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Seit 75 Jahren ist der Nationalsozialismus Geschichte - und doch wirkt er bis heute weiter - im eigenen Leben, in den Familien. Der Podcast "gestern ist jetzt" ... Mehr
Seit 75 Jahren ist der Nationalsozialismus Geschichte - und doch wirkt er bis heute weiter - im eigenen Leben, in den Familien. Der Podcast "gestern ist jetzt" ... Mehr
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#29 - Militärarchiv Freiburg
Heute geht’s noch einmal um militärische Werdegänge. Dafür ist Melanie nach Freiburg gefahren, denn da hat das Militärarchiv seinen Sitz, eine Abteilung des Bundesarchivs – und quasi das militärische Gedächtnis Deutschlands. Hier könnt ihr zum Beispiel herausfinden, wo die Einheiten der Großväter genau eingesetzt waren oder ob die an Kriegsverbrechen beteiligt waren. Hier liegen auch die Unterlagen der Wehrmachtsoffiziere und auch die Unterlagen der NS-Militärjustiz. Archivar Thomas Menzel öffnet Melanie manchen Karton mit Dokumenten, hat das Wehrstammbuch ihres Großvaters gefunden, dazu viele Recherchetipps und eine wichtige Erkenntnis: Recherchierende Enkel*innen erwarten oft abgrundtiefe Verbrechen– aber nicht jede Wahrheit ist einfach.
6.3.2023
55:50
#28 - Tagebücher im Nationalsozialismus
Tagebuchschreiben war im Nationalsozialismus äußerst beliebt – und zwar bei Anhänger*innen des Regimes ebenso wie bei Kritiker*innen. Wer heute noch so ein Tagebuch seiner Großeltern hat, kann sich glücklich schätzen, denn man kann einiges daraus erfahren. Auch Melanies Großeltern haben ein solches Tagebuch gemeinsam für ihre Kinder geführt. Doch wie genau geht man vor beim Lesen? Und wie soll man sich dazu verhalten? Der Historiker Janosch Steuwer von der Uni Halle weiß das genau. Für seine Doktorarbeit hat er 140 Tagebücher zwischen 1933 und 1939 untersucht. Er sagt: mit der sogenannten Machtergreifung im Januar 1933 drängte sich Politik in die Tagebücher förmlich hinein, denn das NS-Regime forderte die Menschen auf, sich mit ihm zu beschäftigen und das eigene Leben in dessen Ideologie einzupassen.
25.1.2023
54:33
#27 - Abteilung PA
Wenn ihr wissen wollt, wo und in welcher militärischen Einheit der Großvater im Krieg war, seid ihr in der Abteilung "Personenbezogene Auskünfte" des Bundesarchivs genau richtig. Aber auch, wenn ihr nach Angehörigen sucht, die im Krieg vermisst wurden oder gefallen sind, kann man hier Einiges herausfinden. Die Unterlagen der Deutschen Dienststelle (ehem. WASt) sind seit 2019 ins Bundesarchiv übergegangen. Warum genau - und was ihr sonst noch bei der Recherche hier beachten solltet, erzählt uns die stellvertretende Referatsleiterin Birgit Wulf - und auch über Melanies Großvater Joachim, hat sie etwas gefunden.
20.12.2022
48:10
#26 - Displaced Persons
Im zweiten Teil zum Thema Zwangsarbeit geht es in #26 um die Folgen. Denn nach ihrer Befreiung lebten viele zwangsverschleppte Zwangsarbeiter*innen oft als Displaced Persons - als sogenannte "heimatlose Ausländer" in Deutschland, weil sie nicht in ihre Heimatländer zurückkonnten - oder wollten. So wie Florian Urbańskis Großeltern, die aus Polen stammen. Nach jahrelangen Aufenthalten in verschiedenen DP-Lagern wurden sie mit ihren Kindern Mitte der 1950er Jahre von einem LKW in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb abgeladen - und kamen doch nie recht an. Ihre Familiengeschichte hat auch Florians Leben geprägt. Er erzählt wie - und was er daraus macht. Die Historikerin Sarah Grandke von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ordnet ein.
15.11.2022
49:11
#25 - Zwangsarbeit
Stefan Wegers Ururgroßmutter Luise hat Walerian Wróbel denunziert, deshalb wurde der mit dem Fallbeil hingerichtet. Walerian war gerade Mal 16 Jahre alt und wurde aus Polen verschleppt, um auf dem Hof von Stefans Familie Zwangsarbeit zu leisten. Seine Geschichte ist in Bremen oft Thema im Geschichtsunterricht, weil man an seinem Beispiel Jugendlichen die Grausamkeit des NS-Systems besonders anschaulich erklären kann. Auch Stefan erfuhr so von ihm – aber er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Uroma Lissi die entscheidende Zeugenaussage lieferte – und auch nicht, dass in seiner Familie darüber nicht geredet wurde. Heute ist Stefan Fotograf und lebt in Berlin. In #25 erzählt er von seiner bewegenden Suche – und auch davon, warum es wichtig ist, die Gegenwart nicht zu vergessen. Denn Zwangsarbeit ist längst nicht Geschichte. Christine Glauning vom Berliner Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit ordnet ein und macht klar: Das Thema NS-Zwangsarbeit ist vielschichtig – und es dauerte Jahrzehnte bis auch Deutschland endlich dafür die Verantwortung übernahm. Viele andere Familiengeschichten findet Ihr unter: www.gesternistjetzt.de
Seit 75 Jahren ist der Nationalsozialismus Geschichte - und doch wirkt er bis heute weiter - im eigenen Leben, in den Familien. Der Podcast "gestern ist jetzt" erzählt von der Suche nach Antworten darauf, wie sich unsere eigenen Großväter im Nationalsozialismus verhalten haben. Und soll auch Dich bei Deiner Suche weiterbringen - dank der Unterstützung vieler Historiker, Sozialwissenschaftlerinnen, Psychologinnen und Archivare - aber und anderer recherchierender Enkel*innen, die schon viel weiter sind als wir. Wir, das sind Melanie Longerich und Brigitte Baetz - zwei Journalistinnen aus Köln.