihn und auf uns. Ein Decodieren ist daher sinnlos. Stattdessen kann man sich – umdröhnt von der hervorragenden Musik – in diesen wilde Mischung aus Esoterik, Krimi und Rausch fallen lassen. Den Podcast haben wir direkt nach dem Film auf Nippon Connection 2025 aufgenommen und sortieren erst einmal unsere Eindrücke. Am Mikrofon: Helena und Malte von Sneaky Monday, Markus von translate or die, Karoline und Thomas.Hier unser erster Eindruck von Toyodas THE BLOOD OF REBIRTH und hier das Gespräch mit Sebastian Krehl über Toyoda (Offizieller Festivalpodcast 2021).
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9:36
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Folge 1356: Daihachi Yoshida TEKI COMETH feat. Helena, David, Malte und Johannes (NipponConnection2025)
„Der Feind kommt“ – das bedeutet der Titel TEKI COMETH. Aber im Film dauert es eine Weile, bis „der Feind“ zum ersten Mal erwähnt wird. Wir begleiten einen emeritierten und verwitweten Professor für französische Literatur, ein kultivierter, respektierter alter Herr, durch seinen Alltag. Er kocht selbst, er trifft ehemalige Studentinnen und alte Freunde, schreibt Artikel für Magazine. So möchte man alt sein. Aber die Zeit läuft gegen ihn. Ganz langsam verliert er die Kontrolle über seinen brillanten Verstand. Wir folgen immer mehr seinen Alpträumen, seinem Unterbewusstsein, seiner Reue, seiner Lust, seinen Ängsten, die von Verschwörungstheorien im Netz ausgelöst werden.Regisseur Daihachi Yoshida hat sich für Schwarzweiss entschieden, was die Intensität der Alpträume noch verstärkt. Ein besonderer Film, der erst behutsam, dann bedrohlich von der Schönheit und dem Schrecken des Alters erzählt. Sehr sehenswert – auch wegen des großartigen Hauptdarstellers Kyozo Nagatsuka. Den Podcast haben wir direkt nach dem Film auf Nippon Connection 2025 aufgenommen. Am Mikrofon: Helena und Malte von Sneaky Monday, David, Johannes, Hendrik und Thomas.
Der erste Eindruck - direkt nach dem Kino - in etwa 12 Minuten und spoilerfrei, versprochen. Das ist unser Kerngeschäft. Ansonsten echte Liebe für japanische Filme, eine Schwäche für Science-Fiction und ungebrochene Entdeckungslust für bekannte und unbekannte Klassiker.