Die heile Welt des Verbrechens – Stephan Derrick und die BRD
Als Oberinspektor Stephan Derrick 1998 aus dem Münchner Polizeidienst schied, tat er das als erfolgreichste deutsche Serienfigur aller Zeiten. Weltweit sah man dem melancholisch-spröden, stets korrekt gekleideten Ermittler gern dabei zu, wie er sich fast gewaltfrei gegen die omnipräsente menschliche Mordlust stemmte.
12 Jahre später wurde Horst Tappert, Darsteller Derricks, als ehemaliges Mitglied der Waffen-SS enttarnt. Öffentlichkeit und Sender waren entsetzt, die TV-Reihe "Derrick" blieb fortan unwiederholt. – Ein Blick in die skurrilen und düsteren Seiten der "alten BRD"…
(Produktion: RBB 2018)
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55:42
Zerstörtes Leben – Kann die katholische Kirche das Leid von Missbrauchsopfern wieder gut machen?
Ralf König, Name geändert, hat alles verloren. Sein Leben als erfolgreicher Manager kann er nicht mehr führen, seit die Erinnerungen hochkamen. Als Kind wurde er über Jahre von mehreren katholischen Priestern vergewaltigt. Einer der Täter: ein Pfarrer, der zugleich sein Vater war. Ralf König wehrt sich heute gegen die katholische Kirche wie viele Betroffene. Aber wie lässt sich Gerechtigkeit herstellen? Kann man Leid beziffern? Gabriele Knetsch geht der Frage nach, wo wir in der Missbrauchsdebatte heute stehen.
Von Gabriele Knetsch
(SWR 2025)
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53:39
Diesseits der Stille – Als mein Vater taub wurde
Zuerst denkt der Vater bloß, es sei halt sehr still an diesem Morgen. Kein Vogelgezwitscher, kein Straßenverkehr ... Aber es ist nicht still – er hat über Nacht sein Gehör bei einem Hörsturz verloren.
Und damit ändert sich auch das Leben seines Sohnes Sascha drastisch; der vorher gesellige Vater wird durch die Einschränkung zum "einsamsten Mensch der Welt", und der Sohn muss sich kümmern …
Doch dann naht Rettung: Mit Hörgerät und Cochlea-Implantat lernt der Vater mühsam das Hören neu.
Von Sascha Wundes
(Produktion: NDR 2017)
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55:45
Die letzte Zeit – Vom Umgang mit dem Sterben
Sterben und Tod sind in unserer Gesellschaft auch heute noch ein Tabu. Als die Mutter des Autors beschließt, sich in einem Hospiz zu engagieren, überfällt ihn ein diffuses Gefühl von Beklommenheit.
Um sich mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen, aber auch um besser zu verstehen, was Tod und Sterben konkret für uns bedeuten, spricht der Autor mit seiner Mutter und anderen Sterbebegleitern über ihre Erfahrungen. Und er trifft Menschen, die wissen, dass sie bald sterben werden.
Bis eines Tages die Mutter selbst schwer erkrankt – und eine völlig neue sehr persönliche Reise beginnt.
Von Patrick Batarilo
SWR 2025
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53:32
Ein Funkenfeuer in mir. Jan – Porträt eines Freundes
Während der Corona-Pandemie hat er das Vertrauen in die Regierung verloren. Er hat seine Arbeit als Fahrradkurier, die er 2020 als Ungeimpfter aufgeben musste, endgültig an den Nagel gehängt. Seit einigen Jahren lebt er wieder bei seiner Mutter. Wenn er kein Geld mehr hat, will er sich auf dem Hamburger Rathausplatz anzünden. - Sein alter Freund, der Autor Thomas David, besucht ihn in seinem Elternhaus. In einer Art akustischem Kammerspiel entwickelt sich das Bild eines liebenswürdigen und verzweifelten Menschen.
(SWR 2024)
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1:02:08
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